Blätter für deutsche Landesgeschichte

Neue Folge des Korrespondenzblattes

Im Auftrag des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine

herausgegeben von HEINZ-GÜNTHER BORCK

in Zusammenarbeit mit

JOST HAUSMANN, DIETER KERBER, BERTRAM RESMINI und MARTIN SCHOEBEL

133. Jahrgang 1997 (1998), S. 659-726.


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Neue biographische Sammelwerke

Von BERNHARD EBNETH

Letzter Bericht: Band 128, 1992, S. 379-386


"Unser Interesse am historischen Menschen, seinem Denken, Wissen und Verhalten wächst." In den vergangenen Jahren wurden die Historiker als "Menschenfresser" (Marc Bloch) entdeckt. Parallel hierzu ist eine stetige Zunahme biographischer Literatur zu verzeichnen. Nicht nur Monographien über verstorbene oder lebende Personen finden in Öffentlichkeit und Wissenschaft wieder wachsendes Interesse. Gerade auch Lexika, Handbücher, Lebensbilder oder ähnliche Sammelwerke, auf die sich der folgende Bericht beschränken soll, umfassen inzwischen nahezu flächendeckend die meisten Regionen und größeren Städte im deutschsprachigen Kulturraum.

Diese Renaissance einer historischen Perspektive, welche die Individuen wieder stärker in den Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses rückt, ist keineswegs ein spezifisch deutsches Phänomen. Außerhalb von Deutschland ist auf teilweise weit fortgeschrittene Projekte wie das viersprachig konzipierte Historische Lexikon der Schweiz, das Historische Lexikon für das Fürstentum Liechtenstein, das Biografický Slovník Ceských Zemí, das Biographisch Woordenboek van Nederland oder das New Dictionary of National Biography hinzuweisen. Im Herbst 1996 fand in Melbourne ein eigener Kongreß über National Biographies & National Identity statt, und im November 1997 in Wien ein von Peter CSENDES geleitetes Symposium über Traditionelle und zukunftsorientierte Ansätze biographischer Forschung und Lexikographie. Der biographische Trend zeigt seine Auswirkungen auch in der allgemeinen Lexikographie, denn für die 19. Auflage der Brockhaus-Enzyklopädie wurde eine - für die rasche Nutzung überaus zweckmäßige - Tradition von Meyers Enzyklopädischem Lexikon wieder aufgegriffen: Ein eigenes Personenregister erschließt mit etwa 52 000 Einträgen auch solche Namen, die nicht mit Einzelartikeln berücksichtigt werden konnten. Eine umfassende Übersicht über Biographische Informationsmittel wird derzeit von Klaus SCHREIBER als Sonderband der Informationsmittel für Bibliotheken vorbereitet.

Allgemeine Lexika

Wie in den früheren Berichten soll die folgende Darstellung, die nur einen Ausschnitt aus der Fülle der Neuerscheinungen präsentieren kann, mit den allgemeinen Nachschlagewerken beginnen. Die Neue Deutsche Biographie (1) reicht mit ihren beiden jüngsten Bänden jetzt bis "Nausea". Das für eine Aufnahme maßgebliche Sterbejahr liegt bei 1994 bzw. 1996. Indem die Familiennamen "Meyer" bzw. "Müller" im 17. und 18. Band notwendigerweise breiten Raum einnehmen, sind die Artikel über Dynasten weniger zahlreich als in der meisten früheren Bände. Für die Landesgeschichte dürften speziell die aufgrund des aktuellen Forschungsstands erstellten Beiträge über die Freiherren, Grafen und Fürsten v. Metternich (P. Fuchs, K. O. Frhr. v. Aretin, L. Mikoletzky), die Grafen v. Moers (H. Altmann), die Grafen bzw. Fürsten v. Montecuccoli (H. Neuhaus, P. Broucek), die Grafen v. Montfort (K. H. Burmester), die Grafen v. Montgelas (F. Menges, E. Weis), die Grafen, später auch Fürsten von Münster (R. Freiin v. Oer, M. Vogt, G. Viohl), die Herren v. Münzenberg (D. Rübsamen, H.-O. Keunecke), die z. T. gefürsteten Grafen von Nassau (K. Eiler), die Familien Merton (U. Ratz), v. Mieg (P. Fuchs, W. Kreutz, Th. Brechenmacher), (v.) Möller in Westfalen (B. Gerstein, St. Hartmann), Mörike und (v.) Mohl in Württemberg, v. Moos in Luzern (F. Oehen), die Moser v. Filseck (F. Menges, K. O. Frhr. v. Aretin, G. Christ, D. Hauff), Mosse (H.-H. Zabel, H. Jaeger), v. Münchhausen (D. Brosius, H. v. zur Mühlen, D. Bachmann-Medick, W. Mittenzwei) von besonderem Interesse sein. Von den herausragenden einzelnen Personen sind Landgraf Moritz der Gelehrten (F. Wolff), Prinz Moritz von Oranien (G. Schmidt), Kurfürst Moritz von Sachsen (G. Wartenberg), Gustav v. Mevissen und Johannes v. Miquel (beide K. van Eyll), Michael v. Cesena (J. Miethke), Georg Michaelis (R. Morsey), Müller von Bulgenbach (H. Buszello), Karl Alexander v. Müller (H. W. v. Hentig) und Thomas Müntzer (G. Vogler) zu erwähnen. Unter anderem durch eine Reduzierung des Textumfangs der Einzelartikel war es möglich, deren Anzahl von 651 im 17. Band auf 738 im 18. zu steigern. Die zugehörigen Namenregister - leider nur mit Sterbe-, ohne Geburtsjahr - erschließen allein in den beiden jüngsten Bänden jeweils mehr als 3800 Personen, für die z. T. auf Spezialliteratur hingewiesen wird. Wie bisher enthalten alle Beiträge in der NDB neben einer kurzen Genealogie, die der sozielgeschichtlichen Einordnung dient, weiterführende Quellen- und Literaturangaben sowie möglichst auch Porträtnachweise. In zweijährigem Rhythmus sollen weitere 10 Bände mit insgesamt 8500 Artikeln folgen, um das Alphabet zu Ende zu führen.

Durch eine immense Menge von Namen besticht die von dem Literaturwissenschaftler Walter KILLY (1917-1995), seit dessen Tod von Rudolf VIERHAUS herausgegebene Deutsche Biographische Enzyklopädie (2), die auf insgesamt 10 Bände angelegt ist. Hiervon sind bis zum Namen "Pleßner" in etwa halbjährlicher Folge die ersten sieben Bände mit etwa 38 000 Einträgen erschienen. In der Regel handelt es sich um aus den vorhandenen Nachschlagewerken kompilierte kurze Texte, die neben den Lebensdaten auf weniger als 10 Zeilen wichtige Stationen einer Laufbahn und meist ein zentrales Werk nennen. Weiterführende Literaturangaben beschränken sich auf höchstens einen Titel aus den etwa 200 biographischen Lexika bzw. Lebensbilderreihen, welche ausgewertet wurden. Nicht selten fehlt in der DBE jedoch ein korrekter Hinweis auf die tatsächlich benutzte Vorlage. Die Synopse der redaktionell erstellten Artikel mit ihren Vorlagen offenbart, wie unbedenklich diese manchmal übernommen bzw. verkürzt worden sind.
Nur für herausragende Personen wie Konrad Adenauer, Fürst Otto v. Bismarck, Willy Brandt, Walter Killy usw., die etwa 1 % der Gesamtzahl ausmachen, sind namentlich gezeichnete Beiträge vorgesehen, denen bis zu 3 Spalten eingeräumt werden. Hierfür wurden je Band etwa 50 kompetente Autoren verpflichtet, während der größere Teil der Texte redaktionsintern erstellt wird. Nur in den etwas eingehenderen Darstellungen nach Art der NDB können auch neuere Monographien, Aufsätze und Werkverzeichnisse genannt werden. Auf genealogische Angaben und Porträtnachweise wird verzichtet. Anstelle eines Registers sind die Artikel durch ein internes Verweissystem miteinander verknüpft. Unstimmigkeiten und Fehler sind bei der raschen Produktionsweise unvermeidlich. Die Aktualität der Texte hängt meist von den jeweils benutzten Vorlagen ab. Ein Vorteil der DBE liegt jedenfalls darin, daß inzwischen bis zum Buchstaben "P" auch Verstorbene bis in die jüngste Vergangenheit berücksichtigt werden, so daß ihr Nutzen als ein quantitativ vorzügliches Kompendium nicht in Abrede gestellt werden soll.

Das Österreichische Biographische Lexikon (3), seit 1993 von einer eigenen Einrichtung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften "Österreichisches Biographisches Lexikon und biographische Dokumentation" getragen, hat 1994 unter der Leitung von Peter CSENDES mit der 50. Lieferung seinen 10. Band vollendet. Für diesen wurde erstmals ein Verzeichnis aller in eigenen Artikeln behandelten oder im Zusammenhang erwähnten Personen erstellt. In den beiden darüber hinausgehenden Lieferungen, die ansonsten dem bewährten konzentrierten Aufbau folgen, werden nunmehr konsequent auch die aktuellen Ortsbezeichnungen in der jeweiligen Landessprache, die Konfession des Biographierten, sofern sie nicht römisch-katholisch war, und Porträts in der angegebenen Literatur bezeichnet. Die Sterbejahre liegen unverändert zwischen 1815 und 1950. Seit dem Fall des "Eisernen Vorhangs" hat sich der Austausch mit Historikern und anderen Wissenschaftlern in den osteuropäischen Staaten, deren Gebiet sich mit den Ländern der einstigen habsburgischen Monarchie überschneidet, deutlich verbessert, was auch einigen Artikeln zugute kommt. Der Wissenstransfer wird zudem dadurch begünstigt, daß es gelungen ist, seit 1992 bei den österreichischen Historikertagen eine eigene Sektion für Prosopographie zu etablieren, wodurch der Austausch mit ähnlichen Projekten in anderen Staaten und Regionen gefördert wird.

Regionen

Das Biographische Lexikon zur Geschichte der Böhmischen Länder (4) des Collegium Carolinum kann ebenfalls vier neue Lieferungen vorlegen und reicht nun bis "Schier", so daß demnächst der 3. Band abgeschlossen sein wird. Die Artikel sind ebenso wie im ÖBL partiell stichwortartig, dabei vor allem in den Literaturangaben noch kürzer. Hervorzuheben ist die intensive Berücksichtigung der tschechischen Literatur. Die Texte werden - anders als beim ÖBL mit seinem großen Kreis von externen Mitarbeitern - redaktionell erstellt und beleuchten z. B. in den Ausführungen über den Germanisten August Sauer auch andere Aspekte. Wegen des weiteren Zeitrahmens und zugleich engeren Betrachtungsgebietes finden sich im Biographischen Lexikon zur Geschichte der Böhmischen Länder zahlreiche Personen, die im ansonsten regelmäßig zitierten ÖBL nicht berücksichtigt werden konnten.

Die umfassendste regionale, partiell auch für den deutschsprachigen Raum relevante Biographiensammlung ist einer Initiative der Fédération des Societés d'Histoire et d'Archéologie d'Alsace zu verdanken. Mit einem Stab qualifizierter Herausgeber und Autoren (u. a. F.-J. Fuchs, H. Georger-Vogt, J.-P. Kintz, G. Livet, G.Vogler) sind seit 1983 bisher 29 Lieferungen des Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne (5) (seit Nr. 2 auch mit Schwarz-Weiß-Abbildungen, in den jüngsten Lieferungen z. T. auch farbig) erschienen. Diese gewähren einen umfassenden Überblick über eine außerordentlich große Zahl von Personen, die im Elsaß geboren sind oder dort agierten, unabhängig davon, ob diese sprachlich, kulturell oder politisch eher Frankreich und Deutschland zugewandt waren. Nicht nur für die Periode, als das Elsaß formell mehr oder weniger dem Heiligen Römischen Reich angehörte, sondern auch noch für das Reichsland Elsaß-Lothringen (1871-1918) fanden somit auch Elsässer, die überwiegend in deutscher Sprache publizierten oder sonst stärker zum Reich hin orientiert waren, Aufnahme in den NDBA. Die Anwendung eines solchen überzeugenden Raumkonzepts - ebenso wie im ÖBL und in der geplanten BSCZ - spricht deutlich für ein die nationalstaatlichen Grenzen überschreitendes Bewußtsein in Europa.

Ebenso wie das ÖBL hat auch die von Ernst BAHR und Gerd BRAUSCH ( 1995) herausgegebene Altpreußische Biographie (6) eine Zäsur erreicht, indem jetzt die dritte und zugleich abschließende Lieferung des vierten Bandes vorliegt. Die Fortsetzung liegt nunmehr in den Händen von Klaus BUERGER. Da einzelne Bände bzw. Lieferungen intern alphabetisch sortiert sind, ist das 1995 vorgelegte Gesamtregister von großem Nutzen. Gegenüber den früheren Bänden hat sich der Schwerpunkt weiter in die Zeitgeschichte verlagert, indem Personen bis zum Todesjahr 1992 aufgeführt sind. In vielen Biographien spiegeln sich Flucht und Vertreibung aus den östlichen Gebieten Preußens. Die meisten der mehr als 30 Autoren, einige mittlerweile selbst verstorben, haben noch intensive Forschungen durchgeführt, so daß die Texte, welche oft auf Quellen aus öffentlichen und privaten Archiven sowie auf persönlichen Mitteilungen beruhen, wieder überauswertvolle Informationen enthalten. Als Beispiele können die Beiträge über den Historiker Walther Hubatsch (K.-E. Murawski) und die Familie Münsterberg (K. Bürger) erwähnt werden. Weitgehend regelmäßig werden Eltern, Ehepartner und Kinder genannt, z. T. auch Porträtnachweise. Um die Orientierung zu erleichtern, erschiene es zweckmäßig, jeweils auch eine Berufsbezeichnung in der Kopfzeile der Artikel zu nennen.

Mit den Baden-Württembergischen Biographien (7) (BWB) wurde eine zeitlich und regional erweiterte sowie an die aktuellen Ländergrenzen angeglichene neue Reihe geschaffen, die neben der Neuen Folge der Badischen Biographien (BBNF) (8) steht. Beide werden von Bernd OTTNAD betreut, der sich auch anderweitig intensiver mit historischen und theoretischen Fragen dr Biographik auseinandergesetzt hat, und die bewährte zweckmäßige Darstellungsform der BBNF für die BWB übernommen hat. Nach den Namen, Lebensdaten und genealogischen Angaben folgt zunächst ein tabellarischer Lebenslauf. Hieran schließt sich eine bis zu 8 Seiten (H. Ferdinand über Theodor Heuss bzw. P. Feuchte über Kurt Georg Kiesinger) umfassende eingehendere Darstellung und Würdigung an. Jeder Artikel wird durch fundierte Quellen- und Literaturangaben sowie einen Porträtnachweis abgerundet. Notwendigerweise ergeben sich einzelne Wiederholungen, grundsätzlich könnte die für unterschiedliche Leserkreise offene Systematik der BBNF bzw. BWB auch für andere Lexika übernommen werden. Da die BWB ausschließlich nach 1952 verstorbene Persönlichkeiten berücksichtigen, sind die 185 Artikel besonders für die Geschichte des Südweststaates, des Bundeslandes Baden-Württemberg und ebenso der Bundesrepublik Deutschland von nachhaltigem Interesse. Das Gesamtregister erschließt konsequent auch die in den drei Bänden der BBNF enthaltenen Namen.

Während in Baden-Württemberg die biographischen Reihen bzw. Handbücher eine gewisse Anpassung an die aktuellen Ländergrenzen vollzogen haben, so ist umgekehrt z. B. in Hessen-Nassau, Oldenburg, Friesland oder auch Braunschweig eine Hinwendung zu historisch gewachsenen Regionen zu bemerken.

Nachdem der Landschaftsverband Osnabrück 1990 den Anfang gemacht hat, wurde in Niedersachsen die Reihe biographischer Werke mit beachtenswerten Beispielen fortgesetzt.

So kann nunmehr auch die Oldenburgische Landschaft ein gehaltvolles, von Hans FRIEDL, Wolfgang GUENTHER, Hilke Günther-Arndt und Heinrich SCHMIDT herausgegebenes und in vielen Beiträgen auch von diesen verfaßtes Biographisches Handbuch (9) vorweisen, das in ausgewogenen, kenntnisreichen Beiträgen 779 Personen enthält, meist mit genealogischen Angaben, weiterführenden Quellen- und Literaturhinweisen und in vielen Fällen auch mit Porträts. Der geographische Schwerpunkt wird durch die Grenzen des ehemaligen Herzogtums Oldenburg bezeichnet, dessen Regenten und leitende Politiker vollständig berücksichtigt sind. Chronologisch führt das Biographische Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg mit Widukind (Heinrich Schmidt) bis ins 8. Jahrhundert zurück. Zu der relativ kleinen Zahl der außerhalb Oldenburgs tätigen Personen gehören u. a. die beiden Bischöfe von Münster Christoph Bernhard v. Galen (W. Kohl) und Clemens August Graf v. Galen (P. Löffler), Karl Jaspers (K. Salamun), der Dominikaner Johannes Teutonicus (D. Rüdebusch), Burchard Christoph Graf v. Münnich (R. Meyer), Hermann Oncken (W. Günther) und Johann Just Winkelmann (H. Friedl).

Das von Martin TIELKE herausgegebene Biographische Lexikon für Ostfriesland (10) ist auf vier bis fünf Bände angelegt, von denen die ersten beiden bereits erschienen sind. Jeder einzelne enthält mit 180 bzw. 186 Personen bzw. Familien bislang zwar weniger Namen als die vergleichbaren Werke für Osnabrück oder Oldenburg, doch sind die Beiträge dafür ausführlicher. In der Anlage ansonsten recht ähnlich, gibt es im Personenkreis einzelne Überschneidungen mit dem Lexikon für Osnabrück (z. B. J. Kramer bzw. J. Friedl zu dem Deichrichter Albert Brahms), umgekehrt findet man auch Namen, die dort fehlen, wie den in Osnabrück geborenen Schriftsteller Eduard Wedekind (Enno Schmidt). Die in jedem Band alphabetisch geordneten Biographien reichen bis in das 15. Jahrhundert zurück und umfassen bereits jetzt zahlreiche friesische Häuptlinge und Fürsten. Als langjähriger Kommandant in Emden hat auch der preußische Oberstleutnant und spätere Generalfeldmarschall Frhr. v. Courbière in das Biographische Lexikon für Ostfriesland Eingang gefunden, ebenso wie der preußische Oberpräsident Ludwig Frhr. v. Vincke (W. Henninger). Überregional wichtig sind wohl am ehesten die Juristen Johannes Althusius (G. Menk), Hermann Conring, Carl Hinrichs (beide W. Deeters), die Astronomen David und Johann Fabricius (M. Folkerts), der Mediziner Friedrich Theodor v. Frerichs (M. Stürzbecher) und der Klassische Philologe Eduard Norden mit seinem Bruder Walter (beide W. A. Schröder). Von den Familien v. Halem, v. Münnich und v. Wedel sind verschiedene Vertreter repräsentiert. Anstelle von Abbildungen finden sich Porträtnachweise. Nützlich ist das alle bisher erschienenen Artikel umfassende Register am Ende des zweiten Bandes.

Im Unterschied zu den anderen niedersächsischen Lexika konzentriert sich das von Horst-Rüdiger JARCK und Günter SCHEEL herausgegebene Braunschweigische Biographische Lexikon (11) auf das 19. und 20. Jahrhundert. In der Anlage und sorgfältigen Ausarbeitung entsprechen die Beiträge für die Braunschweigische Landschaft im wesentlichen den benachbarten Regionen, doch fand hier eine breitere Auswahl statt, so daß gerade für die Zeitgeschichte viele Namen hier erstmals genauer dokumentiert sind. Das Lexikon bietet von 170 Autoren beachtliche 1600 Biographien aus allen Bereichen. Als formales Vorbild wurde die NDB herangezogen, nur die zeitaufwendigen genealogischen Recherchen konnten innerhalb der begrenzten Bearbeitungsdauer nicht ausgeführt werden. In Einzelfällen hätten Daten durch die Verwendung von Spezialliteratur noch präziser ermittelt werden können. In dem ansonsten recht zweckmäßigen Personenregister werden die Namensvarianten oder Pseudonyme leider nicht aufgeschlüsselt, was man umso mehr vermißt, da hierfür keine Querverweise eingeplant sind. Insgesamt enthalten die Texte, die bis zu einer Seite umfassen, eine mit archivarischer Genauigkeit erstellte Dokumentation, auch für Personen, die sich - wie z. B. Julius Leber im KZ Sachsenhausen - nur vorübergehend im Raum Braunschweig und Wolfenbüttel aufhielten.

Hat Otto RENKHOFF (1905-1995) schon mit seiner 1985 publizierten Nassauischen Biographie (12) eine bemerkenswerte Leistung erbracht, so konnte er für die neue Auflage ihren Umfang mehr als verdoppeln, so daß diese jetzt etwa 2400 Namen enhält. Meist wurden auch die Literaturhinweise aktualisiert. Neben genealogischen Angaben, die teils in ein eigenes Register übernommen wurden, ist außerdem ein Ortsregister hilfreich; einer chronologischen Zuordnung dient ein Zeitregister. In jedem Fall basiert das Buch auf einer gründlichen Auswertung von Quellen und Literatur. Man findet überraschend viele wichtige Personen, die sich z. T. nur kurzfristig etwa in Wiesbaden oder Umgebung aufhielten.

Seitens der Historischen Kommissionen in den neuen Bundesländern liegen mit der Großen Veröffentlichungsreihe in Thüringen die beachtlichsten biographischen Werke vor, wobei Jochen LENGEMANN, ausgewiesen durch seine Arbeiten zur hessischen Parlamentarismusgeschichte, einen Anfang gemacht hat. Es ist überaus erfreulich, daß die 1991 in Erfurt wiedergegründete Historische Kommission unter Gottfried Müller und Konrad Marwinski von Beginn an ein Forschungsprojekt über Parlamente in Thüringen iniitiert hat.

Neu begonnen wurde ferner das Biographische Lexikon für Mecklenburg (13). Im ersten Band konnte die Herausgeberin Sabine PETTKE nur wenige Kurzbiographien mit einem Schwerpunkt bei der Medizingeschichte zusammenstellen, und der Pilotband wirkt noch recht fragmentarisch, da elementare formale Voraussetzungen (Abkürzungsverzeichnis, Register) erst für den nächsten Band zugesagt sind, doch die aufgenommenen Lebensbilder wirken sorgfältig erstellt und enthalten im Unterschied zu dem voluminöseren Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? (23) auch Quellen- und Literaturangaben.

Für das Rheinland liegt mit der Arbeit von Horst ROMEYK über Die leitenden Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz (14) eine detaillierte Studie vor, die für das 19. und das 20. Jahrhundert bis zur Auflösung Preußens auf prosopographischer Basis eine profunde Auswertung hinsichtlich Verwaltungsgliederung, Konfessionsstruktur, Personalpolitik, sozialer Herkunft und politischer Zuordnung der Oberpräsidenten, Regierungspräsidenten, Polizeipräsidenten, Landräte, Oberbürgermeister und Gauleiter der NSDAP leistet. Verwandtschaftliche Beziehungen werden eingehend dargestellt. Die Analyse müßte eigens gewürdigt werden, für unseren Kontext ist ganz nachdrücklich darauf hinzuweisen, daß ROMEYK eine sehr umfassende, stark auf Personalakten zurückgreifende Sammlung von Beamtenviten (S. 327-832) erarbeitet hat, die nicht nur für das Rheinland von größtem Wert ist.

Weitere regionale Sammelwerke

Einige biographische Nachschlagewerke verdanken ihre Existenz dem Engagement und den persönlichen Motiven von Privatpersonen. Inhaltlich ergeben sich daraus manchmal eine recht subjektive Auswahl bzw. Wertungen, und leider bleiben diese Bücher nicht selten formal und technisch hinter den wissenschaftlichen Standards zurück, die von den etablierten historischen Institutionen gesetzt wurden. Insofern sind einige der folgenden Titel nicht unmittelbar mit den oben angeführten Regionallexika zu vergleichen. Andererseits sind solche Initiativen durchaus zu begrüßen, enthält doch auch die monumentale Sammlung von Constantin v. WURZBACH bei kritischer Benutzung zahlreiche, sonst kaum noch zugängliche Informationen. Insofern sind einige weitere regionale Nachschlagewerke zu erwähnen.

Eine beachtliche, annähernd mit Renkhoff für Hessen-Nassau vergleichbare Leistung hat Anton Peter PETRI (1923-1995) mit seinem umfangreichen Lexikon des Banater Deutschtums (15) erbracht. Es handelt sich ausschließlich um biographische Artikel, in einige Fällen auch nur Erwähnungen von Namen. Der Verfasser, Sp. 1442-1447 selbst mit dem umfangreichsten Artikel bedacht, berücksichtigt in geringem Umfang auch lebende Zeitgenossen, der Schwerpunkt liegt bei politisch oder künstlerisch tätigen Personen seit dem 18. Jahrhundert, die im Banat (heute in Rumänien, Ungarn und Jugoslawien) geboren sind oder tätig waren. Besonders ausführlich sind die Texte über Felix Milleker und Adam Müller-Guttenbrunn. Den Literaturangaben wird sehr viel Raum zugemessen. Mit dem Lexikon, das auf umfangreichen Archiv- und Literaturstudien sowie auf zahlreichen persönlichen Mitteilungen beruht, hat Petri eine Summe aus seiner mehr als vierzigjährigen Forschungs- und Publikationstätigkeit gezogen.

Für den deutschsprachigen Bevölkerungsteil, soweit er seit dem 17. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Ungarn geboren oder tätig war, hat der seit 1956 in Deutschland lebende Anton TRESZL (16) sich bemüht, weitgehend in Einzelarbeit ein biographisches Lexikon zu erstellen. Teilweise überschneidet sich der Personenkreis mit der Arbeit von A. P. PETRI. Ähnlich wie bei diesem sind von TRESZL etliche lebende Zeitgenossen berücksichtigt, auch dieser Autor hat am Ende sich selbst bereits eine artikelartige Notiz gewidmet. Anhand der Veröffentlichungen (ungarische Titel sind meist in deutscher Übersetzung wiedergegeben) und selbst in der Namensansetzung zeigt sich, wie problematisch es bisweilen ist, bestimmte Personen eindeutig einem ungarischen oder deutschen Bevölkerungsteil zuzuordnen. Phonetische Hinweise dienen einer korrekten Aussprache der ungarischen Namen. Die Literaturangaben enthalten neben ungarischen Lexika meist Verweise auf ungarndeutsche Zeitschriften.

Josef WEINMANN (17) hat in Eigenregie für das Egerland ca. 4000 Lebensläufe vom Mittelalter bis hin zu lebenden Zeitgenossen in knappen Notizen erfaßt. Der Umfang reicht von sechs Zeilen, in denen neben den Lebensdaten nur der Beruf genannt wird, bis zu höchstens einer Seite. Durchgängig findet sich mindestens ein Literaturhinweis, oft auf heimatkundliche Veröffentlichungen. Die gelegentlich umfangreicheren Bibligraphie verraten spezielle Kenntnisse, bleiben aber z. T. kryptisch. In dem engeren Rahmen ist gegenüber dem Biographischen Lexikon zur Geschichte der Böhmischen Länder (4) ein deutlich weiterer Kreis von Personen erfaßt, die nur auf lokaler Ebene hervortraten.

Franz HEIDUK berücksichtigt in seinem auf drei Bände angelegten Oberschlesischen Literatur-Lexikon (18) keineswegs nur Schriftsteller im engeren Sinn, sondern ein sehr breites Spektrum von Personen, von denen Druckschriften vorliegen, darunter viele Arbeiten zur Geschichte Schlesiens. Auch Personen, die nur eine Ortschronik verfaßt haben, sind in der Regel mit genauen Lebensdaten und stichwortartigen Angaben zum Lebenslauf dargestellt.

Die Rieser Biographien (19) reichen vom 12. Jahrhundert bis in die jüngste Vergangenheit und enthalten einerseits wichtige Beiträge z. B. über die Grafen von Oettingen (V. v. Volckamer) und die Verlegerfamilie Beck (A. Schlagbauer). Nicht nur formal sind die Artikel jedoch recht uneinheitlich. Prinzipiell enthalten sie weiterführende Quellen- und Literaturangaben, doch manches bleibt dabei etwas diffus. Insgesamt hätte die redaktionelle Bearbeitung und Abstimmung gründlicher sein können, was den Wert der soliden Einzelbeiträge jedoch nicht mindern soll.

Ein opulentes Handbuch über Pfälzer Persönlichkeiten (20) hat Viktor CARL erstellt. Noch extremer als bei Petri und Treszl wird die Grenze zwischen einem historischen Lexikon und einem aktuellen "Who´s who" nicht scharf bezeichnet. Zu den bekanntesten Pfälzern zählt heute sicher Bundeskanzler Helmut Kohl, der nicht nur als Autor eines Vorworts in Erscheinung tritt, sondern natürlich auch mit einem eigenen Artikel berücksichtigt ist. Andere Personen, deren Wirkungsschwerpunkt außerhalb der Pfalz lag, scheinen dagegen weniger berücksichtigt. Die in einer sehr heimatbewußten Zielrichtung geschriebenen Artikel von ½ bis 3 Spalten enthalten oft längere Zitate aus anderen Werken und verzeichnen am Ende einige Schriften, während die Quellenangaben, nicht sehr ausführlich und fast nur auf Pfälzer Literatur bezogen, an das Ende des Bandes gerutscht sind. Penibel werden dagegen Orden und Auszeichnungen registriert, die sogar in einem eigenen Ordensverzeichnis zusammengestellt werden. Ob das 50-seitige Glossar und alle der acht Verzeichnisse bzw. Register ihren Nutzen für den Leser haben, sei dahingestellt. Manche Behauptungen müßten näher erklärt werden.

Für den Kraichgau hat Ludwig VOEGELY (21) eine Auswahl von 35 Männern und einer Frau getroffen. Für diese, teils überregional bekannten Personen, zu denen neben Philipp Melanchthon auch Johann Adam Müller, Johann Andreas Stein, Friedrich Hecker, Erzbischof Johann Baptist Orbin und Karl Hermann Zahn zählen, bieten die Beiträge nicht unbedingt erweiterte Einsichten, doch es sind fleißige kleine Darstellungen von zwei bis sieben Seiten, welche besonders für den Teil der nur lokal wirksamen Personen mit Gewinn zu lesen sind. Für alle finden sich am Ende des Bandes einige Literaturangaben, vorzugsweise heimatkundlicher Natur.

Nach einem kleineren Band für das Emsland (22), den Johannes RUESCHEN herausgegeben und großenteils selbst bearbeitet hat, wurde in derselben Edition von Grete GREWOLLS eine reichhaltige Biographiensammlung für Mecklenburg-Vorpommern (23) erstellt. Diese enthält mehr als 4400 Namen, wobei ein leichtes Schwergewicht bei Personen liegt, die in irgendeiner Weise literarisch tätig waren. Quellennachweise finden sich lediglich summarisch auf S. 487. Gerade wegen der bislang geringen Zahl von Lebensbildern des Biographischen Lexikons für Mecklenburg (13) kommt dem umfassenderen Handbuch von Grewolls ein beachtlicher Rang zu. Der unmittelbare Vergleich einzelner Beiträge läßt erkennen, wo die Vorzüge der ausführlicheren Artikel liegen können. Immerhin nennt Grewolls genaue Lebensdaten, oft den Beruf des Vaters, bisweilen auch weitere familiäre Beziehungen. Die Qualität der Abbildungen ist nicht immer zufriedenstellend. Für die Zeitgeschichte wurde die Auswahl der Personen offenbar etwas bereinigt.

Primär für eine rasche Erstinformation ist das Berliner Biographische Lexikon (24) mit seinen durch Siglen gezeichneten Beiträgen geeignet. Inzwischen wird im selben Verlag und teilweise mit denselben Bearbeitern auch ein Sächsisches Biographisches Lexikon vorbereitet. Es ist zu erwarten, daß dieses in ähnlicher Weise aus älterer Literatur einige Namen zusammenfassen wird.

Für Brandenburg (25) wurde lediglich eine Auflistung von 536 wichtigen Personen angefertigt, teilweise nur mit Lebensdaten und Berufsbezeichnung. In den meisten Fällen findet sich eine kurze, aber nicht immer hinreichende Charakteristik der besonderen Leistungen. Die Gewichtung bleibt unklar, wenn man z. B. über Karl Friedrich Schinkel lediglich erfährt, er sei "Architekt, Maler" gewesen, während Friedrich Gottlieb Schadow immerhin sechs Textzeilen gewidmet werden. Der Zweck der Sammlung zeigt sich u. a. darin, daß ein Kalendarium für das Jahr 1993 beigegeben ist. Weiterführende Informationen muß man jedoch andernorts suchen.

In weit größerem Maß sind die von der Stiftung Mitteldeutscher Kulturrrat herausgegebenen, von Harro KIESER kalendarisch zusammengestellten Mitteldeutschen Gedenktage (26) geeignet, auch um an viele, im allgemeinen Bewußtsein weniger präsente Persönlichkeiten zu erinnern. Die kleinen Skizzen sind meist sehr ansprechend und zugleich kompetent verfaßt. Die Lebensläufe werden i. d. R. von einem Porträt und von sinnvoll ausgewählten Literaturangaben begleitet, , so daß die Lektüre auch über das jeweilige Gedenkjahr hinaus von Interesse sind. Allerdings ist es ohne zugrundeliegende genaue Kenntnis von Geburts- oder Sterbejahren schwierig herauszufinden, ob bzw. in welchem Jahrgang zu bestimmten Personen bereits Texte vorliegen.

Ähnlich arrangiert auch die Stiftung Ostdeutscher Kulturrat für die Ostdeutschen Gedenktage (27) informative, gut strukturierte Beiträge von kompetenten Autoren. Die von Peter MAST redigierten biographischen Texte umfassen bis zu sechs Seiten und bieten ausreichend Hinweise zu weiterer Lektüre.
Darüberhinaus hat der Ostdeutsche Kulturrat eine Wanderausstellung konzipiert, zu der von Eberhard Günter SCHULZ ein kleiner Katalog über Große Deutsche aus dem Osten (28) zusammengestellt wurde. Die hier versammelten Namen sind im allgemeinen wohl bekannt und es finden sich kaum neue Informationen. Die bilderreiche Zusammenfassung mit ihren 81 tabellarischen Lebensbeschreibungen und jeweils knappen positiven Würdigungen dient vor allem dazu, für die Bereiche der Philologie, Geschichte, Mathematik, Naturwissenschaft, Literatur, Musik, Architektur, Malerei, Theologie, Technik, Wirtschaft, Politik und Militär eine "kulturelle Identität" und im Austausch mit anderen Völkern die "Kulturleistung der Deutschen im Osten" in Schlesien, in Ostpreußen, in Pommern, in Livland, Lettland und Litauen sowie in geringerem Umfang auch in Südosteuropa zu dokumentieren. Die im Vorwort betonte "Weltoffenheit" und "internationale Verflochtenheit der Völker" wird in den Texten nicht allzu deutlich, bisweilen wären auch konkretere bzw. kritischere Informationen wünschenswert.

Lebensbilder

Die Grenzen zwischen biographischen Lexika oder Handbüchern und den Lebensbilder-Sammlungen sind oft fließend.

Unter den etablierten Reihen kann die Historische Kommission für das Rheinland sowohl bei der Anzahl der Publikationen als auch bei der Regelmäßigkeit des Erscheinens die größten Fortschritte verzeichnen. Seit 1993 wurden unter der Leitung von Franz-Josef HEYEN fünf weitere Bände der Rheinischen Lebensbilder (29) vorgelegt. Das Spektrum reicht darin von der Antike über das 11. Jahrhundert mit Norbert von Xanten (K. Elm) bis zur Zeitgeschichte mit Joseph Goebbels (J. Henke). Weitere Beiträge gelten u. a. Erzbischof Hermann IV. von Köln (W. Beutler), Erzbischof Johann II. von Trier (D. Kerber), Franz v. Sickingen (R. Scholzen), Johannes Trithemius (K. Arnold), Johannes Butzbach (B. Resmini), Gerhard Mercator (P. H. Meurer), Maximilian Prinz zu Wied (H. J. Roth), Hubert Jedin (K. Repgen) und Paul Wilhelm Wenger (H. Filbinger). Neben diesen sind besonders viele Frauen wie die Kaiserin Theophanu (O. Engels) oder die Kurfürstin Anna Maria von Düsseldorf (C. Vossen) berücksichtigt.

Der von Hans Jürgen TEUTEBERG herausgebene 16. Band der Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsbiographien (30) konzentriert sich auf die westmünsterländische Textilindustrie besonders im 19. Jahrhundert.

Alfred WENDEHORST hat zwei weitere Bände der Fränkischen Lebensbilder (31) herausgegeben, die von der Karolingerzeit bis in die jüngste Vergangenheit reichen. Für das Mittelalter sind die Beiträge über Abt Wunibald von Heidenheim (E. Reiter), Bischof Erlung von Würzburg (St. Beulertz), Kurfürst Friedrich I. bzw. Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg (R. Seyboth), Hertnid vom Stein (M. Thumser) und Johannes Butzbach (K. Arnold) von Interesse. In der Frühen Neuzeit sind u. a. Markgraf Casimir von Ansbach-Kulmbach (R. Seyboth), Christoph Kreß v. Kressenstein (G. Hirschmann), Bischof Neithard v. Thüngen (D. J. Weiß), Philipp v. Hutten (Eberhard Schmitt), Andreas Libavius (L. Schnurrer), Melchior Adam Pastorius (W. W. Schnabel), Johann Georg v. Eckhart (St. Benz), Johann Sigmund Strebel (Alois Schmid), Johann David Köhler (Th. Nicklas), Bischof Adam Friedrich v. Seinsheim (B. v. Roda), Carl Friedrich Reinhard v. Gemmingen (G. Schuhmann) und Johann Kaspar Bundschuh (I. Fuhrmann-Hoffmann) zu nennen. Für das 20. Jahrhundert soll nicht zuletzt auf die Artikel über Hans Schemm (R. Endres), Georg Meixner (W. K. Blessing) und Hans-Joachim Schoeps (F.-L. Kroll) besonders hingewiesen werden. Die Texte zeichnen sich durchwegs durch eine genaue Quellenkenntnis aus. Die im jüngsten Band eingeführte Bezeichnung einer Berufsangabe im Inhaltsverzeichnis sollte beibehalten werden, erleichtert sie doch eine erste Orientierung.

Die Schwäbischen Lebensbilder bzw. ab Band 7 die Lebensbilder aus Schwaben und Franken werden, in Anpassung an die territorialstaatliche Entwicklung nach 1945, mit ihrem 18. Band jetzt unter dem neuen Titel Lebensbilder aus Baden-Württemberg (32) fortgesetzt. Gerhard TADDEY (für den württembergischen Raum) und Joachim FISCHER (für den badischen Raum) bringen - mit einem Schwerpunkt im 19. Jahrhundert - insgesamt 21 Artikel seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert bis zu Innenminister Fritz Ulrich (1888-1969). Hierin liegt auch ein wesentlicher Unterschied zu den stärker konzentrierten und formalisierten Baden-Württembergischen Biographien (7), die ausschließlich die Zeitgeschichte betreffen. Mit Politik und Kirche, Kunst und Wissenschaft ist in den Lebensbildern wieder ein breites Spektrum unterschiedlicher Wirkungsbereiche vertreten. Neben dem Konstanzer Bischof Heinrich v. Tanne (D. Zimpel) finden sich auch die badische Markgräfin Jakobe, Herzogin von Jülich-Kleve-Berg (W. Muschka), Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden (Ch. Greiner), die Großherzogin Stephanie von Baden (Leonhard Müller), der Wiener Klavierfabrikant Andreas Streicher (W. Kircher), Kardinal Gustav Adolf zu Hohenlohe-Schillingsfürst (H. Wolf) und der württembergische Innenminister Ludwig v. Köhler (W. Kohlhaas).

Nach längerer Pause wurden die von Hartmut HARTHAUSEN herausgegebenen Pfälzer Lebensbilder (33) wieder fortgesetzt. Unter den acht, z. T. sehr ausführlichen Beiträgen des fünften Bandes, dessen Schwerpunkt im 18. und 19. Jahrhundert liegt, findet man u. a. Johann Christian v. Hofenfels (H. Ammerich) und den bayerischen König Max I. Joseph (W. Kunz).

Unter den regionalen Lebensbildern folgen die auch inhaltlich auf hohem Niveau stehenden Beiträge in dem Biographischen Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck (34) besonders strengen formalen Vorgaben: Neben detaillierten Angaben zur Familie und einem Porträt, wo immer möglich auch mit Abbildungsnachweis, findet sich im SHBL in jedem Fall auch ein reiches Quellen- und Literaturverzeichnis. Unter den neuen Beiträgen sind u. a. die Familien Biernatzki (H. Molzow), Curtius (A. Bruns, F. Hassenstein, H. Bickelmann) und Overbeck (F. Luchmann, A. Blühm, A. Bruns) zu erwähnen. Der relativ hohe Anteil von Persönlichkeiten aus Lübeck beruht auf einem gewissen Synergieeffekt mit den Lübecker Lebensläufen. Der 9. Band enthält 136 Einzelbiographien und Familienartikel, so daß das Gesamtwerk inzwischen auf ca. 1450 Namen angewachsen ist.

Die Reihe der Oberösterreicher (35) wurde in bewährter Weise fortgesetzt. Außer einem Rückgriff ins Hochmittelalter (H. Hageneder über Albero von Polheim) umfassen der 7. und der 8. Band jeweils in chronologischer Folge 14 bzw. 15 Personen des 19. und 20. Jahrhunderts bis in die jüngste Vergangenheit aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und - leicht überwiegend - Kunst, wobei der Beitrag über Alfred Kubin (G. Rombold) hervorzuheben ist. Helmut SLAPNICKA setzt die Reihe seiner Bearbeitungen zu kaiserlichen Statthaltern in Oberösterreich (Eduard Bach, Erasmus Frhr. v. Handel) fort. Keineswegs selbstverständlich ist es, daß neben Personen- auch Sachregister beigefügt werden.

In der Schriftenreihe der Historischen Kommission zu Berlin ist 1992 ein gewichtiger Band erschienen, der ebenso wie seine Vorgänger einem bestimmten Thema verpflichtet ist. Nach einer grundlegenden Einführung des Herausgebers Wolfgang RIBBE in die Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte von Berlin (und Cölln) werden in chronologischer Folge die Oberbürgermeister (36) seit Leopold v. Gerlach (G. Hildebrandt) bis zu Klaus Schütz und Erhard Krack meist sehr quellenfundiert mit Quellen- und Literaturnachweisen sowie mit Porträts dargestellt. Auch der 1940 zum "Oberbürgermeister und Stadtpräsidenten" ernannte Joseph Goebbels (A. Martin) fehlt nicht in der Reihe. In der Nachkriegszeit spiegelt sich die Teilung Berlins. Durch die bis in das ausgehende 13. Jahrhundert zurückreichende Chronologie der Berliner Stadtoberhäupter und ihrer Stellvertreter mit weiterführenden bibliographischen Angaben (C. C. Goeters) führt der 7. Band der Berlinischen Lebensbilder (34) über die im Titel angegebene zeitliche Begrenzung weit hinaus. Besonders ausfürhlich und keineswegs selbstverständlich sind zudem Personen- und Ortsregister. Der überaus gelungene und wichtige Sammelband eignet sich vorzüglich auch für andere Städte als Vorbild und Beispiel. Durch den erweiterten Umfang, die erhebliche größere Artikelzahl und durch die Einbeziehung von lebenden Personen, deren politische Laufbahn als abgeschlossen gelten konnte (u. a. Willy Brandt und Heinrich Albertz), unterscheidet sich dieser Band von seinen Vorgängern.

Fortgesetzt wurde die grundsätzlich an bestimmten sachlichen Zusammenhängen ausgerichtete Reihe der Berlinischen Lebensbilder mit einem weiteren Sammelband, der insbesondere für die neuere Geschlechtergeschichte von Interesse ist, da Henrike HUELSBERGEN und ihre Mitarbeiterinnen in 14 Beiträgen 16 Wegbereiterinnen der Frauenemanzipation im 19. und 20. Jahrhundert vorstellen. Nur wenige von ihnen genießen bisher einen Bekanntheitsgrad wie z. B. Helene Lange (A. Schaser) oder Fanny (Hensel-)Mendelssohn (R. Hellwig).

In der Reihe der Pommerschen Lebensbilder (37) ist ebenfalls ein thematisch ausgerichteter Band erschienen. Im zweiten Band seiner Pommerschen Musikgeschichte behandelt Werner SCHWARZ insbesondere Komponisten, die in Pommern wirkten oder geboren sind. Viele der Einzelbeiträge wurden bereits vorher in entsprechenden regionalgeschichtlichen Zeitschriften publiziert.

Die Benutzbarkeit aller Nachschlagewerke wird in hohem Maß durch die Personenregister bestimmt, insbesondere wenn die Beiträge in den einzelnen Bänden chronologisch aneinandergereiht sind oder nur bandintern alphabetisch sortiert wurden. In den meisten Fällen werden die Bücher ja nicht komplett gelesen, sondern sie werden bei der Suche nach bestimmten Einzelpersonen in die Hand genommen. Insofern ist hervorzuheben, daß die Beiträge in der Altpreußischen Biographie (6), in den Badischen (8) bzw. Baden-Württembergischen Biographien (7), in den Rheinischen (29), Baden-Württembergischen (32) und Fränkischen Lebensbildern (31), in den Biographischen Lexika für Schleswig-Holstein und Lübeck (34) bzw. für Ostfriesland (10) und ebenso bei den Oberösterreichern (35) jeweils im aktuellsten Band durch ein kumuliertes Inhaltsverzeichnis erschlossen werden.

Die Saarländischen und die Schlesischen Lebensbilder scheinen z. Zt. zu stagnieren. Demnächst ist jedoch der 16. Band der Westfälischen Lebensbilder zu erwarten.

Im Beitrittsgebiet der Bundesrepublik Deutschland haben sich die Historischen Kommissionen mit ihren Publikationsreihen bisher recht unterschiedlich konsolidiert. Bisher wurde leider nicht an die 1930 eingestellten Mitteldeutschen Lebensbilder angeknüpft. Insofern bieten gerade die kalendarisch zusammengestellten Mitteldeutschen Gedenktage (26) weiterhin ein geeignete Einführung, um auch an Persönlichkeiten zu erinnern, die ansonsten leicht in Vergessenheit geraten könnten.

Günstige Ansätze sind bei der Historischen Kommission in Mecklenburg-Vorpommern zu verzeichnen, vor allem aber in Thüringen, wo mit der Großen Reihe der neuen Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen ein neues Forum für biographische Handbücher geschaffen wurde, das neben einem Beitrag zur Geschichte der Universität Erfurt auch zwei Arbeiten über Landtage in Schwarzburg-Rudolstadt bzw. in den reussischen Staaten enthält.

Städte

Neben einzelnen Regionen legen inzwischen auch immer mehr Kommunen eigene biographische Werke vor. In einigen Fällen sind wichtige Persönlichkeiten in allgemeinere, auch topographisch ausgerichtete Lexika integriert. Vorbildlich ist das jüngst abgeschlossene fünfbändige opus magnum über Wien von Felix CZEIKE (38), welches hier unbedingt zu nennen ist, obwohl es sich nicht um ein rein biographisches Sammelwerk handelt. Entsprechend der Residenzfunktion und dem kulturellen Rang der Stadt spiegelt sich in diesem historischen Lexikon zum großen Teil auch die Geschichte der habsburgischen Monarchie. Basierend auf den früheren Wien-Lexika des Groner-Verlags (21974) wurde über mehrere Jahrzehnte ein enormer Fundus an Kenntnissen gesammelt. Unter 28 000 Lemmata sind ca. 8000 Kurzbiographien enthalten. Diese enthalten zwar jeweils nur wenige Zeilen, sie bieten jedoch durch den weitgehenden Verzicht auf ausformulierte Sätze und durch eine elaborierte Abkürzungspraxis hoch konzentrierte Information. Wesentlich dabei ist, daß nicht auf Quellen- und Literaturangaben verzichtet wurde; für weitergehende Forschungen bieten die Artikel somit stets einen idealen Ausgangspunkt. Da zudem die Sterbedaten in Wien geprüft wurden, dürfen die Datierungen des Wien-Lexikons in den gar nicht so seltenen Fällen divergierender Angaben die Präferenz genießen. Das Lexikon wirkt nicht nur in der Anlage überlegt, sondern auch in der Durchführung sehr sorgfältig. Das vorbildliche Stadtlexikon kommt damit sowohl den Interessen einer breiteren Öffentlichkeit entgegen, und gleichermaßen genügt es wissenschaftlichen Ansprüchen.

Zu den Städten, für die in den vergangenen Jahren eigene Nachschlagewerke erstellt wurden, zählen neben Berlin auch Frankfurt, Lübeck, Regensburg, Dortmund, Zürich und Passau, für besondere Bevölkerungsgruppen außerdem Augsburg, Kassel und Würzburg; für Dresden und Weimar liegen historische Stadtlexika vor.

Aufgrund der reichen Überlieferung im Institut für Stadtgeschichte in Frankfurt hat Wolfgang KLOETZER eine große zweibändige Frankfurter Biographie (39) mit insgesamt mehr als 2500 Eintragungen herausgegeben. Verfaßt sind die Texte meist von Reinhard FROST, Sabine HOCK und Birgit WEYEL. Erst im zweiten Band sind die einzelnen Artikel durch entsprechende Siglen gekennzeichnet. Die Auswahl und der Informationswert der Darstellung sind im Ganzen überzeugend, so daß das Werk auch außerhalb von Frankfurt gute Aufnahme finden sollte. Wem allerdings der unmittelbare Zugang zum Institut für Stadtgeschichte fehlt, der wird Einzelnachweise vermissen. Das rasche Erscheinen hängt u. a. damit zusammen, daß die Biographien sich "unbelastet durch genealogische und wissenschaftliche Apparate" präsentieren. Eine pauschale Quellen- und Literaturliste (Bd. 2, S. 587-592) bietet einen gewissen Ersatz. Voraussichtlich werden auf die für die Frankfurter Biographie angelegte Kartei im Institut für Stadtgeschichte diverse Fragen zukommen. Ausführliche Beiträge sind u. a. den Oberbürgermeistern Franz Adickes und Daniel Heinrich Mumm und den Familien Merton und Mouson gewidmet.

Aus den Arbeiten am zu einem biographischen und bibliographischen Repertorium der Juristen des Alten Reichs ist eine detaillierte Studie von Barbara DOELEMEYER (40) speziell für Rechtsgelehrte im Dienst der Freien und Reichsstadt Frankfurt am Main hervorgegangen. Hierin werden die Syndici seit 1533, die Advocaten seit 1640 und die Bürgermeister sowie andere Ratsmitglieder mit juristischem Studium etwa seit 1600 nach Ausbildung, Karriere, sozialem und familiärem Hintergrund analysiert. Neben kurzen biographischen Artikeln mit eingehenden Literaturangaben (S. 1-228) werden die Dissertationen bibliographisch erfaßt.

Die anläßlich des 800jährigen Stadtjubiläums entstandenen Lübecker Lebensläufe (41) enthalten 138 Einzel- und Familienartikel mit Schwerpunkt im 18. und 19. Jahrhundert. Die meisten Beiträge wurden aus den Bänden 6 bis 9 des oben angezeigten Biographischen Lexikons für Schleswig-Holstein und Lübeck (1982-1991) unverändert nachgedruckt. Dieser Textvorrat, dessen Literaturangaben man z. T. hätte aktualisieren können, wurde um 28 Artikel erweitert; dabei sind besonders die Familien Schlözer und Overbeck hervorzuheben. Die neuen Beiträge werden ihrerseits wiederum in den 10. Band des SHBL (34) Eingang finden.

Eine bis in die Antike zurückreichende Sammlung von 38 Lebensbildern über Berühmte Regensburger (42) haben Karlheinz DIETZ und Gerhard H. WALDHERR herausgegeben. Vielen kommt dabei eine über Regensburg hinausweisende Bedeutung zu wie den Herzögen Tassilo III (L. Kolmer) und Arnulf (K. Reindel), Albertus Magnus (J. Gruber), Berthold von Regensburg (P. Segl), Konrad von Megenberg (Franz Fuchs), Johannes Aventinus (Alois Schmid), Albrecht Altdorfer (H. Reindel), Nikolaus Gallus (Peter Schmid), Matthias Flacius Illyricus (M. Stratmann), Johannes Kepler (D. Bierlein, M. Freitag), Albert Ernst Graf v. Wartenberg (G. H. Waldherr), Ludwig Wirschinger (D. Götschmann), Gottlieb Frhr. v. Thon-Dittmer (D. Albrecht), Heinrich Held (F. Hartmannsgruber) und Georg Britting (Th. Zirnbauer). Auf einen Anmerkungsapparat wird, ähnlich wie in den Lebensbilderreihen, verzichtet. Knappe, aber grundlegende Literaturhinweise, die als 'Lesetips' bezeichnet werden, finden sich gesammelt am Ende des ansprechenden Buchs, das sich aus einem Kolloquium für den Althistoriker Adolf Lippold entwickelt hat.

Eine andere personelle Zusammensetzung zeigt der erste Band einer Reihe über Bedeutende Dortmunder (43). Während in Regensburg eine gelehrte, akademische Sphäre überwiegt, so kommt in Dortmund der Wirtschaft eine größerer Stellenwert zu. Entsprechend der historischen Entwicklung der Stadt liegt der Schwerpunkt im 20. Jahrhundert. Zu den wichtigen Unternehmern zählen u. a. Friedrich Wilhelm Harkort (W. Gronemann) und der Brauereibesitzer Heinrich Wenker (G. Gerstein). Doch auch der künstlerisch-intellektuelle Bereich und die Kommunalpolitik wird nicht vernachlässigt. Die Bibliothekarin Hedwig Bieber (S. Karhardt) hatte einen Plan ihres Vorgängers Fritz Hüser (A. Klotzbücher) aufgegriffen und von langer Hand durch Materialsammlungen und das Werben von Autoren einen entsprechenden Biographienband vorbereitet. Ihr Werk wird nun von Hans BOHRMANN fortgeführt, wobei mehrere, in sich alphabetisch geordnete Hefte erarbeitet werden sollen.

Für berühmte auf Berliner Friedhöfen (44) beigesetzte Persönlichkeiten liegt inzwischen eine multimediale CD-ROM vor, welche es erlaubt, nach verschiedenen Indizes entweder einzelne Personen und die entsprechenden Gräber anzuzeigen oder virtuell bestimmte Friedhöfe zu besuchen. Bei den biographischen Informationen finden sich neben den Lebensjahren und einer Berufsangabe stets parallel eine Abbildung der Grabstätte, mit einer Auflösung, die nicht immer ausreicht, um auch Details zu entziffern, und ein Porträt. Von hier aus kann man zu weiterführenden biographischen Informationen gelangen. Nur selten, wenngleich geschickt verpackt, wird Literatur genannt. Vielleicht könnte man solche Hinweise in einer nächsten Auflage erweitern und auch die teilweise schon angelegten Zoomfunktionen ausbauen. Die zahlreichen, über das Biographische hinausreichenden Verknüpfungsmöglichkeiten können hier nicht eingehender erläutert werden. Insgesamt erschließt sich die Systematik der CD-ROM leicht auch einem weniger geübten EDV-Anwender und belohnt ihn mit in Text und Bild durchaus ansprechenden Informationen, so daß man anderen Städten ähnliche Projekte wie in Berlin wünschen möchte.

Aus der Arbeit an der Zürcher Kulturgeschichte (13 Bde., 1975-1985) von Urs WIDMER ist das Zürcher Personenlexikon (45) hervorgegangen. Die instruktiven, auf Lesbarkeit ausgerichteten Texte stammen zu 2/3 von Fritz HOFER und zu 1/3 von Sonja HAEGELI. Die bis zu 1 ½ Seiten langen Texte sind durch ein Verweissystem miteinander verknüpft. Auch auswärtige Persönlichkeiten wie Columban, Goethe und Richard Wagner sind mit ihren besonderen Verbindungen zu Zürich genannt. Lebensdaten sind nur auf Jahre genau bezeichnet. Anstelle von Einzelnachweisen ist die große Zürcher Kulturgeschichte mit dem Registerband zu konsultieren.

Um ein Buch mit mehr als Tausend Passauern (46) zu füllen, mußten auch Mozart und Napoleon I. Bonaparte quasi eingemeindet werden. Vielleicht wäre weniger mehr gewesen, denn z. B. mit Georg und Gottlieb Muffat oder Bischof Pilgrim, die neben anderen vergleichsweise knapp behandelt wurden, hat Passau durchaus einige prominente Namen zu bieten. Unter den kurzen, teils stichwortartigen, mitunter verzichtbaren Einträgen finden sich vereinzelt Abbildungen oder Literaturhinweise. Die Sterbedaten reichen bis nahe an die Gegenwart. Zusätzlich zu den Artikeln sind neben den Passauer Bischöfen und Bürgermeistern bzw. Oberbürgermeistern auch die Stadträte aufgelistet. Das Buch dürfte seine Leser sicher vor allem im lokalen Bereich suchen. Im einzelnen hätte auch die Endredaktion noch gründlicher sein können. Insgesamt wurden allerdings auch bisher unveröffentlichte Unterlagen zur Musik- und Sportgeschichte sowie archivalische Quellen vor Ort ausgewertet.

Die Sozialgeschichte der Augsburger Eliten (47) im 16. Jahrhundert hat Mark HAEBERLEIN äußerst genau in einer Prosopographie bearbeitet. Die tabellarische Darstellungsform sperrt sich einer normalen Lektüre, aber die Dichte und der Wert der Informationen zu 1545 Kaufleuten ist sehr hoch. Die überwiegend aus archivalischen Quellen gesammelten Angaben umfassen neben den elementaren Lebensdaten verwandtschaftliche Beziehungen, Wohnorte, Geschäftskontakte und -umfang, Besitz- und Vermögensverhältnisse bzw. Steueraufkommen, politische Partizipation und nahezu sämtliche wirtschaftlichen und öffentlichen Aktivitäten, soweit diese dokumentiert sind. Die einzelnen Informationen bilden jeweils ein Indiz für die Integration in die städtische Führungsschicht. Sehr beeindruckend wird demonstriert, daß die wirtschaftliche Prosperität Augsburgs im 16. Jahrhundert keineswegs nur auf den Fuggern beruhte. Neben diesen gab es eine große Zahl erfolgreicher Kaufleute mit internationalen Handelsbeziehungen. Allerdings stellt sich wieder die technische Frage, ob neben der Buchpublikation der Augsburger Eliten der Inhalt der Rubriken, vor allem die immense Fülle von Quellennachweisen für die Forschung nicht besser auf einer CD-ROM zur Verfügung gestellt werden sollte.

In Kassel hat Jochen LENGEMANN (48) die Mandatsträger innerhalb der Stadtregierung von der Einführung eines Bürger-Ausschusses aufgrund der Kurhessischen Gemeindeordnung 1835 bis 1996 (1997) nach Wahlperioden erfaßt. Regelmäßig sind Name, Anschrift, Dauer des Mandats, Anzahl der Stimmen und Parteizugehörigkeit genannt. Nur die Oberbürgermeister, Stadtverordnetenvorsteher und Fraktionsvorsitzenden werden auch ins Bild gerückt. In dem umfangreichen Anmerkungsapparat finden sich Nachweise insbesondere zu Wahlterminen und ­ergebnissen, Bestätigung und Amtseinführung. Das Personenregister fungiert zugleich als alphabetischer Index zu den städtischen Amts- und Mandatsträgern. Eingehendere Kurzbiographien bleiben einem zweiten Band vorbehalten, der zur 100-Jahrfeier der Stadtverordnetenversammlung 1998 vorgelegt werden soll.

Ein auf Vollständigkeit angelegtes Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900 - 1945 (49) dokumentiert nachdrücklich den hohen Stellenwert der Israelitischen Gemeinde in Würzburg, die wie andernorts durch Emigration, Vertreibung, Deportation und den Holocaust unwiederbringlich zerstört worden ist. Die - soweit es die archivalischen und andere Quellen irgend zuließen - komplette Erfassung der Mitglieder der Kultusgemeinde legt viele Facetten des sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens offen. Die Angaben sind in ihrer Ausführlichkeit unterschiedlich und umfassen maximal eine Seite. Außer militärischer und beruflicher Tätigkeit werden die familiären Beziehungen intensiv berücksichtigt. Die Spuren verlieren sich im einzelnen oft in Konzentrationslagern. Lebende Zeitzeugen wurden in einer Fragebogenaktion um Mithilfe gebeten. Es spricht für die Sensibiltät des Bearbeiters Reiner STRAETZ, daß er nicht auf nationalsozialistische Definitionen zurückgreift, sondern ausschließlich die Mitglieder der Würzburger Kultusgemeinde in seine Untersuchung einbezieht. Nirgends sonst dürfte bisher eine so große Israelitische Kultusgemeinde so eingehend dargestellt worden sein.

Das Stadtlexikon Dresden (50) enthält eine große Zahl von Einträgen, darunter auch viele biographischen Inhalts. Dabei wurden viele Künstler, die sich - gerade wegen des sächischen Hofs - auch nur kurzfristig in Dresden aufgehalten haben, mitberücksichtigt. Leider wurde auch hier auf Einzelnachweise verzichtet. Ein Literaturverzeichnis, das nur eine Seite umfaßt, kann präzise Quellenangaben nicht ersetzen.

Für Weimar liegen gleich zwei Handbücher vor, von denen das eine, verfaßt von Effi BIEDRZYNSKI, sich ganz auf die Goethe-Zeit (51) konzentriert, während diese Epoche für ein anderes, vor allem im Stadtarchiv und mit 52 Autoren erstelltes Lexikon (52) im Rahmen der allgemeinen Stadtgeschichte natürlich auch breiten, doch weniger ausschließlichen Stellenwert einnimmt. Neben topographischen und Sachartikeln werden in beiden Fällen viele Personen behandelt. Die Texte von E. BIEDRZYNSKI sind ausführlicher und mehr essayistisch; Literaturliebhaber werden diesem Lexikon, das durch überlegte Verweise auch in sich sehr kohärent ist, wohl die Präferenz einräumen. Einige Lebensdaten von Personen bleiben jedoch unsicher. Das insgesamt genauso umfangreiche, aber weniger ambitionierte Buch von Gitta GUENTHER, Wolfram HUSCHKE und Walter STEINER ist eher allgemein historisch ausgerichtet. Die Anzahl der Stichwörter ist sehr viel größer. Obgleich den Bearbeitern die Archivbestände des Stadtarchivs Weimar bestens verfügbar sind, so sind diese Kenntnis nicht immer in das Lexikon zur Stadtgeschichte eingeflossen. Leider wurde auf Quellen- und Literaturnachweise verzichtet, doch ein ausführliches Personenregister erleichtert die Benutzung. In beiden Fällen wird Besuchern der europäischen Kulturhauptstadt eine vertiefenden Einführung in die Stadtgeschichte geboten.

Schöne biographische Reihen pflegen insbesondere Hamburg und Wuppertal. Da in den unregelmäßig erscheinenden Hamburgischen Lebensbildern und in den Wuppertaler Biographien jeweils nur ein bis drei Personen eine eingehende Darstellung finden, sollen sie hier nicht als biographische Sammelwerke subsummiert werden. Auch anderen Städten sind ähnliche Periodika zu wünschen, um bemerkenswerten Persönlichkeiten, die in der Kommune und darüberhinaus historische Entwicklungen nachhaltig mitgeprägt haben, wieder eine angemessene Präsenz in der Öffentlichkeit zu verleihen.

Bei den Städten repräsentieren das Wien-Lexikon (38) und die Frankfurter Biographie (39) gegensätzliche Wege einer lexikalischen Bearbeitung von Personen. Beide Konzepte haben nebeneinander ihre Berechtigung, sie sind allerdings für durchaus unterschiedliche Formen der Lektüre oder des wissenschaftlichen Gebrauchs geeignet.

In allen Lebensbildern, Regionalbiographien und Städtelexika finden sich Personen, die man nicht ad hoc mit einer einzigen, bestimmten Region in Verbindung bringt. Umso interessanter ist die vergleichende Lektüre, wenn mit - nicht nur geographisch - unterschiedlicher Perspektive dieselben Personen dargestellt werden.

Kann man bei regionalen Studien gelegentlich die Einordnung in die 'großen Linien' sozialer, politischer, wirtschaftlicher oder wissenschaftlicher Entwicklungen vermissen, so wird dies in positivistischem Sinn durch Genauigkeit und solide Auswertung der verfügbaren Quellen ausgeglichen.

Je kleinräumiger manche biographischen Sammlungen werden, desto ausgeprägter ist bisweilen die Tendenz, allzu viele Personen zu berücksichtigen und zu viele oberflächliche Details aufzunehmen. Dies mag - für ein lokales Publikum konzipiert - durchaus freundlich aufgenommen werden. Aus überregionaler Perspektive bleibt dann zu fragen, ob für manchen Metzger, so verdienstvoll er auch gewesen sein mag, die Erinnerung in einer entsprechenden Biographiensammlung wirklich angebracht ist. Mit ähnlichem Akzent gilt dieselbe Kritik, wenn ausgebreitet wird, wann und wo Napoleon oder Goethe übernachtet haben. Wem ist mit solchen Informationen geholfen? Ärgerlich wird es, wenn zugunsten von Marginalien auf Quellen- und Literaturangaben verzichtet wird. Gerade die Quellennähe bildet die Stärke der regionalen Publikationen. Bei den meisten von Historikern oder Archivaren erstellten Beiträgen und bei biographischen Nachschlagewerken, die von den regionalen Historischen Kommissionen herausgegeben werden, werden diese Forderungen in aller Regel erfüllt. Es wäre hilfreich, würden auch andere passionierte Autoren oder Herausgeber sich bei Ihren Projekten stärker an den durchaus vorhandenen Vorbildern orientieren.

Universitäten und andere wissenschaftliche Einrichtungen

Auch die Universitätsgeschichte wird zunehmend durch biographische Arbeiten fundiert, wobei in diesem Bereich meist auf einer besonders breiten Basis schriftlicher Unterlagen aufgebaut werden kann.

Teils werden die Exponenten bestimmter Disziplinen wie der Agrarwissenschaft, Germanistik, Geschichtswissenschaft, Mathematik, Medizin, Naturwissenschaften, Sprachwissenschaften usw. zusammengefaßt, teils werden fächerübergreifend die Dozenten und Professoren einzelner Hochschulen dargestellt. Aufgrund der prägenden Wirkung, welche die "Landesuniversitäten" seit der Frühen Neuzeit auch für die politisch-administrative bzw. religiös-konfessionelle Entwicklung in bestimmten Territorien hatten, sind diese Arbeiten auch für die Landesgeschichte von größtem Interesse.

Für die Universität in Ingolstadt (1472-1800) bzw. Landshut (1800-1826) steht der von Winfried MUELLER und Michale SCHAICH redigierte erste Band des Biographischen Lexikons der Ludwig-Maximilians-Universität (53) unmittelbar vor der Publikation. Neben mehr als 1000 Artikeln über das gesamte Lehrpersonal mit genauer Darstellung von Lebenslauf, Schriften, Sekundärliteratur und Porträtnachweisen wird er auch ein durch Christoph SCHOENER erstelltes Verzeichnis der 'magistri regentes' an den Bursen enthalten.

Die Phase der großen Matrikeleditionen, mit denen der deutschsprachige Raum über vorzügliche Hilfsmittel verfügt, ist weitestgehend abgeschlossen. Für Erfurt als einer der ältesten Hochschulen liegt nur die etwas problematische Edition von Ch. H. Weissenborn (3 Bde., 1881-1899) vor. Da etwa 4/5 der Hochschulbesucher im Spätmittelalter der Artistenfakultät angehörten, erfaßt die Veröffentlichung der Baccalarenregister (1392-1521) im Erfurter Stadtarchiv durch Rainer Ch. SCHWINGES und Klaus WRIEDT (54) einen sehr breiten Personenkreis und ermöglicht weitere sozial- und personengeschichtliche Studien. Sowohl über die Namen von mehr als 10 600 Baccalaren als auch chronologisch ermöglicht das Register der Artistenfakultät einen Zugang zur Gesamtmatrikel. Die jahresweise numerierten Einträge enthalten regelmäßig zu jedem Hochschulbesucher das Semester, in dem die Immatrikulation in die Rektoratsmatrikel erfolgte, ggf. - allerdings viel seltener - auch Angaben, wann das Magisterexamen abgelegt wurde, wann das Amt eines Dekans ausgeübt wurde oder wann das Baccalariat an einer anderen Universität erworben wurde. Die Register der Namen, alphabetisch nach Vornamen, und der Orte erlauben unterschiedliche Zugänge zu den einzelnen Einträgen. Unsicherheiten bei Namensvarianten, können für das 14. bis 16. Jahrhundert nicht immer eindeutig geklärt werden und werden klar als solche bezeichnet. Die Besucher der Erfurter Universität kamen nach Ausweis des Ortsregisters aus fast allen Gebieten Mitteleuropas und dokumentieren einen weiträumigen Einzugsbereich.

Für einige Universitäten sind in den letzten Jahren teils mehr essayistische, teils mehr tabellarische Professorenkataloge erschienen.

Anläßlich des 450. Jahrestag der Gründung der Albertus-Universität haben Dietrich RAUSCHNING und Donata v. NEREE (55) eine repräsentative Auswahl von 63 bedeutenden Gelehrten wie Andreas Osiander (G. Seebaß), Immanuel Kant (R. Malter), Christian Jakob Kraus (K. Röttgers), Johann Friedrich Herbart (E. W. Orth), Karl Lachmann (K. Eibl), Hans Rothfels (W. Neugebauer), Walter F. Otto (M. Lossau), Eduard v. Simson (G. Pfeiffer), Felix Dahn (D. Willoweit), Hermann v. Helmholtz (H. Goerke), Franz Ernst Neumann (K. M. Olesko), David Hilbert (D. E. Rowe), Hermann Minkowski (J. Schwermer), Kurt Mothes (U. Wannagat), Eilhard Alfred Mitscherlich (E. u. G. Mitscherlich), Rudolf Otto Franke (M. Hahn), Helmuth v. Glasenapp (M.-Ch. Füchsle) und Martin Noth (H. Seebaß) erfaßt. Die Beiträge sind primär nach Fachrichtungen, sekundär chronologisch geordnet. Neben den einzelnen, unterschiedlich angelegten Lebensbildern stehen sieben übergreifendere Darstellungen zu bestimmten Fachrichtungen bzw. Fakultäten. Im Vorwort nennen die Herausgeber einige weitere Namen, die in einem Nachfolge- oder Ergänzungsband berücksichtigt werden sollten. Soweit möglich sollte dieser auch ein Register zu Bd. XXIX des Jahrbuchs der Albertus-Universität enthalten.

Das weitgehend tabellarische Heidelberger Gelehrtenlexikon (56) von Dagmar DRUELL umfaßt in zwei chronologisch rückwärtsschreitenden Bänden sehr konzentriert die Professoren von 1652 bis 1932. Die meist stichwortartigen Informationen wurden unter weitgehender Ausschöpfung der Akten des Universitätsarchivs angefertigt und enthalten außer detaillierten Angaben zu Konfession, Familienverhältnissen, Laufbahn, Auszeichnungen, Quellen-, Schriften- und Literaturverzeichnisse sowie einen Porträtnachweis. Der später erschienene Band für die Zeit bis 1802 bringt, neben Verweisen auf den ersten Band, zusätzlich ausführliche Zitate aus den Universitätsakten, welche gleichermaßen den einzelnen Lebenslauf wie die universitären Verhältnisse insgesamt charakterisieren.

Für die theologische und für die juristische Fakultät der Erlanger Universität sind von der Gründung 1743 bis 1960 alle Professoren und Dozenten sehr systematisch erfaßt. Wieder war ein Jubiläum Anlaß für den von Renate WITTERN (57) herausgegebenen Band. Unter Verzicht auf eine breitere Darstellung von Lebenslauf oder Würdigung der wissenschaftlichen Leistung werden von Eva WEDEL-SCHAPER, Christoph HAFNER und Astrid LEY zu jedem Gelehrten komprimiert Lebensdaten, Konfession, Vater, Familienstand, Stationen der Ausbildung und berufliche Laufbahn, Mitgliedschaften, Ehrungen, Porträtnachweis und Quellen- sowie Literaturangaben angeführt. Vor allem durch diese letzten Rubriken erschließen sich die wissenschaftliche Bedeutung des Einzelnen. Bei den bibliographischen Angaben zu den Theologen und Juristen sind leider deren eigene Schriften nicht explizit genannt, sondern müssen über mehr oder weniger vollständige bzw. zuverlässige Werkverzeichnisse, auf die hingewiesen wird, erschlossen werden. Eine Fortführung für die philosophische Fakultät sollte angestrebt werden.

Für die Universität Würzburg hat der durch seine Arbeiten zur Universitätsgeschichte bestens ausgewiesene Peter BAUMGART (58) eine Auswahl von 14 Professoren getroffen, darunter der Kirchenhistoriker Sebastian Merkle. Als Autoren für die ausführlichen Lebensbilder konnte er vorzugsweise Würzburger Kollegen gewinnen, die eingehende Quellenstudien auf sich genommen haben.

Aus einer Beständeübersicht für das Archiv der TU Braunschweig hat sich ein Catalogus Professorum (59) entwickelt, der für das Lehrpersonal des 1745 gegründeten Collegium Carolinum, aus dem 1872 die Technische Hochschule bzw. die Technische Universität hervorgegangen ist, bis 1945 nützliche Angaben liefert. Der zweite Band enthält etwa 380 stichwortartige Biographien zum gesamten Lehrpersonal von 1877 bis 1945.

Die beiden von Matthias LIENERT bearbeiteten Hefte zur Geschichte der Technischen Universität Dresden (60) enthalten, nach Abteilungen gegliedert, sehr viele Porträts, überwiegend aus der reichhaltigen Photosammlung des Archivs, und hierzu lexikonartig komprimierte biographische Informationen. Als Ergänzung wäre auch hier ein Personenregister hilfreich.

Für die 1745 gegründete Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt bzw. nützlicher Wissenschaften gibt es nun ein kleines Mitgliederverzeichnis (61) für die ersten zwei Jahrhundert ihres Bestehens. Es wäre zweckmäßig gewesen, die biographischen Daten über die Dauer der Zugehörigkeit hinaus in größerem Umfang zu ergänzen.

Gerald WIEMERS und Eberhard FISCHER haben für die Sächsische Akademie der Wissenschaften (62) ein ausführliches Verzeichnis aller Mitglieder seit der Gründung 1846 und zugleich ein Porträtkabinett erarbeitet. Die Angaben zu den Ehrenmitgliedern, den ordentlichen, außerordentlichen, auswärtigen und korrespondierenden Mitgliedern sowohl der Mathematisch-physischen (bzw. ­naturwissenschaftlichen) als auch der Philologisch-Historischen Klasse sowie der Jablonowskischen Gesellschaft enthalten außer den genauen Lebensdaten regelmäßig auch die Bezeichnung des Fachgebiets und der Aufnahme in die Sächsische Akademie der Wissenschaften. Entsprechend der gründlichen Zusammenstellung, die nur in einzelnen Details zu berichtigen wäre, ist ein ausführlicher Bildnachweis enthalten, der zeigt, wieviele andere Institutionen konsultiert wurden. Das Verzeichnis bildet eine schöne Ergänzung zu der gleichzeitigen Darstellung der Akademiegeschichte.

Neben einer Einführung zur Geschichte der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Johann Wolfgang-Goethe Universität zu Frankfurt am Main enthält ein von Bernhard DIESTELKAMP und Michael STOLLEIS herausgegebener Sammelband (63) Informationen zu 21 Professoren, darunter auch über den Staatssekretär Walter Hallstein (F. Kübler). Die einzelnen Lebensbilder bieten vielfach interessante Quellenzitate und eine Würdigung der nicht selten über die Rechtswissenschaft im engeren Sinne hinausreichenden Publikationen und Einflüsse.

Die kaum zu überschätzende Bedeutung der Monumenta Germaniae Historica (64) für die Mediävistik nicht nur in Deutschland braucht an dieser Stelle nicht eigens hervorgehoben zu werden. Die mehr oder weniger bekannten Gelehrten, die unmittelbar bei den MGH tätig waren oder durch ihre Forschungen den MGH verbunden waren, werden von deren langjährigem Präsidenten Horst FUHRMANN unter Mitarbeit von Markus WESCHE in einer inhaltlich wie rhetorisch sehr ansprechenden Darstellung geschildert. Ebenso wie die Forschungsprojekte, die Arbeitsbedingungen und interne Querelen werden auch die materielle, soziale und rechtliche Situation berücksichtigt. In die Institutions- und Wissenschaftsgeschichte sind vorwiegend aufgrund von Dokumenten aus dem Archiv der MGH zahlreiche Lebensläufe hineinverwoben. Besonders eindringlich ist der Fall des jüdischen Gelehrten Philipp Jaffé geschildert.

Mittelalter

Für das Mittelalter empfing die biographische und prosopographische Forschung maßgebliche Impulse insbesondere von Gerd Tellenbach und seinem Schülerkreis.

Einen primären Zugang zu den Veröffentlichungen über mittelalterliche Autoren gewährt das jährlich publizierte Bolletino bibliografico della cultura europea de Boezio a Erasmo des Medioevo latino.

An erster Stellen seien besonders für den deutschsprachigen Raum zwei Standardwerke genannt, die beide den aktuellen Stand der Mediävistik repräsentieren: Neben dem jetzt nahezu abgeschlossenen Lexikon des Mittelalters (65), das allerdings nur zu höchstens 1/3 biographische Artikel berücksichtigt, ist in jedem Fall die Neuauflage des Verfasserlexikons (66) heranzuziehen. Hinsichtlich Präzision und Vollständigkeit der Information hat dieses Maßstäbe gesetzt. Indem das Verfasserlexikon einen sehr weiten Begriff von Literatur zugrundelegt und daher auch viele Chronisten oder Autoren von Gebrauchstexten ebenso wie Schreiber oder Drucker berücksichtigt, wird man nur selten enttäuscht, selbst wenn man z. B. den Regensburger Dombaumeister Matthäus Roritzer oder einen weitgehend unbekannter Arzt namens Michael Scherringer sucht, der um 1499 im Kloster Frauenchiemsee ein als Marginalie zu einem Münchner Codex überliefertes Rezept zur Behandlung eines Fiebers notierte. Diese Beispiele können nur andeuten, welch reiche Fundgrube das Verfasserlexikon darstellt.

Je weniger Fakten überliefert sind, desto leichter können sich Legenden bilden, so daß in einigen Fällen eine konkrete Person gar nicht mehr faßbar ist oder völlig hinter Fiktionen verschwindet. In dem Forschungsprojekt "Medieval Myths" an der Universität St. Gallen werden u. a. antike, keltische, germanische und orientalische Helden (67) untersucht, soweit diese im Mittelalter als Kristallisationskern für Mystifikationen dienten. Dies gilt gleichermaßen für Karl den Großen (K.-E. Geith), Friedrich I. Barbarossa (R. Krohn), Heinrich der Löwe (D. Brosius), Friedrich II. (U. Müller), Theoderich bzw. Dietrich von Bern (J. L. Flood), Klaus Störtebeker (K. Cieslik) und Wilhelm Tell (A. Schwarz). Von den Heiligen sind bis auf Elisabeth von Thüringen (H. Beutin) die wenigsten historisch zu fassen. In den Beiträgen steht meist die literarische Rezeption im Vordergrund, teilweise werden auch die ideologische, politische Instrumentalisierung historischer oder mythischer Figuren bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts untersucht.

Nachdem die Geschichte des Adels in der DDR gar nicht - oder allenfalls unter ökonomischen Aspekten - behandelt worden war, gibt es immer noch ein gewisses Bemühen, dieses Defizit auszugleichen, wobei nicht immer der Anschluß an den aktuellen Forschungsstand gewahrt wird. Ähnlich dem populären, aber durchaus ansprechenden von Rolf Straubel und Ulman Weiß herausgegebenen Band über Fürsten in der Frühen Neuzeit haben Eberhard HOLTZ und Wolfgang HUSCHNER (68) nun 25 geistliche und weltliche Fürsten des Mittelalters in einem Band versammelt. Die Beiträge beginnen nach einer Abbildung des jeweiligen Siegels immer mit einem - mehr oder weniger charakteristischen - Zitat aus einer zeitgenössischen Quelle. Da die Darstellungen verständlich sein sollen, sind auch narrative Elemente nicht selten, der Bezug auf die Quellen ist mehr oder weniger konkret. Neben brauchbaren Lebensbildern (z. B. E. Müller-Mertens über Herzog Arnulf von Bayern) finden sich auch weniger reflektierte Texte. Einfache genealogische Tafeln sollen der Veranschaulichung dienen, wirken aber etwas rudimentär. Die Einführung der Herausgeber diskutiert grundsätzlich die Funktion des Hochadels im römisch-deutschen Reichsverband, allerdings weniger in der Absicht, zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, sondern eher um Bekanntes verständlich zusammenzufassen.

Hartmut BOOCKMANN (69) hat aufgrund eigener früherer Forschungen einen methodisch wie inhaltlich lesenswerten Band mit biographischen Beiträgen zusammengestellt. Anhand konkreter Quellen eröffnet er einen paradigmatischen Zugang zu sehr unterschiedlichen Personen des 15. Jahrhunderts wie Kaiser Friedrich III., Erzbischof Sylvester Stodewescher von Riga, Markgraf Albrecht Achilles von Brandenburg, den fränkischen Rittern Ludwig v. Eyb, Wilwolt v. Schaumberg und Georg v. Ehingen, dem Göttinger Ratsherrn Hans v. Oldendorp, dem Augsburger Chronisten Burkhard Zink und dem Augsburger Bürger Peter Egen (v. Argun), dem Braunschweiger Stadtschreiber Hermann Bote und den beiden Brüdern Johann und Heinrich v. Pflummern in Biberach. Wer anstelle eines essayistischen Duktus den wissenschaftlichen Anmerkungsapparat sucht, wird durch den Nachweis der Erstveröffentlichungen zu den etwas verstreuten Einzelpublikationen geführt.

Dynastien und Adel

Nach den erfolgreichen Bänden über die Merowinger (E. Ewig, 1988, 31997), die Ottonen (H. Beumann, 1987, 41997) und die Staufer (O. Engels, 1972, 61994) bietet jetzt Rudolf SCHIEFFER eine den Forschungsstand zusammenfassende, kritische Einführung in die Geschichte der Karolinger (70) und damit des Frankenreiches überhaupt. Er zeigt deutlich den seit dem frühen Mittelalter überaus hohen Stellenwert dynastischen Denkens, das, um Herrschaft zu legitimieren, auch vor genealogischen Fiktionen nicht zurückschreckte. Die Darstellung ist nach einer Einführung zu den Anfängen im 7. Jahrhundert gegliedert entsprechend der Generationenfolge von Pippin dem Mittleren bis zu den Königen Lothar und Ludwig V. In der Hauptsache handelt es sich um einen profunden, dabei gut lesbaren Beitrag zur Geschichte des Frankenreiches, der eine sehr genaue Quellenkenntnis zeigt. Der Ausblick führt bis in das 13. Jahrhundert.

Die ansonsten vergleichbare Darstellung von Egon BOSHOF über die Salier (71) wird stärker von strukturellen anstelle von genealogischen Aspekten geleitet. Auch wenn die Folge der Regenten von Konrad II. bis zu Heinrich V. nicht als Gliederungsprinzip dient, so werden persönliche Charakteristika dennoch ausführlich und kritisch diskutiert. Die Frage, ob es individuelle Biographien gibt, muß sicher auch für das Früh- und Hochmittelalter bejaht werden. Allerdings können anhand der verfügbaren Quellen individuelle Momente oft nur sehr schwer rekonstruiert werden.

In derselben Reihe sind weitere einführende Bände von Karl-Friedrich KRIEGER über die Habsburger (72) und von Wolfgang NEUGEBAUER über die Hohenzollern (73) erschienen. In beiden Fällen wird dem Ausbau der Territorialherrschaft ausreichend Raum zugemessen. Während Krieger sich jedoch auf die spätmittelalterliche Entwicklung von König Rudolf I. bis zu Kaiser Friedrich III. beschränkt, führt Neugebauer seine Darstellung bis zum Tod von Friedrich Wilhelm I., König in Preußen. Darüberhinaus ist eine Fortsetzung zu erwarten.

In allen fünf Bänden erleichtern Auswahlbibliographien weitergehende Forschungen. Die verwandtschaftlichen Beziehungen werden jeweils durch übersichtliche genealogische Tafeln erfaßt.

In den vergangenen Jahren scheint auch wieder ein breiteres Interesse für den Adel, insbesondere für den europäischen Hochadel spürbar. Angelehnt an das Muster der Ausarbeitungen von Hans und Marga Rall über die Wittelsbacher und Peter Mast über die Hohenzollern hat Albert Herzog zu SACHSEN sich insbesondere den Wettinern (74) seit Mitte des 15. Jahrhunderts gewidmet. Nach einer allgemeinen Einführung und drei das Mittelalter betreffenden Texten über die Markgrafen Konrad von Meißen, Friedrich I. den Streitbaren und Friedrich II. den Sanftmütigen folgen, getrennt nach albertinischer und ernestinischer Linie, in chronologischer Folge weitere Beiträge, die überwiegend in der Generationenfolge bis in die jüngste Vergangenheit führen. Das Gewicht liegt u. a. auch auf genauen Angaben zur Grabstätte sowie auf der Nennung der Nachkommen. Die internen Verweise hätten etwa präziser sein können, insbesondere wären Quellenangaben zu den Einzelartikeln eine zweckmäßige Ergänzung.

Kürzere und eher lexikalische, partiell mit Literaturhinweisen versehene Texte bietet ein Biographisches Lexikon von Brigitte HAMANN über die Habsburger (75), wobei neben den bedeutenderen Angehörigen auch die weniger bekannten in der alphabetischen Folge behandelt werden. Illegitime Nachkommen wie Juan de Austria wurden nicht ausgegrenzt.

Einzelne Familien

In der jüngeren Vergangenheit ist auch ein wachsendes Interesse an einzelnen Familien festzustellen. Hat Lothar GALL 1989 in Bürgertum in Deutschland neun Generationen der Familie Bassermann, ihre Lebensformen und ihr Selbstverständnis charakterisiert, so folgte Franz J. BAUER (76) mit seiner 1991 gedruckten, sehr sorgfältigen und quellenfundierten Habilitationsschrift über das Geflecht beruflicher, freundschaftlicher und familiärer Beziehungen zwischen den Familien Sattler, Dohrn und (v.) Hildebrand.

Für das weitverzweigte Bankhaus der (Barone v. ) Rothschild (77) deren nachweisbare Ursprünge im 16. Jahrhundert in Frankfurt/Main liegen, dokumentiert ein ausführlicher von Georg HEUBERGER betreuter Katalog ihren wirtschaftlichen und sozialen Aufstieg, der mit dem Hoffaktor Meyer Amschel Rothschild (1743/1744-1812) begann. Der geschäftliche Erfolg seiner Söhne war engstens mit den systematisch gepflegten internationalen verwandtschaftlichen Kontakten verknüpft. Nicht nur die persönlichen Lebensverhältnisse, sondern auch die kulturellen und karitativen Leistungen in Frankfurt werden reich illustriert. Bereits zu Beginn dieses Jahrhunderts hatte sich die Familie mit ihren geschäftlichen Aktivitäten allerdings weitgehend aus Frankfurt zurückgezogen, so daß die meisten Angehörigen in anderen Ländern lebten; daher waren sie glücklicherweise von dem Holocaust physisch weniger betroffen als andere jüdische Familien. Die Geschichte Frankfurts, besonders des Finanzplatzes, ist über weite Strecken geprägt durch die Familie Rothschild. Die Wiener Aktivitäten sind demgegenüber vergleichsweise knapp dargestellt.

Bereits 1895 wurde eine erste Zusammenstellung von Trägern des Namens "Mylius" angelegt, wobei einige Zweige nicht notwendig auf dieselben Vorfahren zurückgehen. In aktualisierter Form wurde die Geschichte der Familien Mylius-Schleiz aus dem Hause Gerung und Mylius-Ansbach 1375 - 1990 von Horst Gering MYLIUS (78) wieder herausgegeben, teilweise neu bearbeitet und aktualisiert. Zu den einzelnen Angehörigen finden sich neben den genealogischen Angaben auch Texte, die auf nur teilweise näher bezeichnete Vorlagen zurückgreifen. Am interessantesten dürften wohl die Frankfurter Kaufleute Mylius sein, die dann vor allem in Mailand tätig waren und sich mit den Vigoni verschwägerten. Auch hier zeigt sich neben der unternehmerischen Tätigkeit ein ausgeprägtes Mäzenatentum, besonders für die Kunst.

Insbesondere für die wirtschaftlichen Beziehungen Augsburgs von der Mitte des 15. bis zur Mitte der 18. Jahrhunderts enthält eine Studie von Gerhard SEIBOLD über die ursprünglich aus dem Elsaß stammende Familie Manlich (79) neue Ergebnisse. Einerseits wird der ökonomische und der damit verbundene soziale Aufstieg in das Augsburger Patriziat und die Nobilitierung aufgezeigt, andererseits läßt sich aufgrund der Darlehen sowohl an die Habsburger als auch an die französischen Könige die Reichweite der Geschäftskontakte ermessen.

Einen ganz anderen Typus stellt die in der Mitte des 17. Jahrhunderts von Pommern in das Netzegebiet eingewanderte Familie Guderian (80) dar, die zunächst hauptsächlich als Bauern arbeiteten. Im 18. Jahrhundert finden sich erste Vertreter in Verwaltung und Militär als Beamte und Offiziere. Seit 1853 wanderten einige Angehörige nach Amerika aus. Die ehemals in Polen ansässigen Guderians mußten nach 1945 ihre Heimat verlassen. Am bekanntesten ist wohl General Heinz Guderian, dem etwa 40 Seiten in der etwas persönlichen, aber gut lesbaren Darstellung von Hans GUDERIAN eingeräumt sind. Verwandtschaftliche Zusammenhänge werden in einigen Übersichten und vor allem im Anmerkungsapparat aufgelöst.

Für die württembergische Familiengeschichte ist eine andere primär genealogische Arbeit über die Ahnen Hölderlins (81) von Interesse. Von Hanns Wolfgang RATH (eigentl. Carl Friedrich Schulz-Euler 1880-1934) und Else RATH-HOERING (1897-1975) stammt zum großen Teil das Material, welches Hans-Wolfgang KRESS zu Hölderlins Ahnen väterlicher- und mütterlicherseits bis in das 14. Jahrhundert zusammengetragen hat. Für die württembergische Familienkunde läßt sich deutlich das enge Beziehungsnetz erkennen, in dem u. a. die Namen Heyn, Haselmaier, Sutorius, Keller, Pichler, v. Gaupp, Bardili, Eckher, Hochstetter, Hauber und Moser v. Filseck immer wieder auftauchen. Ein Einführung stammt von Hansmartin DECKER-HAUFF, nach dessen Auffassung die Arbeit dazu dient "ein Stück Kultur- und Geistesgeschichte Süd- und Mitteldeutschlands [zu] erhellen" (S. XXIV).

Frühe Neuzeit und 19. Jahrhundert

Leider existiert für Personen in der Frühen Neuzeit bisher keine lexikalische Bearbeitung, die den entsprechenden Projekten für das Mittelalter vergleichbar wäre.
Selbst eine für die Geschichte des Alten Reiches durch ihre verfassungsrechtliche und politische Stellung so herausgehobene "Elite" wie die Kaiser des Römischen Reichs ist nicht gleichmäßig untersucht. In einem weitgespannten Bogen haben Anton SCHINDLING und Walter ZIEGLER (82) nicht nur die Kaiser des Römischen Reichs, sondern gleich noch diejenigen von Österreich und des Deutschen Reichs in einem Band zusammengefaßt, wodurch sich reizvolle Kontraste ergeben. Durchwegs wurden mit Alfred KOHLER (Karl V.), Bernhard SICKEN (Ferdinand I.), Manfred RUDERSDORF (Maximilian II.), Volker PRESS (Rudolf II. und Matthias), Dieter ALBRECHT (Ferdinand II.), Konrad REPGEN (Ferdinand III.), Anton SCHINDLING (Leopold I.), Hans SCHMIDT (Joseph I. und Karl VI.), Alois SCHMIDT (Franz I. und Maria Theresia), Peter BAUMGART (Joseph II. und Maria Theresia), Lorenz MIKOLETZKY (Leopold II. und Ferdinand I. von Österreich), Walter ZIEGLER (Franz II. und Franz I. von Österreich), Harm-Hinrich BRANDT (Franz Joseph I.), Helmut RUMPLER (Karl I.), Helmut SEIER (Wilhelm I. und Friedrich III.) und John C. G. ROEHL (Wilhelm II.) kompetente Autoren gefunden. Besonders ergiebig sind die Artikel für die Kaiser, welche eher im Schatten der dominierenden Gestalten stehen. Am Ende des Bandes steht zu den einzelnen Lebensbildern, die in unterschiedlicher Gewichtung politische bzw. individuelle Momente ins Zentrum rücken, jeweils eine kommentierte Auswahlbibliographie. Je nach Forschungsstand kommt dabei zeitgenössischen Quelleneditionen oder der aktuellen wissenschaftlichen Literatur größeres Gewicht zu. Vereinzelt begegnen auch in den Text integriert Quellen- bzw. Zitatnachweise. Am Ende jedes Artikel steht eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten biographischen Stationen bis zur Begräbnisstätte und zu den genealogisch-dynastischen Beziehungen.

Sechs der maßgeblichen militärischen Führer des Dreißigjährigen Krieges aus Wallensteins Umgebung hat Heinrich BUECHELER (83) in erzählerischen Lebensbildern behandelt. Neben Gottfried Heinrich v. Pappenheim und Octavio Piccolomini sind Johann Graf v. Aldringen, Henrik Graf v. Holk, Johann Ludwig Graf v. Isolano und Walter Graf v. Butler Gegenstand des Büchleins. Moderne Forschungsansätze, welche die Militär- und die Sozialgeschichte miteinander verbinden, werden nicht herangezogen.

Die Entwicklung einer demokratischen Grundordnung in Deutschland hat eine lange Vorgeschichte. Es sei dahingestellt, wo ihre Anfänge zu suchen sind; Manfred ASENDORF und Rolf von BOCKEL (84) greifen jedenfalls bis zum Bauernkrieg zurück, um in einer biographisch strukturierten Sammlung Protagonisten einer nicht näher definierten demokratischen Entwicklung zu dokumentieren. In dem sehr breiten Panorama stehen auf diese Weise - wohl eher zufällig - Konrad Adenauer (G. Niedhart) und Theodor W. Adorno (G. Schweppenhäuser) unmittelbar nebeneinander. In diesem Zusammenhang wäre auch die Aufnahme von eindeutig dem Anarchismus zuzurechnenden Politiker zu diskutieren. Insgesamt sind 420 Beiträge von Wolfgang Abendroth bis Leopold Zunz enthalten, wobei eine chronologisch nach Todesdaten sortierte Namensliste die Orientierung erleichert. Unter anderem sind die Bauernführer Erasmus Gerber und Joß Fritz (beide U. Stephan-Kopitzsch) und Wendel Hippler (H. G. Haasis) berücksichtigt. Die Auswahlkriterien dürften, nicht anders wie bei anderen breit angelegten Werken, kaum eindeutig zu formulieren sein, weshalb die Herausgeber diese auch nicht explizit formulieren. Die einzelnen Artikel zeichnen sich durch sparsame, aber überlegte Literaturangaben aus, fast immer sind auch Porträts enthalten.

Für den frühen Liberalismus ist insbesondere auf die Arbeiten der "Internationalen Forschungsstelle Demokratische Bewegungen in Mitteleuropa" hinzuweisen. Zunächst auf das letzte Drittel des 18. Jahrhunderts begrenzt hat Helmut REINALTER mit Axel KUHN und Alain RUIZ ein hilfreiches Biographisches Lexikon zur Geschichte der demokratischen und liberalen Bewegungen (85) erstellt, welches u. a. für Deutschland, Österreich und die Schweiz sowohl bekannte als auch eher vergessene Vertreter fortschrittlicher Ideen berücksichtigt.

Die Bezeichnung Achtundvierziger (86) läßt an die aktiven Teilnehmer der gescheiterten Revolution in Deutschland von 1848/49 denken. Etwas erstaunt nimmt man zur Kenntnis, daß Sabine FREITAG als Herausgeberin in einen Sammelband unter diesem Titel auch Joseph Maria v. Radowitz (R. Hachtmann) und sogar den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. (D. E. Barclay) firmieren läßt, doch wenn man akzeptiert, daß "Männer und Frauen, die auf ganz unterschiedliche Weise mit der Revolution in Berührung gekommen sind" (S. 7) Gegenstand der 22 Beiträge über 25 Personen sind, so findet man sehr anregende Aufsätze u. a. über Ludwig Uhland (D. Langewiesche), Arnold Ruge (P. Wende), Friedrich Hecker (S. Freitag), Friedrich Daniel Bassermann (L. Gall), Robert v. Mohl (N. Urban), Heinrich Frhr. v. Gagern (W. Klötzer), Robert Blum (Th. Maentel), Gabriel Riesser (E. Lindner), Malwida v. Meysenbug (S. Klabunde), Georg Gottfried Gervinus (G. Hübinger) und Johann Gustav Droysen (U. Muhlack). Anmerkungen und Auswahlbibliographie sind am Ende des Sammelbandes (S. 303-341) zusammengestellt.

Für einzelne Berufsgruppen wie Juristen, Mediziner oder Sprachlehrer in der Frühen Neuzeit liegen eigene, in Anlage und Ausführlichkeit unterschiedliche biographische Nachschlagewerke vor.

Zeitgeschichte

Von den überregionalen Biographiensammlungen zur Zeitgeschichte sollen hier nur die wichtigsten genannt werden.

Lothar GALL hat seine in Anlehnung an das Werk von Hermann Heimpel, Theodor Heuss und Benno Reifenberg, zuerst 1985 herausgegebenen Großen Deutschen unserer Epoche (87) in der ansonsten unveränderten Neuauflage 1995 um 14 Beiträge erweitert, u. a. über Hermann Josef Abs (B. Baehring), Norbert Elias (R. Thiessen), Hans Jonas (K. Adam), Herbert v. Karajan (W. Stresemann), Konrad Lorenz (I. Eibl-Eibesfeldt), Martin Niemöller (K. Weißmann), Axel Springer (C. Jacobi), die Politiker Willy Brandt (E. Jesse) und Franz Josef Strauß (Horst Möller) sowie die Schriftsteller Thomas Bernhard (J. Hieber), Heinrich Böll (Jochen Vogt), Friedrich Dürrenmatt (A. Krättli), Uwe Johnson (R. Michaelis) und Max Frisch (Joachim Kaiser), so daß jetzt insgesamt 53 Beiträge enthalten sind. Diese stammen von ausgewiesenen Kennern, die oft der nächsten Umgebung der verstorbenen Biographierten angehören. Leider wird auf Literatur- und Quellenangaben verzichtet, was damit begründet werden kann, daß gerade bei äußerst prominenten Personen die bibliographischen Angaben besonders rasch überholt werden bzw. aktualisiert werden müßten. Alle - auch im Text genannte - Personen sind durch ein ausführliches Register mit Lebensdaten erschlossen.

In den Lebensbildern Aus dem deutschen Katholizismus (88), die früher nur das 20., jetzt auch das 19. Jahrhundert umfassen, sind nach längerer Pause zwei weitere Bände mit jeweils etwa 18 Beiträgen erschienen. Außer von Rudolf MORSEY werden sie jetzt auch von Jürgen ARETZ und Anton RAUSCHER mitherausgegeben. Von den Einzelbiographien sollen die über Fritz Gerlich (R. Morsey), Josef Kardinal Frings (N. Trippen), Hubert Jedin (K. Repgen), Karl Rahner (A. Losinger), Franz Josef Strauß (W. Becker), Kurt Georg Kiesinger (H.-O. Kleinmann) und Oswald v. Nell-Breuning (A. Rauscher) hervorgehoben werden.

Vorwiegend für Preußen und den norddeutschen Raum, aber auch für die Bundesrepublik Deutschland sind in einem von Hans-Christof KRAUS (89) herausgegebenen Band 13 fundierte Beiträge über konservative Politiker wie Ernst Ludwig v. Gerlach (H.-Ch. Kraus), Joseph Maria v. Radowitz (D. E. Barclay), Friedrich Julius Stahl (Joh. Baptist Müller), Adolf Heinrich Graf v. Arnim-Boitzenburg und Hans Hugo v. Kleist-Retzow (beide W. Nitschke), Otto Frhr. v. Manteuffel (G. Grünthal), Hermann Wagener (K. Hornung), Otto v. Helldorff-Bedra (J. Retallack), Adolf Stoecker (K. Motschmann), Carl Friedrich Goerdeler (M. Matthiesen), Ewald v. Kleist-Schmenzin (K. Weißmann), Hermann Ehlers (K.-E. Hahn) und Hans-Joachim v. Merkatz (H.-S. Strelow) enthalten.

Das von Uwe PUSCHNER und anderen herausgegebene Handbuch zur "Völkischen Bewegung" (90) enthält einen ausführlichen biographischen Anhang, der zeigt, welcher Personenkreis im Wilhelminischen Deutschland Träger einer 'völkischen' Ideologie war, die einen übersteigerten Nationalismus und rassistische Gedanken verbreitete.

Nicht nur für die Korporationsgeschichte ist eine von Siegfried KOSS und Wolfgang LOEHR vorgelegte Sammlung von Beiträgen über Mitglieder des Kartellverbands (91) von Interesse. Neben Personen, die eher im stillen ihre Aufgaben erfüllt haben, stehen auch herausragende Katholiken der Zeitgeschichte wie Konrad Adenauer. In der ansprechenden Sammlung mit bis zu dreiseitigen Texten, oft mit Porträt, sind einerseits spezielle Angaben zur Korpszughörigkeit enthalten, darüberhinaus auch eine Würdigung der allgemeinen Leistung. Positiv sind jedenfalls auch die bibliographischen Angaben zu vermerken. Der zweite Band enthält auch einzelne Personen, die wie Oswald v. Nell-Breuning nur kurzfristig dem KV angehörten.

Die Vorsitzenden des 1918 gegründeten Deutschen Beamtenbundes (92) werden von Thomas KROEKER und Walter SCHMITZ dargestellt, wobei die Verbandstätigkeit wesentlich breiteren Raum einnimmt als die persönlichen Lebensbilder. Die Zeit der Bundesrepublik ist mit Hans Schäfer (Th. Kröker, W. Schmitz), Angelo Kramel (Th. Kröker) und vor allem Alfred Krause (W. Schmitz) gegenüber der Weimarer Republik sehr viel breiter dargestellt.

Unter den 34 Lebensbildern europäischer Sozialdemokraten (93), die Otfried DANKELMANN mit Hartmut PETER herausgegeben hat, sind auch neun Beiträge unmittelbar für den deutschsprachigen Raum relevant. Otto Bauer (R. Saage), Rudolf Breitscheid (R. Berndt), Robert Grimm (B. Degen), Karl Kautsky (A. Laschitza), Bruno Kreisky (O. Rathkolb), Julius Leber (H. Niemann), Ernst Nobs (K. Lang) und Erich Ollenhauer (H.-D. Klein) bilden sicher nur einen Ausschnitt aus dem die Sozialdemokratie prägenden Personenkreis. Neben den längeren, meist sehr kenntnisreichen Beiträgen (S. 15-499), stets mit Porträts, Literaturangaben und Verweisen auf archivalische Quellen, finden sich im biographischen Anhang tabellarische Lebensläufe zu denselben Personen mit Nennung der wichtigsten Literatur.

Peter BRANDT und Reinhard RUERUP haben ihre Quellenedition zu den Arbeiter-, Soldaten- und Volksräten in Baden 1918/1919 (94) in der Neuauflage um einen Katalog (S. 153-174) erweitert, der 166 Protagonisten der badischen Rätebewegung enthält. Im Mittelpunkt stehen dabei ihre politischen Aktivitäten und Funktionen während der Revolution.

Das etwa 500 namentlich gezeichnete Artikel umfassende Biographische Lexikon zur Weimarer Republik (95) von Wolfgang BENZ und Hermann GRAML hat sich als Standardwerk gut eingeführt und liegt inzwischen auch in einer empfehlenswerten Taschenbuchausgabe vor.

Eine annähernd ebenso nützliche Funktion erfüllt für Österreich ein Personenlexikon von Isabella ACKERL und Friedrich WEISSENSTEINER (96), das etwa 1 600 Einträge enthält. Die Bearbeiter wollen die Texte nicht "auf nackte Daten und Fakten reduzieren", sondern auch "Lesefreude" vermitteln. Teilweise sind auch lebende Personen aufgenommen, Literaturhinweise finden sich in Auswahl. Die soziale Herkunft wird relativ selten dargestellt.

Für die Zeit des Nationalsozialismus ist auf die 43 Fallstudien zu verweisen, die 1989 und 1993 unter dem Titel Die braune Elite (97) von Ronald SMELSER und Rainer ZITELMANN herausgegeben wurden und deren erster Band inzwischen auch ins Englische übersetzt worden ist.

Ergänzend zu den Untersuchungen über die sog. Braune Elite wurde unter Beteiligung von Historikern aus Deutschland, den USA und Großbritannien auch die Generalität (98) in quellenorientierten und differenzierten biographischen Darstellungen bearbeitet. Im Mittelpunkt steht die teils sehr komplexe Haltung zur nationalsozialistischen Ideologie, zu Partei- und Staatsapparat.

Einen sehr zwiespältigen Eindruck vermittelt dagegen ein Band von Karl HOEFFKES über die Gauleiter (99). Teilweise sind die Angaben dadurch gefärbt, daß offiziöse NS-Periodika offenbar als eine wesentliche Grundlage der Darstellung dienten. Zusätzlich herangezogene Archivalien, etwa aus dem Berliner Document Center werden jedenfalls nicht zitiert. Der Verfasser stützt sich unkritisch auch auf Eigenauskünfte der damals z. T. noch lebenden ehemaligen Gauleiter. Die Beiträge beschränken sich auf chronologische Angaben zu militärischer, beruflicher und vor allem NS-Laufbahn. Eine Verifizierung, woher diese Angaben stammen, ist anhand des Buches nicht möglich, so daß dahingestellt sein muß, wie weit es tatsächlich der historischen Wahrheit dient.

Auf regionaler Ebene bieten die Arbeiten der Forschungsstelle "Widerstand gegen den Nationalsozialismus im deutschen Südwesten" jetzt eine sehr genaue Darstellung verschiedener Funktionäre im Dritten Reich. Der von Michael KISSENER und Joachim SCHOLTYSECK herausgegebene Band (100) enthält teils ausführliche Einzelartikel über Protagonisten innerhalb des NS-Parteiapparats, in der SA, in der Gestapo, in der Justiz und in der Wissenschaft, soweit man die sog. "Rassenkunde" überhaupt hierzu zählen kann. Einleitend werden jeweils biographische Kerndaten und ein in chronologische Stichworte gefaßter Lebenslauf präsentiert. Daran schließt sich eine ausführliche, sehr stark auf archivalische und andere Quellen zurückgreifende Darstellung an, wobei die konkreten Wirkungsmechanismen des Nationalsozialismus in der Region präzise erfaßt werden. Am Ende der Aufsätze steht konsequent ein kritischer Bericht über die Quellen und die verfügbare Literatur. Von den 33 behandelten Personen kann exemplarisch u. a. auf Walter Köhler (W.E. O. Bräunche), Wilhelm Murr (J. Scholtyseck) und Konstantin Frhr. v. Neurath (F. Raberg) hingewiesen werden.

Zu den Opfern des Nationalsozialismus zählten auch viele katholische Geistliche, die sich wie P. Rupert Mayer in mutigen Stellungnahmen und Handlungen gegen das Regime wandten. Die erstmals 1984 vorgelegte Dokumentation über Priester unter Hitlers Terror (101) wurde nun für das Deutsche Reich, gegliedert nach Bistümern, sehr stark erweitert, so daß nun mehr als 12 000 Weltpriester und Ordensmitglieder erfaßt sind, die in irgend einer Weise mit dem Regime in Konflikt gerieten. Die Sanktionen reichen von Verwarnung über Haft bis hin zur Ermordung. Zu jedem einzelnen sind das genaue Geburtsdatum, Wohnort bzw. Tätigkeitsbereich, Berufsangabe, ggf. Ordenszugehörigkeit und ­name, die Art des 'Vergehens" und die Sanktionsmaßnahmen registriert. Meist werden auch archivalische Quellen oder Literatur genannt, in vielen Fällen auch der Sterbetag. In Einzelfällen sind auch hier die hemmenden Auswirkungen des Datenschutzes für die zeitgeschichtliche Forschung merkbar. Dem ausführlichen biographischen Teil, dessen Erarbeitung eine enorme Leistung darstellt, geht eine statistische Auswertung und Analyse voraus.

Speziell zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus wurden vor kurzem weitere, zumindest teilweise biographisch ausgerichtete Arbeiten publiziert.

Das Lexikon des deutschen Widerstandes (102) von Wolfgang BENZ und Walter H. PEHLE enthält S. 329-411 zahlreiche Kurzbiographien mit Querverweisen auf andere Lemmata, ebenso wie das von Peter STEINBACH und Johannes TUCHEL bearbeitete Lexikon des Widerstandes 1933-1945 (103), wobei beide Werke sich in der Auswahl der Personen etwas unterscheiden.

Eine geringere Zahl ausführlicher Beiträge u. a. über Ludwig Beck, Claus Schenck Graf v. Stauffenberg (beide Peter Hoffmann), Alfred Delp (R. Bleistein), Carl Friedrich Goerdeler (H.-U. Thamer), Ulrich v. Hassell (G. Schöllgen), Julius Leber (K. Reynolds), Wilhelm Leuschner (K. Jantzen), Helmuth James Graf v. Moltke (B. Rum v. Oppen), Friedrich Olbricht (H. P. Schrader), Hans Oster (R. Graf v. Thun-Hohenstein), Henning v. Treckow (K. O. Frhr. v. Aretin), Adam v. Trott zu Solz (K. v. Klemperer), Erwin v. Witzleben (R. Pommerin) und Peter Graf Yorck v. Wartenburg (P. Steinbach) sind in einem gleichfalls von Enrico SYRING und Rainer ZITELMANN, diesmal gemeinsam mit Klemens v. KLEMPERER herausgegebenen Band mit Lebensbildern zu Männern des 20. Juli (104) vereint.

Auf Länderebene unterrichtet innerhalb eines Rudolf LILL herausgegebenen Bands Klaus EISELE über die am 20 Juli 1944 Beteiligten bzw. Eingeweihten, soweit sie im deutschen Südwesten tätig waren (105). Leider werden bei den Lebensdaten die jeweiligen Geburts- und Sterbeorte nicht genannt, so daß eine genauere regionale Zuordnung bisweilen schwerfällt. Getrennt von den biographischen Skizzen (S. 155-208) stehen weitere Literaturangaben (S. 220-237) u. a. zu Eugen Bolz, Joseph Ersing, Reinhold Frank, Gerhard Ritter und Claus Schenk Graf v. Stauffenberg.

In den letzten Jahren fand die Geschichte der DDR nachhaltiges Interesse. Mußte man sich bislang auf die offiziösen Wer ist wer in der DDR stützen, so brachte 1992 zuerst Christoph LINKS ein Lexikon mit 1500 Namen auf den Markt, das 1994 auch als Elektronisches Lexikon (106) auf CD-ROM erschienen ist und für eine gemeinsam mit Bernd-Rainer BARTH und anderen erstelltes Taschenbuch Wer war Wer in der DDR (107) aktualisiert und auf mehr als 2150 Namen erweitert worden ist. Teilweise, z. B. bei den Auszeichnungen schimmern die Wer ist wer in der DDR als Vorlage immer noch durch.

Detailliierter und umfangreicher ist im allgemeinen das Biographische Handbuch der SBZ/DDR (108) von Gabriele BAUMGARTNER und Dieter HEBIG, das mehr als 4 500 Namen enthält. Allerdings wird man auch hier bestimmte Informationen vermissen, denn auch dieses beschränkt sich auf die Übernnahme von Angaben aus der Literatur. Es ist hinzunehmen, daß z. B. ein Hinweis auf die Familienzusammengehörigkeit von John Heartfield und Wieland Herzfelde unterbleibt. Gravierender erscheint, daß etwa neuere Diskussionen, z. B. um die Biographie von Stephan Hermlin, nicht angeführt werden. In einigen Fällen ist zwischen Fiktionen und realer Lebensgeschichte nur schwer zu unterscheiden. Beide Handbücher bieten nur in begrenztem Umfang differenzierte Information, in der Regel beschränken sie sich auf die chronologische Wiedergabe von Stationen in Berufs- und Parteikarriere. Die Staatssicherheit kommt praktisch nicht vor. Für die zeitgeschichtliche Forschung bleibt insbesondere in der Aufarbeitung der archivischen Überlieferung noch sehr viel zu leisten, .

Speziell für die Juristen hat Dirk BREITHAUPT (109) neben einer Darstellung zur Geschichte und Organisation der Rechtswissenschaft in der DDR einen umfangreichen biographischen Teil (S. 166-558) erarbeitet, worin wohl nahezu alle Juristen an den Universitäten Berlin, Leipzig, Jena und Halle sowie an der Akademie für Staats- und Rechtswissenschaft in Potsdam-Babelsberg zumindest mit Angaben zu ihrer Promotion, meist jedoch ausführlicher mit Lebensdaten, familiären Verhältnissen, ggf. Eintritt in die SED, beruflich-wissenschaftlicher Laufbahn, Publikationen, Auszeichnungen, Literatur- und Quellenangaben erfaßt werden.

Parlamentarismus

Die Handbücher der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien in Bonn sind überwiegend für die Neuere und die Zeitgeschichte - speziell zu den Abgeordneten der verschiedenen Parlamente in Deutschland - unverzichtbar.

Nach langjährigen intensiven Vorarbeiten wurden von Heinrich BEST und Wilhelm WEEGE jetzt alle Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung (110) biographisch dokumentiert. Am Beginn steht eine sehr ausführliche Einleitung, die Editionsprinzipien und methodisches Vorgehen eingehend darstellt. Die Texte zu den einzelnen Abgeordneten (S. 79-374) enthalten in alphabetischer Folge neben den Lebensdaten meist Angaben über den Vater und den Familienstand, zur Konfession, Ausbildung, biographische Stationen, zur Dauer der Mitgliedschaft in der Nationalversammlung, zur Fraktionszugehörigkeit bzw. der Tätigkeit in Ausschüssen und ggf. zu späteren Mandaten. Jeder Eintrag enthält Quellen- bzw. Literaturangaben. Mithilfe der geographisch gegliederten Übersicht der Wahlbezirke können für bestimmte Regionen und Städte von Triest bis Hamburg leicht die entsprechenden Abgeordneten ermittelt werden. Dasselbe gilt für die nach den Treffpunkten bezeichneten Fraktionen. Die Möglichkeiten moderner EDV haben dazu geführt, daß sogar die Zusammensetzung der Ausschüsse, Mandate in Landesparlamenten, Geburts-, Studien-, Tätigkeits- und Sterbeorte, Konfessionen, Ausschußmitgliedschaften, Berufe, Mitgliedschaften in Organisationen und regelmäßige Publikationstätigkeit in Periodika nahezu exzessiv erfaßt wurden. Das hierbei ausgebreitete Material mit seiner äußerst hohen Informationsdichte liefert vielfältige prosopographische Auswertungsmöglichkeiten. Weitere Teilbände über die Abgeordneten des Norddeutschen Reichstags, des Zollparlaments und der Deutschen Reichstage von 1867 bis 1918 werden vorbereitet.

Für die 131 badischen Landtagsabgeordneten von 1867 bis 1874 wurden stichwortartige Kurzviten (S. 195-276) erarbeitet, die alle wesentlichen Informationen zu ihrer politischen Tätigkeit enthalten. Im Vordergrund des von Hans-Peter BECHT (111) bearbeiteten Bandes steht jedoch die Wiedergabe von 122 Porträts (S. 67-193), welche sich in Photoalben im Nachlaß des Abgeordneten Moritz Müller im Stadtarchiv Pforzheim befinden. Ergänzt wurde dieser Bestand durch fünf weitere nicht photographische Porträts. Eine Einleitung befaßt sich kompetent mit der Entwicklung des Parlamentarismus in Baden von 1843 bis 1945.

Die bereits von H. Jaeger charakterisierte große Dokumentation von Martin SCHUMACHER über Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus (112) liegt mittlerweile in dritter, stark erweiterter Auflage vor. In zahlreichen Fällen konnten die bisher vorhandenen Angaben präzisiert und ergänzt werden. Neben der biographischen Kerndaten (inklusive Konfession), den Reichstags- und Landtagsmandaten werden - oft in ausgiebigen Quellenzitaten - die einzelnen Stufen der nationalsozialistischen Gewaltmaßnahmen akribisch verzeichnet.

Analog wurde ergänzend auch die Ebene der Länderparlamente der Weimarer Republik (113) erfaßt. Bescheiden bezeichnet sich das M. d. L. als "biographischer Index", doch es enthält zu jedem Landtagsabgeordneten neben genauen Lebensdaten, soweit irgend zu ermitteln, auch den bürgerlichen Beruf, die Konfession, die Mandate und Parteizugehörigkeit sowie - unterschiedlich ausführlich - präzise Angaben zum weiteren Lebensweg. In Einzelfällen ist der Genuß eines bequemen Ruhegehalts dokumentiert, bisweilen führten die NS-Pressionen jedoch bis zur Hinrichtung. Sehr oft sind die Verfolgungsmaßnahmen und Haftbedingungen detailliert dokumentiert. Da teilweise derselbe Personenkreis erfaßt ist, wird in M. d. L. regelmäßig auf M. d. R. verwiesen, um unnötige Wiederholungen zu vermeiden; die Anlage der biographischen Angaben folgt prinzipiell derselben Systematik. Der Untertitel "Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung" deutet an, daß NSDAP-Mitglieder in den Landtagen ausgespart sind.

Auf der Ebene der Länder sind darüberhinaus besonders die biographischen Handbücher hervorzuheben, welche hauptsächlich Jochen LENGEMANN in der Reihe Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen erarbeitet hat. Diese beginnt mit einer kleineren Dokumentation von Reinhard KOENIG über Die Abgeordneten des Waldeckischen Landtags von 1848 bis 1929 (114), nachdem bereits vor Etablierung der Forschungsstelle für die Zweite Kammer des Landtags des Großherzogtums Hessen bzw. für den Landtag des Volksstaats Hessen (1980), für die Verfassungsberatende Landesversammlung des Landes Hessen bzw. den Hessischen Landtag (1976) erstellt worden waren. Sehr eingehend und mit größter Konsequenz befaßte sich in den vergangenen Jahren LENGEMANN mit den Abgeordnetenkammern im Gebiet des heutigen Bundeslandes Hessen seit 1808, so im Königreich Westphalen und im Großherzogtum Frankfurt (115) sowie in den Fürstentümern Waldeck und Pyrmont. Rechtzeitig zum 50jährigen Jubiläum des Hessischen Landtags (116), der auch am Anfang der biographischen Erfassung stand, konnte LENGEMANN nun einen Gesamtindex (101) vorlegen, der nicht nur die bereits vorliegenden Handbücher erschließt, sondern auch die gegenwärtig geplanten bzw. zur Publikation vorbereiteten Bände für den Waldeckischen Landtag seit 1814, den Nassauischen Landtag von 1818 bis 1866, die Bürgervertretungen der Freien Reichsstadt Frankfurt von 1816 ebenfalls bis 1866, die Landesversammlung des Landgraftums Hessen(-Homburg) 1849, die Kommunal-Landtage in Kassel und Wiesbaden von 1867 bis 1933 und den Provinzial-Landtag Hessen-Nassau von 1866 bis 1933. Bereits jetzt stehen somit in den meisten Fällen elementare Angaben wie Lebensdaten, Beruf und Dauer des Mandats sowie Parteizugehörigkeit zur Verfügung.

Demgegenüber enthält ein Band von Ingrid LANGER (117) nach einer Einführung über die SPD und ihre Haltung zur Frauenfrage nur zwölf, allerdings sehr umfangreiche quellenorientierte Beiträge über die wenigen weiblichen Abgeordneten in der hessischen Volkskammer von 1919 bis 1933: Anna Rauck, Margarethe Steinhäuser, Christine Noll, Lily Pringsheim, Elisabeth Hattemer, Karoline Balser, Else Bierau, Maria Birnbaum, Julie Heraeus, Katharina Roth, Marie Schmidt und Cäcilie Schäfer. Hier finden sich auch viele autobiographische Aufzeichnungen zitiert.

Auch für für das Vorschungsvorhaben "Parlamente in Thüringen" hat LENGEMANN seine biographischen Forschungen zur Parlamentarismusgeschichte fortgesetzt, indem er innerhalb der Großen Veröffentlichungsreihe der dortigen Historischen Kommission für den Landtag in Schwarzburg-Rudolstadt (118) von 1821 bis 1923 ein Handbuch erarbeitet hat. Dieses umfaßt 262 Namen mit ähnlich systematischen Information wie für die hessischen Abgeordnetenkammern, also genaue Lebensdaten, Konfession, Angaben zur Familie, die hier sogar etwas ausgeweitet wurden, zur beruflichen und politischen Laufbahn, zu Mitgliedschaften, Nobilitierungen und Auszeichnungen sowie die entsprechenden Quellenangaben, in vielen Fällen auch Porträts. Neben anderen finden sich u. a. Angehörige der Paulskirchenversammlung sowie mehrere Freiherren von Ketelhodt. Besondere Erwähnung verdient die differenzierte Untersuchung genealogischer Beziehungen innerhalb eines sehr großen Kreises der Landtagsmmitglieder. Der Zugang ist sowohl alphabetisch als auch nach Wahlperioden und Wahlkreisen möglich.

Ähnlich, aber unter Auslassung des Landtags von 1848 in Reuß älterer Linie, wurden hat Reyk SEELA in derselben Reihe die Landtage und Gebietsvertretungen in den reussischen Staaten 1848/67 bis 1923 (119) bearbeitet. Dabei sind die 324 bzw. 323 Abgeordneten in den Fürstentümern bzw. Freistaaten von Reuß ältere und jüngere Linie in der alphabetischen Reihung kumuliert; die entsprechende Landtagszughörigkeit wird, analog zu Schwarzburg-Rudolstadt, durch eine bestimmte Sigle bezeichnet. Formal folgen beide Werke im wesentlichen denselben Vorgaben. Ebenso soll noch eine Gerhard MUELLER übertragene Ergänzung für das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach vorgelegt werden. Da in den meisten Fällen Personen dokumentiert werden, die in der Literatur im allgemeinen vergeblich gesucht werden, die jedoch für die Entwicklung des Parlamentarismus eine gewisse Bedeutung hatten, stellt die Reihe nicht nur für Thüringen einen großen Gewinn dar, auch wenn die meisten Personen innerhalb dieses engeren Wirkungsbereichs begrenzt blieben.

Für das Bundesland Baden-Württemberg sind alle Landtagsabgeordneten von 1946 bis 1996 mit ihrer Parteizugehörigkeit, Dauer des Mandats, Berufsbezeichnung und Lebensdaten in einem kleinen tabellarischen Verzeichnis (120) von Josef WEIK erfaßt.

Für die kurze Phase der österreichischen Bundesverfassung von 1934 bis 1938 haben das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und die Österreichische Gesellschaft für historische Quellenstudien die Mandatare in Staatsrat, Bundeskulturrat, Bundeswirtschaftsrat, Länderrat und Bundestag zusammengestellt. Gertrude ENDERLE-BURCEL (121) hat neben den genauen Lebensdaten auch die Zugehörigkeit zu den genannten Organen der Bundesgesetzgebung und die gesamte Laufbahn, auch nach dem Zweiten Weltkrieg, dargestellt. Außer in der Politik sind viele Personen eher im Bereich der Wirtschaft oder Wissenschaft hervorgetreten. An manchen Stellen wirkt der Band in der Endphase etwas hastig redigiert, die Qualität der Abbildungen läßt bisweilen zu wünschen übrig, Leider gibt es anstelle von Einzelnachweisen nur ein allgemeines Quellen-, Literatur- und Photoverzeichnis am Bandende. Der Informationswert für die Zeitgeschichte ist sehr hoch anzusetzen; viele der behandelten Personen sind erst nach 1952 verstorben, so daß mit der Dokumentation von Gertrude ENDERLE-BURCEL über die Mandatare eine vorzügliche Ergänzung zum ÖBL (3) vorliegt. Nur der kleinste Teil der oft auch in Wirtschaft oder Wissenschaft einflußreichen Männer ist so bekannt wie z. B. der spätere Reichsstatthalter Arthur Seyss-Inquart.

Theologie und Kirche

Zu den wichtigsten Veröffentlichungen - nicht nur für die Kirchengeschichte, sondern auch für die Landesgeschichte - zählt das von Erwin GATZ herausgegebene auf vier Bände angelegte biographische Lexikon Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches (122). Nach den ersten beiden Bänden, die den Zeitraum 1785/1803 bis 1945 (1983) bzw. 1648 bis 1803 (1990) umfassen, konnte jetzt der dritte, ebenso gründlich erarbeitete Band vorgelegt werden. Dieser reicht zurück bis 1448, wobei die Dauer des Pontifikats maßgeblich ist. Somit sind auch Bischöfe (und Weihbischöfe) erfaßt, deren Amtszeit in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts liegt. Reicht die Amtsdauer über 1648 hinaus, so sind sie im früher erschienenen zweiten Band behandelt.
Die einzelnen Beiträge mit einem Umfang von 13 Zeilen bis zu 6 Seiten enthalten jeweils nach einer komprimierten Übersicht der Amtsdauer (Offizial, Generalvikar, Weihbischof, Bischof) eine detaillierte Lebensbschreibung, fundierte Literaturangaben und - soweit möglich - auch ein Porträt. Da gerade bei Bischöfen die Namensansetzung oft etwas problematisch ist, erweist sich das Register der behandelten Personen mit den dort gegebenen zahlreichen Verweisen als sehr hilfreich, ebenso wie das nach 61 Diözesen (inklusive Pedena, Trient, Triest, Lausanne, Straßburg, Metz, Toul, Verdun, Utrecht, Ermland, Kulm, Pomesanien, Samland) gegliederte Verzeichnis und die beigefügten Karten, womit eine rasche Übersicht der für ein bestimmte Region relevanten Bischöfe ermöglicht. Mit Schleswig, Ermland, Kulm, Pomesanien, Samland werden dabei auch über die Reichsgrenzen überschritten. Weihbischöfe, zu denen nur spärlich Nachrichten überliefert sind, werden zumindest im dem Verzeichnis der Diözesen erwähnt. Angesichts des hohen Informationswerts ist die weitere Fortsetzung des großen Werks zunächst bis in das 12. Jahrhundert zurück sehr zu wünschen.

Gleichsam als Verlängerung des Lexikons von E. GATZ in das 19. und 20. Jahrhundert hinein, wurden in einzelnen Bistümern eigene Sammlung entsprechender Viten erarbeitet.
Für das Bistum Basel (123) wurden alle zwölf Bischöfe seit Franz Xaver v. Neveu (M. Jorio) ausführlich in einem u. a. von Urban FINK herausgegebenen Band behandelt. Dabei sind auch solche, die noch leben bzw. resigniert haben, nicht ausgeschlossen. Die Beiträge stützen sich vielfach auf Quellen, die auch ausgiebig zitiert werden. Ebenso sind die elf Bischöfe von St. Gallen (124) seit Karl Rudolf v. Buol-Schauenstein (H. Küng), der zugleich Fürstbischof von Chur war, in einem von Joachim MUELLER herausgebenen Band mit teils sehr persönlichen Texten dargestellt. Ein historischer Überblick wurde von Johannes DUFT verfaßt.

Für das nach 1817 wiedererrichtete Bistums Speyer (125) hat Hans AMMERICH eine vollständige Reihe von Lebensbildern der Bischöfe herausgegeben. Aufgrund enger kirchlicher Verbindungen besonders zum Bistum München-Freising sind hier natürlich auch die späteren Kardinäle Michael v. Faulhaber, Joseph Wendel (beide G. Schwaiger) und Friedrich Wetter (F. Schlickel) zu finden, wobei deren Wirken in Speyer besonders akzentuiert wird.

Neben einigen Bischöfen sind für die Bistümer München-Freising (126) und Regensburg (127) viele Heilige, Fürsten, Äbte, Priester, Musiker, Historiker und andere mit der Kirchengeschichte verbundene Personen in den von Georg SCHWAIGER herausgegebenen Lebensbildern sehr kenntnisreich und ausführlich bearbeitet. Ähnliches gilt für die Darstellungen zu Priestern in Schlesien (128), die von Johannes GROEGER, Joachim KOEHLER und Werner MARSCHALL bearbeitet wurden.

Die Theologische Realenzyklopädie (129) bietet zwar nur eine relativ geringe Anzahl von grundlegenden Stichwörtern, doch diese werden destso umfassender behandelt. Dies gilt auch für einige Persönlickeiten, die über engere theologische Fragestellungen hinaus Interesse beanspruchen dürfen. So werden einige Kaiser wie Otto I. und Otto III. oder Philosophen nach dem neuesten Forschungsstand sehr systematisch bearbeitet. In vielen Fällen lohnt es sich, die Übersicht der TRE-Artikel bzw. der Verweisstichwörter sowie die ausführlichen allgemeinen Register jeweils am Bandende zu konsultieren. Unter den Kurzbiographien der jüngsten Lieferungen sind für den deutschsprachigen Raum besonders die über Johannes Marbach (J. M. Kittelson), Philipp Konrad Marheineke (V. Drehsen), Pilgram Marpeck (W. Klaassen), Marsilius von Padua (J. Miethke), Karl Marti, Sebastian Merkle (beide S. Uhlig), Mechthild von Magdeburg (P. Dinzelbacher), Moses Mendelssohn (S. Lauer, G. Luginbühl-Weber), Menno Simons (H. J. Goertz), Rulmann Merswin (F. Rapp), Johann David Michaelis (W. Wiefel), Johann Adam Möhler (H. Wagner), Joachim Mörlin (M. Stupperich), Kurfürst Moritz von Sachsen (G. Wartenberg), Giovanni Morone (U. Mazzone), Johann Lorenz v. Mosheim (J. S. Oyer), Heinrich Mühlenberg (J. L. Schaaf), Friedrich Max Müller (H.-J. Klimkeit), Julius Müller (J. Mehlhausen), den Kirchenhistoriker Karl Müller (W. Werbeck), Sebastian Münster (K. H. Burmeister), Thomas Müntzer (G. Seebaß), Thomas Murner (M. Lienhard), Wolfgangs Musculus (R. Dellsperger), Friedrich Naumann (I. Dingel), Friedrich Nausea (H. Immenkötter), August Neander (J. Mehlhausen), Oswald v. Nell-Breuning (F. Furger), Friedrich Niebergall (F. Wintzer), H. Richard und K. P. Reinhold Niebuhr (beide J. M. Gustafson), Martin Niemöller (C. Nicolaisen), Friedrich Nietzsche (M. Fleischer), Nikolaus von Flüe (R. Gröbli), Nikolaus von Kues (H. G. Senger), Carl Immanuel Nitzsch (H. Theurich), Norbert von Xanten (K. Elm), Martin Noth (R. Smend), Notker Labeo (E. Hellgardt), Novalis (R. Furness), Johann Friedrich Oberlin (E. Zwink), Wilhelm von Ockham (G. Leff, V. Leppin), Johannes Oekolampad (U. Gäbler), Johannes Oldendorp (S. Pettke), Kaspar Olevian (J. F. G. Goeters), Andreas Osiander (G. Seebaß), Otfrid von Weißenburg (W. Haubrichs), die Kaiser Otto I. d. Gr. und Otto III. (beide G. Althoff), die Bischöfe Otto von Bamberg (J. Petersohn und Otto von Freising (H.-W. Goetz), Rudolf Otto (C. H. Ratschow), Franz Camille Overbeck (N. Peter), Christian Palmer (H. Kremers), Johannes von Paltz (B. Hamm), Paracelsus (H. Rudolph), Ludwig v. Pastor (A. A. Strnad), Johann Heinrich Pestalozzi (H. Horn), Johann Wilhelm und Johanna Eleonora Petersen (beide D. Blaufuß), Otto Pfleiderer (F. W. Graf), Julius v. Pflug (H. Immenkötter), Landgraf Philipp von Hessen (Gerhard Müller), Albertus Pighius (R. Bäumer), Pippin d. J. (U. Nonn), Pirmin (J. Semmler), Papst Pius II. (Enea Silvio Piccolomini) (E. Meuthen), Berthold Pürstinger (V. Leppin), Samuel v. Pufendorf (H. Denzer), Johann Pupper von Goch (G. A. Benrath), Gerhard v. Rad (R. Smend), Martin Rade (Ch. Schwöbel), Leonhard Ragaz (D. Rostig), Karl Rahner (H. Wagner), Friedrich Wilhelm Raiffeisen (M. Klein), Johann Jacob Rambach (Ch. Bizer), Leopod v. Ranke (W. Hardtwig) und Hermann Samuel Reimarus (H. Schultze) zu nennen. In allen Fällen handelt es sich um sehr fundierte Texte mit ausführlichen Schriften- und Literaturverzeichnissen. Leben und Werk sind in der Regel getrennt dargestellt.

Ebenso umfaßt das von Friedrich Wilhelm BAUTZ begonnene Biographisch-bibliographische Kirchenlexikon (130), anders als der Titel nahelegt, einen weit über die Kirchengeschichte hinausreichenden internationalen Personenkreis. Neben vielen Philosophen, Philologen, Schriftstellern, Künstlern und Politikern, die sich nur entfernt mit religiösen und theologischen Themen befaßt haben, sind in den jüngeren Bänden auch einige, keineswegs alle, römisch-deutschen Könige und Kaiser sowie einige wichtige Dynasten genannt. Sogar dezidierte Kirchenkritiker wurden aufgenommen. Besonders ausführlich sind durchgehend die Literaturangaben (bis zu 14 Spalten,), während die, z. T. auch etwas subjektiven Darstellungen zum Lebenslauf sehr unterschiedlich ausführlich sind. Auswahl und Gewichtung sind nicht immer nachvollziehbar, in vielen Fällen dürfte sich aber ein Blick in das BBKL lohnen.

Für die katholische Kirche während des Nationalsozialsimus ist nochmals auf die breit angelegte Dokumentation über Priester unter Hitlers Terror (101) hinzuweisen.

Einzelne Berufsgruppen

Unter den berufsspezifischen Nachschlagewerken können hier nur einige hervorgehoben werden, die auch ein historisches Interesse beanspruchen dürfen.

Trotz der Begrenzung auf etwa 530 hervorragende Historiker bei gleichzeitiger größtmöglicher Ausdehnung in Raum und Zeit finden sich in dem Band von Rüdiger vom BRUCH und Rainer A. MUELLER (131) für den deutschsprachigen Raum doch recht viele Repräsentanten der jüngeren Geschichtswissenschaft ebenso wie mittelalterliche Chronisten. Sparsame, aber gut ausgewählte Literaturhinweise ermöglichen weitere Recherchen. Der Band beschränkt sich nicht auf Historiker im engeren Sinn, denn auch anonyme Schriften der mittelalterlichen Historiographie werden mitberücksichtigt. Allerdings ist neben der allgemeinen Geschichte die historische Entwicklung anderer Wissenschaften wie der Wirtschaftsgeschichte oder der Kunstgeschichte kaum berücksichtigt.

Einer anderen Intention folgt das auf Vollständigkeit angelegte Biographische Lexikon zur Geschichtswissenschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz von Wolfgang WEBER. Darin sind für alle bekannten - auch für lebende - Inhaber geschichtswissenschaftlicher Lehrstühle, die zwischen 1800 und 1970 berufen wurden, streng systematisch elementare Informationen zusammengetragen. Unter den Rubriken der Lebensdaten sowie 'Soziale Herkunft', 'Ausbildung', 'Karriere', 'Akademische Lehrer', 'Mitgliedschaft, Ämter' und 'Literatur' erfährt man in konzentrierter Form sehr viel über das Profil von 710 Hochschullehrern. Durch eine tabellarische Darstellung, eine stärkere Differenzierung der Schrifttypen, mehr Absätze oder eine weitergehende Verwendung von Siglen für die wiederkehrenden Rubriken könnten die Informationen wohl übersichtlicher gestaltet werden; gleichwohl ist die Fülle des ausgebreiteten Materials äußerst imposant. Es ermöglicht vergleichende prosopographische Analysen ebenso wie Detailinformationen zu einzelnen Historikern. Der Band bietet ein signifikantes Beispiel dafür, wie Informationen, die primär als EDV-Datenbank gespeichert sind, in gedruckter Form nur einen sehr beschränkten Zugang und zwar über das Alphabet der Namen gestatten. Eine CD-ROM ließe dagegen sehr viel komplexere Abfragen z. B. nach Herkunftsregionen, Milieus, Konfession, Tätigkeitsschwerpunkten oder gemeinsamen Hochschullehrern zu. Zudem ließe sich eine durchaus wünschenswerte und nützliche Fortschreibung elektronisch sehr viel leichter und kostengünstiger bewerkstelligen als in einer gedruckten Publikation.

Da viele Archivare maßgebliche Beiträge zur landesgeschichtlichen Forschung geleistet haben, ist der von Wolfgang LEESCH im Rahmen seines Handbuchs über Die deutschen Archivare 1500-1945 (132) erstellte zweite Band überaus nützlich. In komprimierter Form sind darin etwa 2500 an staatlichen, kommunalen, kirchlichen und privaten Archiven in Deutschland, Österreich und der Schweiz bis 1945 beschäftigten Archivare mit Lebensdaten, beruflichen Stationen, Schriftenverzeichnis sowie Sekundärliteratur und Quellennachweis erfaßt. Der zeitliche Schwerpunkt liegt im 19. und 20. Jahrhundert, wobei die Sterbejahre höchstens bis 1980 reichen.

Für die historischen Hilfswissenschaften hat Jürgen ARNDT (133) ein sehr systematisches Werk vorgelegt, das zu zahlreichen, teilweise noch lebenden Heraldikern, Sphragistikern, Vexillologen und Insignologen, mithin auch Historikern, Archivaren, Genealogen, Malern und Graveuren bis hin zu Otfried Neudecker (1908-1992), in tabellarischer Form auf je einer Seite über die Lebensdaten, Eltern, Berufe, genealogische Quellen, Porträts, Wappen, Lebenslauf und heraldische Tätigkeit jeweils mit genauen Quellenangaben unterrichtet.

In den vergangenen Jahren hat sich die Rechtswissenschaft besonders intensiv um biographische Arbeiten bemüht. Das von Michael STOLLEIS herausgegebene Juristenlexikon (134) reicht - ähnlich dem Theologen- und dem Historikerlexikon - bis in die Antike zurück. Dem internationalen Aspekt wurde hier ein noch größeres Gewicht beigemessen. Die fachliche Abgrenzung stellt eine gewisse Schwierigkeit dar: Neben Juristen im engeren Sinne trifft man etwas überraschend auch auf Immanuel Kant (R. Harzer) als Rechtsphilosophen. Zu erwähnen sind ferner Gerhard Anschütz (W. Pauly), Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Franz v. Liszt (R. Harzer), Ernst Rudolf Huber (F. Herrmann), Gottfried Wilhelm Leibniz, Georg Adam Struve, Samuel Stryk, Christian Thomasius (alle K. Luig), Karl Marx (W. Paul), Theodor Maunz (M. Stolleis), Otto Mayer (W. Pauly), Walther Munzinger (A. v. Moos), Johann Oldendorp (J. Otto), Friedrich Carl v. Savigny (J. Rückert), Rudolph Sohm (P. Landau), Joseph v. Sonnenfels (W. Brauneder), Matthaeus Wesenbeck (M. Ahsmann) und Christian Wolff (K. Repgen).

Teilweise konnte auf eine von Wilhelm BRAUNEDER (135) für Österreich erstellte Sammlung zurückgegriffen werden. Dort werden im chronologisch geordneten Hauptteil (S. 18-308) von kompetenten Autoren Leben und wissenschaftliche Leistung von 68 Juristen wie Franz Klein und Josef Unger gewürdigt. Im Anhang (S. 309-375) finden sich in alphabetischer Folge biographische Kerndaten und bibliographische Angaben.

Speziell für die Zeit des Nationalsozialismus sind die Kurzbiographien (S. 219-373) in dem Buch von Horst GOEPPINGER über Juristen jüdischer Abstammung im "Dritten Reich" (136) außerordentlich verdienstvoll, insbesondere da viele, der darin erwähnten Personen auch in der Fachliteratur totgeschwiegen wurden. Nicht wenige wurden wie Rudolf Hilferding in Gestapo-Gefängnissen oder Konzentrationslagern ermordet, einigen wie Robert M. W. Kempner gelang die Emigration.

Für die DDR sei nochmals nachdrücklich auf die Sammelbiographie von Dirk BREITHAUPT (109) hingewiesen.

Die Medizingeschichte verfügt bereits über ältere gute Nachschlagewerke. Wolfgang U. ECKART und Christoph GRADMANN haben unter Beteiligung zahlreicher Fachkollegen in dem Ärztelexikon (137), das vergleichbar den entsprechenden Bänden über Theologen, Historiker und Juristen international ausgerichtet ist und sogar die Antike beinhaltet, dennoch eine relativ große Zahl hervorragender Mediziner im deutschsprachigen Raum berücksichtigt. Die Literaturhinweise sind knappe, doch überlegt.

Ganz speziell auf die relativ kleine Gruppe jüdischer Doktoren (138) in der Frühen Neuzeit ist ein Verzeichnis von Manfred KOMOROWSKI ausgerichtet. Abgesehen von dem Titel der Dissertation fehlen meist alle weiterführenden Angaben.

Leider genießt die Geschichte der einzelnen Fächer in den Naturwissenschaften in Deutschland bislang keine ausreichende Förderung bzw. institutionelle Fundierung, so daß auch biographische Forschungen in diesem Bereich seltener durchgeführt werden. Etwas häufiger werden die ganz großen Namen herausgestellt, während die meisten anderen als Person oft unbekannt bleiben, auch wenn ihr Beitrag zur Entdeckung von Phänomenen oder zur Entwicklung neuer Methoden nicht gering war. Angesichts des raschen Fortschritts werden sie auch innerhalb der Disziplin und erst recht außerhalb ebenso rasch vergessen. Eine gewisse Ausnahme bildet dabei die auf Johann Christian Poggendorff zurückgehende Sammlung von Kurzbiographien und entsprechenden Literaturhinweisen, die weiter fortgesetzt werden soll.

Zumindest für Physiker sorgt der zweibändige Sammelband von Karl v. MEYENN (139) dafür, daß zumindest Nicolaus Copernicus (J. Hamel), Johannes Kepler (V. Bialas), Gottfried Wilhelm Leibniz (K. Mainzer), Leonhard Euler (H.-H. v. Borzeszkowski, R. Wahsner), Georg Simon Ohm (J. Teichmann), Rudolph Clausius (St. L. Wolff), Joseph von Fraunhofer (G. D. Roth), Friedrich Wilhelm v Schelling, Johann Wilhelm Ritter (beide A. D. Wilson), Carl Friedrich Gauß (K. H. Wiederkehr), Franz Ernst Neumann (K. M. Olesko), Hermann v. Helmholtz (M. Heidelberger), Gustav Robert Kirchhoff, Robert Wilhelm Bunsen (beide K. Hentschel), Ernst Mach (Dieter Hoffmann), Ludwig Botzmann (D. Flamm), Heinrich Rudolf Hertz (M. G. Doncel), Max Planck, Albert Einstein (beide Armin Herrmann), Max v. Laue, Robert Wichard Pohl (beide G. Oittner-Torkar, J. Teichmann), Walther Hermann Nernst (E. N. Hiebert), Arnold Sommerfeld (M. Eckert), Liese Meitner, Otto Hahn, Max Born, Erwin Schrödinger, Werner Heisenberg (alle H. Rechenberg), Peter Debye (H. Kant), Niels Bohr (U. Röseberg) und Wolfgang Ernst Pauli (K. v. Meÿenn) in Erinnerung bleiben. Die Beiträge, die sich einer Renaissance der Wissenschaftsbiographie verpflichtet sehen, wenden sich auch an ein interessiertes Fachpublikum. Im Vordergrund steht jeweils die wissenschaftliche Leistung, soziale, materielle, politische und psychische "Randbedingungen" sind nicht zuletzt wegen der Quellenüberlieferung meist nur schwer festzustellen.

Das zum 100jährigen Bestehen der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (140) von Michael TOEPELL erstellte Mitgliederverzeichnis liefert nicht nur für die Institutionsgeschichte aufschlußreiche Erkenntnisse. Einerseits dokumentiert es bis etwa 1931 die internationale Ausrichtung der DMV, der besonders in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg nicht für viele Mathematiker ein Anziehungspunkt war, sondern auch für viele Gelehrte aus Nachbardisziplinen, besonders aus der Physik offen war. Herausragende Beispiele sind Albert Einstein, Werner Heisenberg, Max Planck, Wolfgang Pauli und Arnold Sommerfeld. Da die Mathematiklehrer sich ebenfalls seit 1890 zunehmend in einem eigenen Verband organisisierten, so entwickelte sich die DMV immer mehr zu einem Verein von Hochschuldozenten. Insgesamt wurden aufgrund der vorhandenen Unterlagen etwa 5 500 Mathematiker, mit genauen Lebensdaten, Ausbildung und beruflicher Laufbahn sowie der Dauer der Mitgliedschaft erfaßt.

Für die chemische Industrie war die aus der BASF, Bayer, Hoechst, Agfa, CFGE und Weiler-ter Meer 1925 hervorgegangene I.G. Farbenindustrie A.G. (141) bis zu ihrer von den Alliierten verfügten Auflösung von zentraler Bedeutung. Die Vorstands- und die Aufsichtsratsmitglieder dieses Unternehmens, von denen einige nach ihrer Ausbildung Chemiker waren, werden von Jens Ulrich HEINE vorgestellt. Die alpabetisch geordneten Beiträge S. 66-290 legen besonderen Wert auf die soziale Herkunft, die Ausbildung und berufliche Stationen. Bei den familiären Verflechtungen zeigen sich deutlich die Heiratskreise u. a. der Familien Abs, Bayer, v. Bethmann, v. Brüning, Duisberg, Hagen, Hauck, ter Meer, Meister, Mendelssohn Bartholdy, Merton, Nobbe, Oppenheim, vom Rath, v. Schnitzler, v. Weinberg und Wolff.

Es ist erfreulich, daß nunmehr auch im Bereich der Technik ein wachsendes historisches Interesse zu verzeichnen ist. Ohne die großen Fortschritte der Elektrotechnik ist die zweite Phase der Industrialisierung undenkbar. Gerade wegen der oft schwierigen Recherchen zu den daran beteiligten Pionieren ist Kurt JAEGER und dem Verband Deutscher Elektrotechniker unter Beteiligung von 65 Spezialisten für die Erarbeitung eines biographischen Lexikons (142) besonders zu danken. Neben Elektrotechnikern im engeren Sinn enthält dieses auch Gelehrte wie den Jesuiten Athanasius Kircher und Georg Christoph Lichtenberg, Industrielle wie Heinz Nixdorf, Physiker wie Wilhelm Conrad Röntgen und Chemiker wie Wilhelm Ostwald sowie zahlreiche Erfinder bis zu Konrad Zuse. Der Band bietet also ein breites Spektrum seit dem 16. Jahrhundert, vorzugsweise jedoch bis in die jüngste Vergangenheit. Formal läßt die Darstellung den unterschiedlichen Autoren einige Freiräume; eine stärkere Formalisierung und ein gründlicheres Lektorat erscheint wünschenswert. Querverweise zwischen den 653 Artikeln, ein kombiniertes Register zu Namen und Institutionen (Firmen, Universitäten usw.) sowie ein Sachregister erschließen den Band. Der Nutzen besteht vor allem darin, daß auch viele, in der Öffentlichkeit sonst weitgehend unbekannte Namen enthalten sind.

Ferner ist auf die von Gisela BUCHHEIM herausgegebenen Lebensbilder von Ingenieurwissenschaftlern (143) hinzuweisen.

Zur Agrargeschichte liegt jetzt von Wolfgang BOEHM (144) ein sehr solide erarbeitetes Handbuch vor, das über 669 Personen im deutschsprachigen Raum informiert, welche die Entwicklung des landwirtschaftlichen Pflanzenbaus maßgeblich geprägt haben. Zu den entsprechenden Agrarwissenschaftlern, Chemikern und Landwirten gehören u. a. Justus Freiherr v. Liebig und Eilhard Mitscherlich. Alle Artikel, darunter sonst weniger beachtete Namen wie Achard, Blomeyer, Dambroth, Fruwirth, Görbing, Haberlandt, Hellriegel, Kertscher, Klapp, Koblet, Kühn, Lawes, Liebig, Mitscherlich, Nicolaisen, Petersen, Roemer, Scheffer, Sprengel, Stöckhardt, Thaer, Vömel, Wollny und Zade, enthalten neben einem komprimierten Lebenslauf eine Würdigung der Leistung und weiterführende bibliographische Angaben. Vermutlich könnte die Liste wichtiger Agrarwissenschaftler noch erweitert werden.

In der Frühen Neuzeit gab es im deutschsprachigen Raum eine außerordentlich große Anzahl von Personen, welche an den Universitäten und in den Städten die Kenntnis fremder Sprachen vermittelten. Die meisten dieser Sprachlehrer, dabei viele Autoren von Unterrichts- und Lernamterialien, sind in anderen Lexika kaum erfaßt. War Konrad SCHROEDER bei Beginn der Arbeit an dem Lexikon der Fremdsprachenlehrer (145) noch davon ausgegangen, er hätte mehr als 1000 Personen zu erfassen, so hat sich diese Zahl während der Bearbeitung verdoppelt. Besonderen Wert legt SCHROEDER auf die bibliographischen Angaben, auf genauere Lebensdaten muß offenbar mangels Quellen leider oft verzichtet werden. In den Artikeln, deren Ausführlichkeit stark variiert, sind jedoch wichtige biographische Stationen oder zumindest Erwähnungen verzeichnet. Kleinere Fehler sind bei einer so großen Arbeit eines Einzelnen nachzusehen. Mit den beiden angekündigten Registerbänden wird deren Gehalt noch deutlicher werden. Es könnte z. B. entwickelt werden, wie durch wirtschaftliche und wissenschaftliche Kontakte spezielle Fremdsprachenkenntnisse in verschiedenen Territorien unterschiedliche Verbreitung fanden.

Ebenfalls der Sprachgeschichte, allerdings in einem stärker wissenschaftlichen Kontext und in einem Zeithorizont von der Antike bis in die jüngste Vergangenheit, ist das große von Johann STAMMERJOHANN in Zusammenarbeit mit vielen anderen herausgegebene Lexicon Grammaticorum (147) gewidmet. Bei der internationalen Ausrichtung ist für den deutschsprachigen Raum nur ein verhältnismäßig geringer Anteil von etwa 160 bedeutenden Sprachwissenschaftlern enthalten, diese allerdings mit Beiträgen, die neben den biographischen Stationen auch eine Einordnung in die jeweilige Disziplin und sinnvolle Literaturangaben liefern.

Speziell für die Anglistik und für die Slawistik liegen eigene biographische Lexika vor. Das von Gunta HAENICKE und Thomas FINKENSTAEDT in Augsburg erarbeitete Anglistenlexikon (148) enthält eingehende Informationen über 318 Lehrstuhlinhaber in Deutschland und Österreich. Gerade im 19. Jahrhundert, als sich die Anglistik als eigenständige Disziplin an den Universitäten etablierte, waren viele Professoren auch politisch und gesellschaftlich engagiert, so daß die Sammlung auch über den engeren Fachbereich hinaus auch für weitere historische Fragen genutzt werden kann. zu können. Auf die bibliographischen Angaben legen die Bearbeiter besonderen Wert.

Ähnliches gilt für das vorwiegend in Leipzig entstandene biographische Lexikon zur Slawistik in Deutschland (149), das Ernst EICHLER mit einem Mitarbeiterkollektiv herausgegeben hat. Zeitlich beginnt der Band im 17. Jahrhundert und reicht, obgleich prinzipiell 1945 als Abschluß genommen wurde, teilweise bis zum Sterbejahr 1987 und damit sehr nahe an die Gegenwart. In einigen Fällen sind keine Sterbedaten ermittelt. Der Begriff der Slawistik ist zudem sehr viel weiter gefaßt als bei dem bezeichneten Anglistenlexikon. So findet auch Gottfried Wilhelm Leibnitz (C. Grau) als Kenner der slawischen Sprachen Aufnahme. Ebenso wird auch über den deutschsprachigen Raum hinausgegriffen; aus inhaltlichen Gründen erschien es angeraten, auch die Universität Prag einzubeziehen. Die angeführten Literaturangaben sind teils etwas selektiv, in einem eigenen Bildteil sind 80 Porträts wiedergegeben.

In der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts waren auch in Deutschland Persönlichkeiten wie Ny-anatiloka oder Ny-anaponika vom Buddhismus fasziniert und haben sich intensiv mit den Texten und der buddhistischen Lehre befaßt. Innerhalb des Forschungsprojekts "Buddhistischer Modernismus" stellt Hellmuth HECKER (150) die erste Generation dieser großen Gelehrten in ausführlichen Beiträgen vor. Dabei legt er besonderen Wert auf die ausführlichen bibliographischen Angaben, die gegenüber der ersten Auflage seines Buches stark erweitert wurden.

Für die Geschichte der Psychoanalyse seit Beginn unseres Jahrhunderts spielten die Psychologische Mittwoch-Gesellschaft und die Wiener Psychoanalytische Vereinigung (151) eine besondere Rolle. Ihr Mitgliederkreis wurde von Elke MUEHLLEITNER sachkundig dargestellt, allerdings ist der Titel ihres Buches möglicherweise zu weit gewählt.

Mit beachtlichem Engagement arbeitet Dietmar HENZE an einer mehrbändigen Enzyklopädie der Entdecker und Erforscher der Erde (152), die mittlerweile bis "Polo" fortgeschritten ist. Auch wenn der deutsche Anteil an der Entdeckung der Welt relativ gering ist, so finden sich doch zahlreiche Artikel über unterschiedliche Forscher, die mit teils geographischen oder völkerkundlichen Interessen, teils aus missionarischen oder wirtschaftlichen Gründen zu größeren Reisen aufbrachen.

Ebenso wie in der Psychologie konnten in den Sozialwissenschaften viele zukunftsorientierte methodische Ansätze wegen des Nationalsozialismus und der durch diesen verursachten Emigrationswelle nur außerhalb Deutschlands fortgeführt werden oder sie wurden völlig abgebrochen. Für die Wirtschaftswissenschaften (153) und für die Soziologie (154) liegen jetzt biographische Beiträge von Harald HAGEMANN und Claus-Dieter KROHN bzw. von Klemens WITTEBUR vor, welche das Ausmaß des Exodus konkretisieren.

Wirtschaft und Technik

Leider gibt es in der deutschen Wirtschaftsgeschichte bisher kein umfassendes Werk, das dem monumentalen Dictionary of Business Biography zur Seite gestellt werden könnte. Am besten dokumentiert ist weiterhin das klassische Industrierevier im heutigen Nordrhein-Westfalen.

Konzentrierten sich frühere Bände der Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsbiographien (30) auf Städte wie Köln und Bielefeld, so steht in der Fortsetzung nun ein bestimmter Produktionszweig im Zentrum des Interesses. Die Textilverarbeitung in Ostwestfalen und im Westmünsterland reicht, wie Hans Jürgen TEUTEBERG in seiner Einleitung ausführt, in frühgeschichtliche Zeiten zurück. Wilfried REININGHAUS zeigt, wie vom 17. bis 19. Jahrhundert der Vertrieb bis Holland durch i. d. R. heute "namenlose" Wanderhändler, die Tödden, durchgeführt wurde. Die 24 Lebensbilder (u. a. von V. Innemann, H. Schulte, B. Gerstein, H. J. Warnecke, T. Pierenkemper), deren Anordnung nicht erläutert ist, reichen in einzelnen Familien wie den Westerhoffs (E. Westerhoff) vom Beginn des 15. kontinuierlich bis zum 20. Jahrhundert. Daneben sind u. a. die Familien bzw. Firmen Becker, Biederlack, Laurenz, Kock, Kümpers, Schründer, Timmermann, Stroetmann und Urbach von Bedeutung, mit Hermann Joseph Brinkhaus (P. Leidinger) wird der regionale Rahmen etwas überschritten. Geschäftliche wie familiäre Beziehungen treten sehr deutlich hervor. Insgesamt überwiegt das 19. Jahrhundert, doch auch der 1991 verstorbene Textilindustrielle Ernst Rump (E. Westerhoff) findet Berücksichtigung. Quellen- und Literaturhinweise, in ihrer Ausführlichkeit sehr unterschiedlich, finden sich teils in Fußnoten, teils am Textende, Nachweise für die Abbildungen am Bandende. TEUTEBERG hat auch ein themenbezogenes Literaturverzeichnis erstellt. Ein detailliertes Register erschließt den gelungenen Band nach verschiedenen Kriterien.

In den Mitteilungen der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer erschien 1981 bis 1990 eine Reihe von Beiträgen über Unternehmer seit dem 17. Jahrhundert. Vorwiegend nach unterschiedlichen, kurz charakterisierten Wirtschaftszweigen gruppiert, wurden 111 Beiträge, durchwegs mit Porträt, von in einem überaus ansprechenden Band (155) zusammengefaßt. Auf je zwei Seiten erfolgt eine, meist sehr positive Darstellung der unternehmerischen Leistung und der Mitwirkung in verschiedenen Gremien. Für die Autoren, darunter oft Wolfgang BURKHARD selbst, werden z. T. Siglen benutzt, die für den Nicht-Eingeweihten kaum aufzulösen sind. Die Angabe der archivalischen und gedruckten Quellen wurde in die alphabetische Übersicht (S. 270 f.) verbannt. Neben Franz Haniel, Mathias Stinnes (H. Arnold), Hubert Underberg und Helmut Horten finden sich auch zahlreiche eher regional tätige Personen.

Nachdem - ähnlich der Geschichte des Adels - auch die Unternehmer in der DDR eher ignoriert wurden, so bemühten einige Forscher sich nach 1989 ansatzweise um einen Ausgleich. Gisela BUCHHEIM und Wolf D. HARTMANN haben mit einem Autorenkollektiv 35 Artikel, davon 24 zu Unternehmern im deutschsprachigen Raum seit Beginn der Industrialisierung erstellt (156). Einer von diesen lebt noch, bei den anderen sind die meisten Namen wie z. B. Borsig ohnehin wohlbekannt. Aufgrund der Öffnung der Archive in den neuen Bundesländern wären für die Zukunft weitere Initiativen besonders zur mitteldeutschen Wirtschaftsgeschichte zu wünschen.

Zur chemischen Industrie im 20. Jahrhundert ist die biographische Arbeit von Jens Ulrich HEINE über die I.G. Farbenindustrie AG (141) von großem Nutzen.

Literatur und Kunst

Menschen, die selbst literarisch tätig waren, sind auch in der Sekundärliteratur meist am besten dokumentiert. Mit der 1968 begonnenen, jetzt bis "Schwaiger" reichenden dritten Auflage von Koschs Deutschem Literatur-Lexikon (157) und dem inzwischen abgeschlossenen Literatur Lexikon des bereits genannten Walter KILLY (158) sind die beiden Standardwerke zur deutschsprachigen Literaturgeschichte genannt. Auf das letztere ist besonders deshalb hinzuweisen, da mit dem 15. Band ein ausführliches Register vorliegt, das S. 7-315 eine große Zahl von Schriftstellern erfaßt, darunter auch viele, denen kein eigener Artikel gewidmet werden konnte.

Insbesondere im ersten Fall liegt der Akzent primär auf den bibliographischen Angaben, wobei diese im einzelnen teilweise kritisch zu prüfen sind. Recherchen zum Lebenslauf können bei der Fülle von Namen durch die 11 bis 14 Autoren nur in begrenztem Umfang stattfinden, während in Killys Literaturlexikon bei einer ungleich größeren Zahl von detailliertere und genauere Informationen möglich sind, wenngleich auch hier die Qualität der Artikel variiert je nach Bearbeiter etwas variiert.

Mit größtmöglicher Akribie arbeitet dagegen das Archiv Bibliographia Judaica unter der Leitung von Renate HEUER an einem Speziallexikon über deutsch-jüdische Autoren (159). Mittlerweile sind bis "Carlebach" vier Bände erschienen, wobei z. B. für Ernst Bloch, Max Brod, Martin Buber, Elias Canetti und Alfred Döblin allein das Verzeichnis aller Werkausgaben teilweise mehr als 30 Seiten füllt. Auch die Lebensstationen, Verwandtschaft und Bekanntenkreis, die Mitarbeit an bestimmten Zeitschriften, politische oder zionistische Aktivitäten und weitere spezielle Aspekte werden sehr eingehend berücksichtigt. Im Verlauf der ersten vier Bände sind auch lexikalische Fortschritte zu verzeichnen. Die Übersichtlichhkeit gewinnt insgesamt dadurch, daß der jeweils jüngste Band ein Verzeichnis aller bisher berücksichtigten Autoren enthält und auch einige Pseudonyme auflöst.

Für Künstler wurde im Oktober 1996 das 34-bändige Dictionary of Art (160) mit 41 000 Einträgen von 6 700 Autoren abgeschlossen. Obwohl dieses international konzipiert ist und einen großen Anteil von Sachbegriffen behandelt, so bietet es in etwa 20 000 biographischen Artikeln nicht zuletzt für den deutschsprachigen Raum zu Malern, Zeichnern, Architekten und bildenden Künstlern im weitesten Sinne bis zur Moderne überaus nützliche und systematische Informationen sowie sehr aktuelle Literaturhinweise.

Das 1969 in Leipzig begonnene Allgemeine Künstlerlexikon (161), dessen erster Band 1983 erschienen ist, kommt jetzt zwar schneller als bisher voran und hat inzwischen den Namen "Cesaretti" erreicht. Bei einem Lexikon, das mit einem gewissen Vollständigkeitsanspruch tendenziell den gesamten Globus umfaßt, bis in die Antike zurückreicht und zugleich noch lebende Zeitgenossen enthält, darf man insbesondere bei einer raschen Erscheinungsfolge nicht erwarten, daß eine systematische Auswahl nach bestimmten Kriterien geleistet werden kann. Vielmehr werden die Personen, über die im Archiv Nachrichten vorliegen, in der Regel auch berücksichtigt. Wie weit diese für künstlerische Entwicklungen relevant sind, kann oft erst aus größerer Distanz besser entschieden werden.

Das von Wilhelm Kosch begonnene Theater-Lexikon (162) beabsichtigte, wie aufgrund von Verweisen im ersten Band angenommen werden muß, ursprünglich wohl eine größere Zahl von Personen aufzunehmen, die man nun im dritten Band vergeblich sucht. Aus naheliegenden Gründen sind die Literaturangaben wesentlich sparsamer als in dem Literatur-Lexikon, zudem sind Lebensdaten und ­stationen häufig unvollständig, ebenso wie die Angaben zum künstlerischen Werk. Die 26. Lieferung reicht jetzt bis zu "Tewele".

Anläßlich der 350-jährigen Bestehens der Berliner Akademie der Künste wurde von deren Archiv, insbesondere von Norbert KAMPE, ein den gesamten Zeitraum umfassendes Mitgliederverzeichnis (163) erarbeitet. Dieses dokumentiert für die Bildende Kunst, die Baukunst, Musik, Literatur, Darstellende Kunst und - als jüngste Abteilung - für die Film- und Medienkunst eine "Szenerie" (W. Jens), die einerseits streng alphabetisch, andererseits chronologisch mehr als 2000 herausragende Künstler vereint. In tabellarischer Form werden zu jedem von ihnen Geburtsort, Lebensdaten, ihr Metier sowie der korrekte Mitgliedsstatus innerhalb der Preußischen Akademie der Künste bzw. ihrer Nachfolger in West-, Ost- und im wiedervereinigten Berlin bezeichnet. Dem sehr übersichtlichen Band ist eine überaus große Informationsdichte zu eigen. Die strenge Form läßt nur ansatzweise erkennen, mit welchem Rechercheaufwand die Erstellung einer solchen auf Vollständigkeit angelegten Matrikel und die Ergänzung von Einzeldaten verbunden ist.

Neben dieser stärker historisch ausgerichteten Dokumentation liegt für die Akademie der Künste in Westberlin zu den Jahren 1970 bis 1987 zudem eine ansprechende Präsentation ihrer damaligen Mitglieder vor (164). Neben den wichtigsten biographischen Daten finden sich detaillierte Angaben zum literarischen und künstlerischen Werk, zur Beteiligung an bestimmten Ausstellungen und Veranstaltungen sowie zu hervorragenden Auszeichnungen.

Für alles, was mit Film- und Kinogeschichte zu tun hat, steht seit 1984 mit der von Hans-Michael BOCK herausgegebenen Loseblattsammlung des CineGraph (167) eine vorzügliches Informationsmedium zur Verfügung. Die meist etwa achtseitigen Beiträge von bisher 80 versierten Autoren sind überaus kenntnisreich verfaßt und bieten neben reichen Literaturangaben oft auch vollständige Filmographien. Für mehr als 800 verstorbene Filmregisseure, Schauspieler, Produzenten, Kameraleute und Komponisten ist der CineGraph das erstrangige Informationsmedium. Die Sammlung wird vom Hamburgischen Centrum für Filmforschung rasch erweitert.

Frauen

Biographische Lexika, in denen ausschließlich Frauen berücksichtigt wurden, gab es bereits im 19. Jahrhundert. Neuere Arbeiten beziehen sich oft auf aktuelle Fragestellungen der jüngeren Frauen- und Geschlechtergeschichte. Unter den zahlreichen Titeln können hier nur wenige ausgewählt werden. Neben den bereits erwähnten Bänden in der Reihe der Berlinischen Lebensbilder (34) und über hessische Landtagsabgeordnete (117) sei besonders auf einen von Jutta DICK und Marina SASSENBERG (167) am Salomon-Ludwig-Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte herausgegebenen Sammelband hingewiesen, der - schwerpunktmäßig für den deutschsprachigen Raum - in alphabetischer Folge das Leben von 185 Frauen darstellt. Die meisten von ihnen waren jüdischen Glaubens, nicht wenige jedoch konvertierten oder wurden bereits von ihren Eltern christlich erzogen. Durch die Nationalsozialisten waren viele gleichwohl zur Emigration gezwungen oder wurden ermordet. Ein großer Teil der ausgewählten Frauen läßt sich auch in anderen Lexika finden, doch für die instruktiven Beiträge wurden oft weitere Quellen insbesondere Nachlässe herangezogen, so daß die meist zwei Seiten umfassenden Artikel einzelne neue Erkenntnisse vermitteln. Chronologisch stehen dabei Dorothea Schlegel und Rahel Varnhagen am Anfang.

Annemarie HAASE und Harro KIESER, die beide am Mitteldeutschen Jahrbuch für Geschichte und Kultur (168) mitarbeiten, haben - beginnend mit Mechthild von Magdeburg - 16 Frauen ausgewählt, die in unterschiedlichen Bereichen hervortraten. Gemeinsam ist diesen ein zumindest zeitweiliger Tätigkeitsschwerpunkt in Mitteldeutschland. Thematisch werden so unterschiedliche Bereiche wie Mystik,Wirtschaftsgeschichte und Frauenemanzipation, Theater, Literatur und Musik, Naturwissenschaft und Medizin sowie die Pädagogik berührt.

Eckhart G. FRANZ hat - zumindest für Hessen - auf die Notwendigkeit einer "bibliographische[n] Erfassung der bisher in Sammelwerken, Biographienreihen oder auch Zeitschriftenbeiträgen erschienenen Lebensbeschreibungen" hingewiesen. Wegen der zunehmenden Unüberschaubarkeit biographischer Publikationen kann man sich, nachdem auch die Register zu den Lebensbilder-Reihen inwischen eine Lücke von mehr als 15 Jahren aufweisen, dem Wunsch von Eckhart G. FRANZ auch im überregionalen Maßstab nur anschließen. Wenn die Historiker schon als Menschenfresser klassifiziert werden, so sollte man Ihnen auch das geeignete Besteck für ihr Metier in die Hand geben.

Stand: 5. Dezember 1997

Die vollständige Textfassung inklusive der Fussnoten finden Sie in der eingangs zitierten Printpublikation


Titelliste

(1) Neue Deutsche Biographie, hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 17 (Melander - Moller), 1994, XV und 784 S., Bd. 18 (Moller - Nausea), 1997, XVI und 816 S., Berlin (Duncker & Humblot).

(2) Deutsche Biographische Enzyklopädie (DBE), hg. von Walther KILLY, ab Bd. 4 von Rudolf VIERHAUS u. a., Bd. 1 (Aachen - Boguslawski), 1995, XXIII u. 646 S., Bd. 2 (Bohacz - Ebhardt), 1995, XXIII u. 680 S., Bd. 3 (Ebinger - Gierke), 1996, XXIII u. 680 S., Bd. 4 (Gies - Hessel), 1996, Bd. 5 (Hesselbach - Kofler), 1997, XXIII u. 680 S., Bd. 6 (Kogel - Maxsein), 1997, XXIII u. 679 S., Bd. 7 (May - Pleßner), 1997, München u. a. (K. G. Saur).

(3) Österreichisches Biographisches Lexikon 1815 - 1950, hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Lfg. 48 - 52 (Schlesinger - Schreyvogel), 1992-1997, Bd. X, S. 193-455, S. I-XXX, Bd. XI, S. 1-224, Wien (Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften).

(4) Biographisches Lexikon zur Geschichte der Böhmischen Länder, hg. im Auftrag des Collegium Carolinum von Ferdinand SEIBT, Hans LEMBERG, Helmut SLAPNICKA, Bd. III, Lfg. 5 - 8 (Prochaska - Schier), 1989-1995, S. 321-640, München (R. Oldenbourg).

(5) Nouveau dictionnaire de biographie alsacienne, hg. von der Fédération des Societés d'Histoire et d'Archéologie d'Alsace, Lieferung 1-29, 3010 S., (Aaron - Phrysius). (Abb.)

(6) Altpreußische Biographie, hg. im Auftrage der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung von Ernst BAHR und Gerd BRAUSCH, Bd. IV, 3. Lieferung, S. 1309-1542, 1995, Marburg/Lahn (N. G. Elwert).

(7) Baden-Württembergische Biographien, hg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg von von Bernd OTTNAD, Bd. 1, 1994, XX u. 408 S., Stuttgart (Kohlhammer).

(8) Badische Biographien. Neue Folge, im Auftrag der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg hg. von Bernd OTTNAD, Bd. 4, 1996, XX u. 367 S., Stuttgart (Kohlhammer).

(9) Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft hg. von Hans FRIEDL, Wolfgang GUENTHER, Hilke GUENTHER-ARNDT, Heinrich SCHMIDT, 1992, 825 S., Oldenburg (Isensee). (Abb.)

(10) Biographisches Lexikon für Ostfriesland, im Auftrag der Ostfriesischen Landschaft hg. von Martin TIELKE, 1. Bd., 1993, 376 S., 2. Bd. 1997, 425 S., Aurich (Ostfriesische Landschaft).

(11) Braunschweigisches Biographisches Lexikon. 19. und 20. Jahrhundert, im Auftrag der Braunschweigischen Landschaft e.V. hg. von Horst-Rüdiger JARCK und Günter SCHEEL, 1996, 704 S., Hannover (Hahn). (Abb.)

(12) Otto RENKHOFF, Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. vollständig überarbeitete und erweitere Auflage, 1992, 1066 S., Wiesbaden (Selbstverlag der Historischen Kommission für Nassau).

(13) Biographisches Lexikon für Mecklenburg, hg. von Sabine PETTKE Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Mecklenburg, Reihe A, Bd. 1, 1995, 253 S., Rostock (Schmidt-Römhild). (Abb.)

(14) Horst ROMEYK, Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 - 1945. Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichtskunde, Bd. LXIX, 1994, 888 S., Düsseldorf (Droste).

(15) Anton Peter PETRI, Biographisches Lexikon des Banater Deutschtums, 1992, 2198 Sp., Marquartstein (Th. Breit).

(16) Anton TRESZL, Wer ist wer? Erstes ungarndeutsches Biographielexikon, 1993, 206 S., Grünstadt (Eigenverlag). (Abb.)

(17) Egerländer Biografisches Lexikon mit ausgewählten Personen aus dem ehemaligen Reg.bez. Eger, bearb. und hg. von Josef WEINMANN, 2 Bde., 1985-1987, 375 und 366 S., Bayreuth. (Abb.)

(18) Franz HEIDUK, Oberschlesisches Literatur-Lexikon. Biographisch-Bibliographisches Handbuch. Schriften der Stiftung Haus Oberschlesien, Literaturwissenschaftliche Reihe, Tl. 1 und 2 (A - P), 1990-1993, 184 S. und 216 S., Berlin (Gebr. Mann).

(19) Rieser Biographien, hg. von Albert SCHLAGBAUER und Wulf-Dietrich KAVASCH, 1993, 511 S., Nördlingen (Verein Rieser Kulturtage). (Abb.)

(20) Viktor CARL, Lexikon der Pfälzer Persönlichkeiten, 1995, 896 S., Edenkoben (Hennig). (Abb.)

(21) Ludwig VOEGELY, Kraichgauer Gestalten. 36 historische Persönlichkeiten aus Politik, Kirche, Wissenschaft und Kunst, 151 S., 1994, Ubstadt-Weiher (Verlag für Regionalkultur). (Abb.)

(22) Emsländische Lebensbilder aus vergangener Zeit. Biographische Notizen zu emsländischen Persönlichkeiten vom 9. Jahrhundert bis heute, hg. von Johannes RUESCHEN, o. J. [um 1993], Bremen (Edition Tennen).

(23) Grete GREWOLLS, Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon, 1995, 487 S., Bremen (Edition Temmen). (Abb.)

(24) Berliner Biographisches Lexikon, hg.. von Bodo ROLLKA, Volker SPIESS, Bernhard THIEME, 1993, 442 S., Berlin (Haude & Spener). (Abb.)

(25) Gabriele BAUMGARTNER, Brandenburgische Persönlichkeiten. Eine Zusammenstellung von biographischen Daten über Persönlichkeiten aus der brandenburgischen Geschichte, bearb. vom Büro für historische Recherchen und Publikationen im Auftrag des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur, 1992, 126 S., Potsdam (Büro für Historische Recherchen und Publikationen).

(26) Gedenktage des mitteldeutschen Raumes. Ein deutsches Kalendarium, hg. von der Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat, 1960-1993, Frankfurt am Main (W. Weidlich), seit 1966 Bonn (Ferd. Dümmlers), seit 1994 fortgesetzt in: Mitteldeutsches Jahrbuch für Kultur und Geschichte, hg. für die Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat von Christof ROEMER, Gedenktage [...] zusammengestellt und bearbeitet von Harro KIESER, Bd. 1, 1994, S. 243-310, Bd. 2, 1995, S. 241-329, Bd. 3, 1996, S. 237-292, Bd. 4., 1997, S. 209-264, Weimar, Köln, Wien (Böhlau). (Abb.)

(27) Ostdeutsche Gedenktage. Persönlichkeiten und Historische Ereignisse, hg. von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen, 1982-1998, 1981-1997, Bonn (Köllen). (Abb.)

(28) Große Deutsche aus dem Osten. Einblicke und Überblicke zu einer Ausstellung der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat, hg. von Eberhard Günter SCHULZ, 2. verbesserte Aufl. 1996, 212 S., Würzburg (Berstadtverlag Korn). (Abb.).

(29) Rheinische Lebensbilder, im Auftrag der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, hg. v. Franz-Josef HEYEN, Bd. 12, 1991, 354 S., Bd. 13, 1993, 327 S., Bd. 14, 1994, 344 S., Bd. 15, 1995, 291 S., Bd. 16, 1997, 303 S., Bd. 17, 1997, 287 S., Köln (Rheinland-Verlag). (Abb.)

(30) Die westmünsterländische Textilindustrie und ihre Unternehmer, hg. von Hans Jürgen TEUTEBERG, Rheinisch-Westfälische Wirtschaftsbiographien, hg. von der Volks- und Betriebswirtschaftlichen Vereinigung im Rheinisch-Westfälischen Industriegebiet, der Historischen Kommission für Westfalen, dem Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsarchiv und dem Westfälischen Wirtschaftsarchiv. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen, R 17 B, Bd. 16, 1996, 504 S., Münster (Aschendorff). (Abb.)

(31) Fränkische Lebensbilder. Neue Folge der Lebensläufe aus Franken, hg. im Auftrag der Gesellschaft für fränkische Geschichte von Alfred WENDEHORST, Bd. 15, 1993, 316 S., Bd. 16, 1996, 339 S., Neustadt/Aisch (Degener). (Abb.)

(32) Lebensbilder aus Baden-Württemberg, Bd. 18, im Auftrag der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg hg. von Gerhard TADDEY und Joachim FISCHER, 1994, 512 S., Stuttgart (W. Kohlhammer). (Abb.)

(33) Pfälzer Lebensbilder, 5. Bd., hg. v. Hartmut HARTHAUSEN, 1996, 247 S., Speyer (Verlag der Pfälzischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften in Speyer). (Abb.)

(34) Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, hg. im Auftrag der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte und des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 9, 1991, 395 S., Bd. 10, 1994, 405 S., Neumünster (Wachholtz). (Abb.)

(35) Oberösterreicher. Lebensbilder zur Geschichte Oberösterreichs, hg. vom Oberösterreichischen Landesarchiv, Bd. 7, 1991, 256 S., Bd. 8, red. von Gerhart MARCKHGOTT u. Harry SLAPNICKA, 1994, 247 S., Linz (Oberösterreichischen Landesarchiv).

(36) Berlinische Lebensbilder, hg. von Wolfgang RIBBE, Bd. 7: Stadtoberhäupter. Biographien Berliner Bürgermeister im 19. und 20. Jahrhundert, hg. von Wolfgang RIBBE. 1992, 695 S., Bd. 8: Stadtbild und Frauenleben. Berlin im Spiegel von 16 Frauenporträts, hg. von Henrike HUELSBERGEN, 1997, 363 S., Berlin (Historische Kommission zu Berlin, Stapp). (Abb.)

(37) Werner SCHWARZ, Pommersche Musikgeschichte. Historischer Überblick und Lebensbilder. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Bd. 5/2: Lebensbilder von Musikern in und aus Pommern, 1994, VII u. 284 S., Köln u. a. (Böhlau). (Abb.)

(38) Historisches Lexikon Wien. hg. von Felix Czeike, Bd. 1 (A - Da), 1992, 624 S., Bd. 2 (De - Gy), 1993, 652 S., Bd. 3 (Ha - La), 1994, 700 S., Bd. 4 (Le - Ro), 1995, 710 S., Bd. 5 (Ru - Z), 1997, 764 S., Wien (Kremayr & Scheriau). (Abb.)

(39) Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon, hg. v. Wolfgang KLOETZER, bearb. v. Sabine HOCK u. Reinhard FROST, Bd. 1: A - L, 1994, 486 S., Bd. 2: M - Z, 1996, 596 S., Frankfurt/Main (Waldemar Kramer). (Abb.)

(40) Barbara DOELEMEYER, Frankfurter Juristen im 17. und 18. Jahrhundert. Ius Commune, Veröff. des Max-Planck-Instituts für Europäische Rechtsgeschichte Frankfurt am Main. Sonderhefte, Studien zur Europäischen Rechtsgeschichte, Bd. 60, 1993, XCVII, 435 und 14 S., Frankfurt/Main. (Klostermann). (Abb.)

(41) Lübecker Lebensläufe aus neun Jahrhunderten, hg. von Alken BRUNS, 1993, 438 S., Neumünster (Wachholtz).

(42) Berühmte Regensburger. Lebensbilder aus zwei Jahrtausenden, hg. von Karlheinz DIETZ und Gerhard H. WALDHERR, 1997, 336 S., Regensburg (Universitätsverlag). (Abb.)

(43) Biographien bedeutender Dortmunder. Menschen in, aus und für Dortmund. Im Auftrage des Historischen Vereins für Dortmund und die Grafschaft Mark hg. von Hans BOHRMANN, 1994, 164 S., Dortmund (Historischer Verein Dortmund). (Abb.)

(44) Eines Schattens Traum ist der Mensch. Berliner Friedhöfe, Teil 1, hg. von GBBB e. V., 1997, Berlin. (CD-ROM)

(45) Fritz HOFER, Sonja HAEGELI, Zürcher Personen-Lexikon. 800 biographische Porträts aus zwei Jahrtausenden, 1986, 398 S., Zürich, München (Artemis).

(46) Franz MADER, Tausend Passauer. Biographisches Lexikon zu Passaus Stadtgeschichte, 1995, 284 S., Passau (Neue Presse). (Abb.)

(47) Augsburger Eliten des 16. Jahrhunderts. Prosopographie wirtschaftlicher und politischer Führungsgruppen 1500 - 1620, hg. von Wolfgang REINHARD, bearb. von Mark HAEBERLEIN, 1996, LIV u. 1173 S., Berlin (Akademie-Verlag).

(48) Jochen LENGEMANN, Bürgerrepräsentation und Stadtregierung in Kassel 1835 - 1996. Ein Handbuch. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, Bd. 60, 1996, 488 S., Marburg (Elwert). (Abb.)

(49) Reiner STRAETZ, Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900 - 1945 mit einer wissenschaftlichen Einleitung von Herbert A. Strauss, redaktionell bearbeitet von Hans-Peter BAUM,, Sabine DOMINIK, Ingrid EYRING und Birgit KISTNER. Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg, Bd. 4, I-II, hg. von Ulrich WAGNER, 2 Teilbde., 1989, 762 S., Würzburg (Schöningh).

(50) Folke STIMMEL, Stadtlexikon Dresden A - Z, 1994, 511 S., Dresden u. a. (Verlag der Kunst). (Abb.)

(51) Effi BIEDRZYNSKI, Goethes Weimar. Das Lexikon der Personen und Schauplätze, 3. Aufl., 1994, 512 S., Zürich (Artemis & Winkler). (Abb.)

(52) Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte, hg. von Gitta GUENTHER, Wolfram HUSCHKE und Walter STEINER, 1993, 552 S., Weimar (Hermann Böhlaus Nachfolger). (Abb.)

(53) Biographisches Lexikon der Ludwig-Maximilians-Universität München, hg. von Laetitia BOEHM, Winfried MUELLER, Wolfgang J. SMOLKA und Helmut ZEDELMAIER. Tl. I: Ingolstadt-Landshut 1472 - 1826. red. von Winfried MUELLER und Michael SCHAICH. Mit einem Beitrag: Die "magistri regentes" der Artistenfakultät 1472 - 1526 von Christoph SCHOENER, 1998, XX u. 650 S., Berlin. (Duncker & Humblot).

(54) Das Bakkalarenregister der Artistenfakultät der Universität Erfurt 1392 - 1521 (Registrum baccalariorum de facultate arcium universitatis studii Erffordensis existencium), hg. von Rainer C. SCHWINGES und Klaus WRIEDT u. a.. Veröff. der Historischen Kommission für Thüringen. Große Reihe, Bd. 3, 1995, LXV u. 487 S., Jena, Stuttgart (Gustav Fischer).

(55) Die Albertus-Universität zu Königsberg und ihre Professoren. Aus Anlaß der Gründung der Albertus-Universität vor 450 Jahren, hg. von Dietrich RAUSCHNING und Donata v. NEREE. Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg/Pr. begründet von Friedrich HOFFMANN und Götz v. SELLE, 1994, Bd. XXI, 1995, 860 S., Berlin. (Duncker & Humblot).

(56) Dagmar DRUELL, Heidelberger Gelehrtenlexikon, hg. im Auftrag des Rektors der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, 1652 - 1802, 1991, 219 S. und 1803 - 1932, 1986, 324 S., Berlin u. a. (Springer).

(57) Die Professoren und Dozenten der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen 1743 - 1960, Tl. 1: Theologische Fakultät, Juristische Fakultät, hg. von Renate WITTERN, Erlanger Forschungen, Sonderreihe Bd. 5, 1993, 208 S., Erlangen (Universitätsbund Erlangen-Nürnberg).

(58) Lebensbilder bedeutender Würzburger Professoren, hg. v. Peter BAUMGART, 1995, XVI u. 369 S., Neustadt/Aisch (Degener & Co.). (Abb.)

(59) Catalogus Professorum der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig, 1. Tl.: Lehrkräfte am Collegium Carolinum 1745 - 1877, bearb. von Helmuth ALBRECHT, 2. Tl.: Lehrkräfte 1877 - 1945, erstellt von Bettina GUNDLER unter Mitwirkung von Claudia SCHUELER. Beiträge zur Geschichte der Carolo-Wilhelmina, Bd. VIII und IX, XXIX und 112 S. bzw. XIII und 324 S., Braunschweig 1986-1991. (Braunschweig. Hochschulbund). (Abb.)

(60) Geschichte der Technischen Universität Dresden in Dokumenten und Bildern, 1. Bd.: Matthias LIENERT, Helga RIEGER, Dieter GRELLMANN, Von der Technischen Bildungsanstalt (1828) zum Königlich Sächsischen Polytechnikum (1871). Unter Einbeziehung von Sächsischen Bildungseinrichtungen, die heute zur Universität gehören, hg. von Günther LANDGRAF, 1992, 62 S., 2. Bd.: Matthias LIENERT, Rudolf FORBERGER, Dieter HUFELD, Karin FISCHER, Ina STEIDING, Marina LIENERT, Wissenschaft in Dresden vom letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis 1945, 1994, 159 S., Dresden (Technische Universität). (Abb.)

(61) Horst Rudolf ABE, Jürgen KIEFER, Mitgliederverzeichnis der Akademie nützlicher (gemeinnütziger) Wissenschaften zu Erfurt, 1. Tl.: 1745 - 1945. Sonderschriften der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, H. 18, 1993, 101 S., Erfurt (Akademie gemeinnütziger Wissenschaften).

(62) Gerald WIEMERS, Eberhard FISCHER, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Die Mitglieder von 1846 bis 1996, 1996, 227 S., Berlin (Akademie Verlag). (Abb.)

(63) Juristen an der Universität Frankfurt am Main, hg. von Bernhard DIESTELKAMP und Michael STOLLEIS, 1989, 326 S., Baden-Baden (Nomos). (Abb.)

(64) Horst FUHRMANN (unter Mitarbeit von Markus WESCHE), "Sind eben alles Menschen gewesen". Gelehrtenleben im 19. und 20. Jahrhundert. Dargestellt am Beispiel der Monumenta Germaniae Historica und ihrer Mitarbeiter, 1996, 218 S., München (Beck). (Abb.)

(65) Lexikon des Mittelalters, Bd. V (Hiera-Mittel - Lukanien), VIII S. u. 2220 Sp., 1991, Bd. VI (Lukasbilder - Plantagenêt), München u. Zürich (Artemis & Winkler), 1993, VIII S. u. 2220 Sp., München u. Zürich (Artemis), Bd. VII (Planudes - Stadt [Rus]), 1995, VIII S. u. 2220 Sp., Bd. VIII, Lfg. 1 - 8 (Stadt [Byzantinisches Reich] - Vladimir), 1996-1997, 1791 Sp., München (Lexma).

(66) Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, begründet von Wolfgang STAMMLER, fortgeführt von Karl LANGOSCH. Zweite, völlig neu bearbeitete Auflage unter Mitarbeit zahlreicher Fachgelehrter hg. von Kurt RUH u. a., ab Bd. 9 von Burghart WACHINGER u. a., Veröff. der Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 8 ('Revaler Rechtsbuch' - Sittich, Erhard), 1992, VI S. u. 1290 Sp., Bd. 9 (Slecht, Reinbolt - Ulrich von Liechtenstein), 1995, IX S. u. 1282 Sp., Berlin, New York (Walter de Gruyter).

(67) Herrscher, Helden, Heilige, hg. von Ulrich MUELLER u. Werner WUNDERLICH. Mittelalter-Mythen, hg. von Ulrich MUELLER u. Werner WUNDERLICH, 1996, 785 S., St. Gallen (Fachverlag für Wissenschaft und Studium).

(68) Deutsche Fürsten des Mittelalters. Fünfundzwanzig Lebensbilder, hg. von Eberhard HOLTZ und Wolfgang HUSCHNER, 1995, 440 S., Leipzig (Edition Leipzig). (Abb.)

(69) Hartmut BOOCKMANN, Fürsten, Bürger, Edelleute. Lebensbilder aus dem späten Mittelalter, 1994, 239 S., München (C. H. Beck). (Abb.)

(70) Rudolf SCHIEFFER, Die Karolinger, 1992, 260 S., 2. durchges. u. erg. Aufl., 1997, 268 S. Stuttgart, Berlin, Köln (W. Kohlhammer).

(71) Egon BOSHOF, Die Salier, 2. verb. u. erg. Auflage, 1992, 343 S., Stuttgart, Berlin, Köln (W. Kohlhammer).

(72) Karl-Friedrich KRIEGER, Die Habsburger im Mittelalter von Rudolf I. bis Friedrich III. , 1994, 267 S., Stuttgart, Berlin, Köln (W. Kohlhammer).

(73) Wolfgang NEUGEBAUER, Die Hohenzollern. 1. Bd.: Anfänge, Landesstaat und monarchische Autokratie bis 1740, 1996, 240 S., Stuttgart, Berlin, Köln (W. Kohlhammer).

(74) Albert Herzog zu SACHSEN, Die Wettiner in Lebensbildern, 1995, 391 S., Graz, Wien, Köln (Styria). (Abb.)

(75) Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon, hg. von Brigitte HAMANN, 1988, 447 S., Wien (Ueberreuter) und München (Piper), 3. korr. [eigtl. 4. aktualisierte und überarb.] Aufl. 1993, 447 S., München (Piper). (Abb.)

(76) Franz J. BAUER, Bürgerwege und Bürgerwelten. Familienbiographische Untersuchungen zum deutschen Bürgertum im 19. Jahrhundert. Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Bd. 43, 1991, 328 S., Göttingen (Vandenhoeck).

(77) Die Rothschilds. Bd. 1: Eine europäische Familie. Begleitbuch anläßlich der Ausstellung "Die Rothschilds - Eine europäische Familie" im Jüdischen Museum der Stadt Frankfurt am Main, 11. Oktober 1994 - 27. Februar 1995, hg. von Georg HEUBERGER i. A. des Dezernats für Kultur und Freizeit, Amt für Wissenschaft und Kunst der Stadt Frankfurt am Main vom Jüdischen Museum der Stadt Frankfurt am Main, 209 S., 1994, Sigmaringen, Bd. 2: Beiträge zur Geschichte einer europäischen Familie, Essayband, hg. von Georg HEUBERGER ..., 1994, 424 S., Sigmaringen (Thorbecke). (Abb.)

(78) Horst Gering MYLIUS, Geschichte der Familien Mylius-Schleiz aus dem Hause Gerung und Mylius-Ansbach 1375 - 1990. Neubearbeitung der Familienchroniken von 1895, 1917 und 1959 und deren Ergänzung zur Gegenwart, mit Beiträgen von Ingrid MOELLHOFF-MYLIUS und Georg Heinrich MYLIUS, 1992, XIV u. 925 S., Freiburg (Breisgau) (Selbstverlag).

(79) Gerhard SEIBOLD, Die Manlich. Geschichte einer Augsburger Kaufmannsfamilie. Abhandlungen zur Geschichte der Stadt Augsburg, Bd. 35, 1995, 231 S., Sigmaringen (Thorbecke). (Abb.)

(80) Hans GUDERIAN, Die Guderians. Geschichte einer Familie aus dem Osten, 1996, 311 S., Limburg an der Lahn (C. A. Starke). (Abb.)

(81) Hanns Wolfgang RATH, Else RATH-HOERING, Ahnengeschichte Hölderlins. Aus dem Nachlaß übertragen und mit neueren Forschungen ergänzt von Hans-Wolfgang KRESS. Forschungen zur deutschen Ahnenkultur II, 1990, 268 S., Limburg an der Lahn (C. A. Starke). (Abb.)

(82) Die Kaiser der Neuzeit 1519 - 1918. Heiliges Römisches Reich, Österreich, Deutschland, hg. von Anton SCHINDLING und Walter ZIEGLER, 1990, 505 S., München (Beck). (Abb.)

(83) Heinrich BUECHELER, Von Pappenheim zu Piccolomini. Sechs Gestalten aus Wallensteins Lager. Biographische Skizzen, 1994, 143 S., Sigmaringen (Thorbecke). (Abb.)

(84) Demokratische Wege. Deutsche Lebensläufe aus fünf Jahrhunderten, hg. von Manfred ASENDORF und Rolf von BOCKEL, 747 S., 1997, Stuttgart, Weimar (J. B. Metzler). (Abb.)

(85) Biographisches Lexikon zur Geschichte der demokratischen und liberalen Bewegungen in Mitteleuropa, Bd. 1 (1770 - 1800), hg. von Helmut REINALTER, Axel KUHN, Alain RUIZ. Schriftenreihe der Internationalen Forschungsstelle "Demokratische Bewegungen in Mitteleuropa 1770 - 1850", Bd. 7, hg. von Helmut REINALTER, 1992, XIX u. 224 S., Frankfurt am Main u. a. (Peter Lang).

(86) Die Achtundvierziger. Lebensbilder aus der deutschen Revolution 1848/49, hg. von Sabine FREITAG, 1998, 354 S., München (Beck). (Abb.)

(87) Die großen Deutschen unserer Epoche, hg. von Lothar GALL, 1995, 695 S., Frankfurt am Main, Berlin (Propyläen). (Abb.)

(88) Zeitgeschichte in Lebensbildern. Aus dem deutschen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhunderts, hg. von Rudolf MORSEY, Bd. 7, 314 S., 1994, Bd. 8, 333 S., 1997, Mainz (Matthias-Grünewald). (Abb.)

(89) Konservative Politiker in Deutschland. Eine Auswahl biographischer Porträts aus zwei Jahrhunderten, hg. von Hans-Christof Kraus, 1995, 342 S., Berlin (Duncker & Humblot).

(90) Handbuch zur "Völkischen Bewegung" 1871-1918, hg. von Uwe PUSCHNER, 1996, XXVII u. 978 S. München u. a. (K. G. Saur). (Abb.)

(91) Biographisches Lexikon des KV, hg. von Siegfried KOSS und Wolfgang LOEHR, 2 Tle., Revocatio Historiae. Schriften der Historischen Kommission des Kartellverbandes katholischer deutscher Studentenvereine (KV) in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte (GDS), hg. von Wolfgang LOEHR und Friedhelm GOLUECKE, Bd. 2/3, 1991, 110 S., 1993, 125 S., Schernfeld (Süddeutsche Hochschul-Verlagsgesellschaft). (Abb.)

(92) Thomas KROEKER, Walter SCHMITZ, Lebensbilder der Vorsitzenden des Deutschen Beamtenbundes. Quellen und Darstellungen zur Geschichte des deutschen Beamtentums, hg. von Carl August LUECKERATH, Bd. 3, 1992, 400 S., Köln, Berlin, Bonn, München (Carl Heymanns),

(93) Lebensbilder europäischer Sozialdemokraten, hg. von Otfried DANKELMANN, unter Mitarbeit von Hartmut PETER, Studien zur Gesellschafts- und Kulturgeschichte 2, Veröff. des Ludwig Boltzmann Instituts für Gesellschafts- und Kulturgeschichte, 534 S., 1995, Wien (Verlag für Gesellschaftskritik)

(94) Peter BRANDT, Reinhard RUERUP, Volksbewegung und demokratische Neuordnung in Baden 1918/19. Zur Vorgeschichte und Geschichte der Revolution, 1991, 192 S., Sigmaringen (Thorbecke). (Abb.)

(95) Biographisches Lexikon zur Weimarer Republik, hg. von Wolfgang BENZ und Hermann GRAML, 1988, 392 S., München. (Beck).

(96) Isabella ACKERL, Friedrich WEISSENSTEINER, Österreichisches Personen-Lexikon der ersten und zweiten Republik, 1992, 552 S., Wien (Ueberreuter). (Abb.)

(97) Die braune Elite, 22 biographische Skizzen, hg. von Ronald SMELSER und Rainer ZITELMANN, XIV und 278 S., 1989 (engl. Übers. u. d. T. The Nazi Elite, translated by Mary FISCHER, 1993, XIV u. 259 S. Basingstoke (Macmillan); Bd. 2, 21 weitere biographische Skizzen, hg. von Ronald SMELSER, Enrico SYRING und Rainer ZITELMANN, 1993, VIII und 278 S., Darmstadt (Wissenschaftliche Buchgesellschaft). (Abb.)

(98) Die Militärelite des Dritten Reiches. 27 biographische Skizzen, hg. von Ronald SMELSER und Enrico SYRING, 1995, 544 S., Berlin, Frankfurt am Main (Ullstein). (Abb.)

(99) Karl HOEFFKES, Hitlers politische Generale. Die Gauleiter des Dritten Reiches. Ein biographisches Nachschlagewerk. Veröff. des Instituts für deutsche Nachkriegsgeschichte, hg. von Wigbert GRABERT, Bd. 13 [nicht 12], 1986, 421 S., Tübingen (Grabert). (Abb.)

(100) Die Führer der Provinz. NS-Biographien aus Baden und Württemberg, hg. von Michael KISSENER und Joachim SCHOLTYSECK. Karlsruher Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus, Bd. 2, hg. von der Forschungsstelle "Widerstand gegen den Nationalsozialismus im deutschen Südwesten", 1997, 875 S., Konstanz (Universitätsverlag). (Abb.)

(101) Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung, 3., wesentlich veränderte und erweiterte Auflage, bearb. von Ulrich von HEHL, Christoph KOESTERS, Petra Stenz-MAUR und Elisabeth ZIMMERMANN unter Mitwirkung der Diözesanarchive. Veröff. d. Kommission für Zeitgeschichte, hg. von Ulrich von HEHL in Verbindung mit Hans Günter HOCKERTS, Rudolf MORSEY und Norbert TRIPPEN, Reihe A: Quellen, Bd. 37, 2 Bde., 1996, 1968 S., Paderborn, München, Wien, Zürich (Schöningh).

(102) Lexikon des deutschen Widerstandes, hg. von Wolfgang BENZ und Walter H. PEHLE, 1994, 429 S., Frankfurt am Main (Fischer).

(103) Lexikon des Widerstandes 1933 - 1945, hg. von Peter STEINBACH unter Mitarb. von Ursula ADAM. Beck'sche Reihe, Bd. 1061, 1994, 238 S., München. (Beck)

(104) "Für Deutschland". Die Männer des 20. Juli, hg. von Klemens von KLEMPERER, Enrico SYRING und Rainer ZITELMANN, 1993, 392 S., Frankfurt/Main, Berlin (Ullstein). (Abb.)

(105) 20. Juli 1944 in Baden und Württemberg, hg. von Rudolf LILL und Michael KISSENER mit Unterstützung des Kulturreferates der Stadt Karlsruhe. Portraits des Widerstands. Schriftenreihe der Karlsruher Forschungsstelle "Widerstand gegen den Nationalsozialismus im deutschen Südwesten", hg. von Rudolf LILL, 3. Bd., 1994, 242 S., Konstanz (Universitätsverlag). (Abb.)

(106) DDR - Wer war wer. Ein elektronisches Lexikon, hg. von Jochen CERNY, 1994, Berlin (Links).

(107) Wer war Wer in der DDR. Ein biographisches Handbuch, hg. von Bernd-Rainer BARTH, Christoph LINKS, Helmut MUELLER-ENBERGS und Jan WIELGOHS, 874 S., 1995, Frankfurt am Main (Fischer).

(108) Biographisches Handbuch der SBZ/DDR 1945-1990, hg. von Gabriele BAUMGARTNER und Dieter HEBIG, 2 Bde., XIX und 499 S., 1996-1997, München u. a. (Saur).

(109) Dirk BREITHAUPT, Rechtswissenschaftliche Biographie DDR, Diss. jur. Kiel, XI u. 585 S., 1993, Berlin.

(110) Heinrich BEST, Wilhelm WEEGE, Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung. Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, im Auftrag d. Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien hg. von Rudolf MORSEY und Gerhard A. RITTER, Bd. 8, 497 S., 1996, Düsseldorf (Droste). (Abb.)

(111) Hans-Peter BECHT, Badische Parlamentarier 1867 - 1874. Historische Photographien und biographisches Handbuch. Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Bd. 3. hg. von der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, 285 S., 1995, Düsseldorf (Droste). (Abb.)

(112) M. d. R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933 - 1945. Eine biographische Dokumentation. Mit einem Forschungsbericht zur Verfolgung deutscher und ausländischer Parlamentarier im nationalsozialistischen Herrschaftbereich, hg. von Martin SCHUMACHER, 3. erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage. Veröff. der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien in Bonn, 656 S., Düsseldorf (Droste). (Abb.)

(113) M. d. L. Das Ende der Parlamente 1933 und die Abgeordneten der Landtage und Bürgerschaften der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933 - 1945. Ein biographischer Index, hg. von Martin SCHUMACHER. Veröff. der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien in Bonn, 211 S., Düsseldorf 1995 (Droste). (Abb.)

(114) Reinhard KOENIG, Die Abgeordneten des Waldeckischen Landtags von 1848 bis 1929. Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen, Bd. 3, Schriften des Hessischen Staatsarchivs, 99 S., 1985, Marburg.

(115) Jochen LENGEMANN, Parlamente in Hessen 1808 - 1813. Biographisches Handbuch der Reichsstände des Königreichs Westphalen und der Ständeversammlung des Großherzogtums Frankfurt. Vorschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen, Bd. 7, 1991, 295 S., Frankfurt am Main (Insel). (Abb.)

(116) Jochen LENGEMANN, Das Hessen-Parlament 1946 - 1986. Biographisches Handbuch des Beratenden Landesausschusses, der Verfassungsberatenden Landesversammlung Groß-Hessen und des Hessischen Landtags, 1. - 11. Wahlperiode, 461 S., 1986, Frankfurt am Main (Insel).

(116) Jochen LENGEMANN, MdL Hessen 1808 - 1996. Biographischer Index. Unter Mitarbeit von Andrea MITTELDORF und Roland SCHMIDT. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen, Bd. 48, 1996, 490 S., Marburg. (Elwert). (Abb.)

(117) Ingrid LANGER, Zwölf vergessene Frauen. Die weiblichen Abgeordneten im Parlament des Volksstaates Hessen, ihre politische Arbeit - ihr Alltag - ihr Leben, 1989, 633 S., Frankfurt am Main (dipa). (Abb.)

(118) Jochen LENGEMANN, Landtag und Gebietsvertretung von Schwarzburg-Rudolstadt 1821 - 1923. Biographisches Handbuch. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Große Reihe, Parlamente in Thüringen, Bd. 1/1, 391 S., 1994, Jena u. a. (G. Fischer). (Abb.)

(119) Reyk SEELA, Landtage und Gebietsvertretungen in den reussischen Staaten 1848/67 bis 1923. Biographisches Handbuch. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Thüringen, Große Reihe, Parlamente in Thüringen, Bd. 1/2, 454 S., 1996, Jena u. a. (G. Fischer). (Abb.)

(120) Josef WEIK, Die Landtagsabgeordneten in Baden-Württemberg seit 1946 (Stand: Dezember 1992). 5. teilweise fortgeschriebene und ergänzte Auflage, hg. vom Landtag von Baden-Württemberg, 1993, 156 S., Stuttgart (Landtag von Baden-Württemberg).

(121) Gertrude ENDERLE-BURCEL, Johannes KRAUS, Christlich - Ständisch - Autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934 - 1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, Bundeskulturrates, Bundeswirtschaftsrates und Länderrates sowie des Bundestages, hg. vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes und der Österreichischen Gesellschaft für historische Quellenstudien, 1991, 333 S., Wien (Dokumentatiosarchiv des österreichischen Widerstandes). (Abb.)

(122) Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon, hg. von Erwin GATZ, 1983, XIX und 911 S., Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1648 bis 1803. Ein biographisches Lexikon, hg. von Erwin GATZ unter Mitwirkung von Stephan M. Janker, 1990, XVI und 666 S., Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1448 bis 1648. Ein biographisches Lexikon, hg. von Erwin GATZ unter Mitwirkung von Clemens BRODKORB, 1996, XCVI und 871 S., Berlin (Duncker & Humblot). (Abb.)

(123) Die Bischöfe von Basel 1794 - 1995, hg. von Urban FINK. Religion, Politik, Gesellschaft in der Schweiz, Bd. 15, 1996, 444 S., Freiburg, Schweiz (Universitätsverlag). (Abb.)

(124) Die Bischöfe des Bistums St. Gallen. Lebensbilder aus 150 Jahren, hg. von Joachim MUELLER, 1996, 224 S., Freiburg, Schweiz (Kanisius). (Abb.)

(125) Lebensbilder der Bischöfe von Speyer seit der Wiedererrichtung des Bistums Speyer 1817/21. Festgabe zum 60. Geburtstag Seiner Exzellenz Dr. Anton Schlembach Bischof von Speyer, hg. im Auftrag des Domkapitels von Hans AMMERICH. Schriften des Diözesan-Archiv Speyer, Bd. 15, 1992, 359 S., Speyer (Pilger-Verlag). (Abb.)

(126) Christenleben im Wandel der Zeit. Lebensbilder aus der Geschichte des Erzbistums München und Freising, 2 Bde., hg. von Georg SCHWAIGER, 1987, 414 und 572 S., München (Wewel).

(127) Lebensbilder aus der Geschichte des Bistums Regensburg, 2 Tle., hg. von Georg SCHWAIGER. Beiträge zur Geschichte des Bistums Regensburg, Bd. 23/24, 1989, 1092 S., Regensburg (Verein für Regensburger Bistumsgeschichte).

(128) Schlesische Kirche in Lebensbildern, hg. von Johannes GROEGER, Joachim KOEHLER und Werner MARSCHALL, 1992, 377 S., Sigmaringen (Thorbecke). (Abb.)

(129) Theologische Realenzyklopädie, Bd. XXII (Malaysia - Minne), 1992, 796 S., Bd. XXIII (Minucius Felix - Name/Namengebung), 1994, 807 S., Bd. XXIV (Napoleonische Epoche - Obrigkeit), Bd. XXV (Ochino - Parapsychologie), 1995, 787 S., Bd. XXVI (Paris - Polen), 1996, 816 S., Bd. XXVII (Politik/Politologie - Publizistik/Presse), 1997, 807 S., Bd. XVIII, Lfg. 1-4 (Pürstinger - Religionsgespräche), 1997, 640 S., Berlin, New York (Walter de Gruyter).

(130) Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon, begründet und hg. von Friedrich Wilhelm BAUTZ, fortgeführt von Traugott BAUTZ, Bd. I - XII, 1975-1997 (Aalders - Volpe), jeweils XXXIX S. und 1600 bzw. 1594 Sp., Hamm, Herzberg im Harz (Traugott Bautz).

(131) Historikerlexikon. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, hg. von Rüdiger vom BRUCH und Rainer A. MUELLER. Beck´sche Reihe, Bd. 405, 1991, X u. 379 S., München (Beck).

(132) Wolfgang LEESCH, Die deutschen Archivare 1500-1945. 2. Bd.: Biographisches Lexikon, 1992, 737 S., München u. a. (K. G. Saur).

(133) Biographisches Lexikon der Heraldiker sowie der Sphragistiker, Vexillologen und Insignologen. J. Siebmacher's großes Wappenbuch, H, hg. vom Herold, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften, bearb. von Jürgen ARNDT unter Mitwirkung von Horst HILGENBERG u. Marga WEHNER, 1992, XXIV, 664 S., Neustadt/Aisch (Bauer & Raspe). (Abb.)

(134) Juristen. Ein biographisches Lexikon von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, hg. von Michael STOLLEIS, 1995, 703 S., München (C. H. Beck).

(135) Juristen in Österreich 1200-1980, hg. von Wilhelm BRAUNEDER, 1987, 383 S., Wien (ORAC). (Abb.)

(136) Horst GOEPPINGER, Juristen jüdischer Abstammung im "Dritten Reich". Entrechtung und Verfolgung, 2. völlig neu bearbeitete Auflage, 1990, 435 S., München (Beck).

(137) Ärztelexikon. Von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, hg. von Wolfgang U. ECKART und Christoph GRADMANN. Beck'sche Reihe, Bd. 1095, 1995, 439 S., München (Beck).

(138) Manfred KOMOROWSKI, Bio-bibliographisches Verzeichnis jüdischer Doktoren im 17. und 18. Jahrhundert. Bibliographien zur deutsch-jüdischen Geschichte, Bd. 3, i. A. des Salomon Ludwig Steinheim-Instituts für deutsch-jüdische Geschichte, hg. von Michael Brocke, Julius H. Schoeps, Falk Wiesemann, 1991, 128 S., München u. a. (K. G. Saur).

(139) Die großen Physiker, hg. von Karl v. MEYENN, 1. Bd.: Von Aristoteles bis Kelvin, 1997, 562 S., 2. Bd.: Von Maxwell bis Gell-Mann, 1997, 528 S., München (Beck). (Abb.)

(140) Mitgliedergesamtverzeichnis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung 1890 - 1990, hg. von Michael TOEPELL unter Mitarbeit des Präsidiums und der Geschäftsstelle der Deutschen Mathematiker-Vereinigung, 1991, 440 S., München.

(141) Jens Ulrich HEINE, Verstand und Schicksal. Die Männer der I.G. Farbenindustrie A.G. (1925 - 1945) in 161 Kurzbiographien, 1990, 341 S., Weinheim u. a. (VCH).

(142) Lexikon der Elektrotechniker, hg. von Kurt JAEGER, 1996, 477 S., Berlin, Offenbach (VDE-Verlag). (Abb.)

(143) Lebensbilder von Ingenieurwissenschaftlern. Eine Sammlung von Biographien aus zwei Jahrhunderten, hg. von Gisela BUCHHEIM, 1989, 220 S., Leipzig (Fachbuchverlag) bzw. Basel, Boston, Berlin (Birkhäuser). (Abb.)

(144) Wolfgang BOEHM, Biographisches Handbuch zur Geschichte des Pflanzenbaus, IX u. 398 S., 1997, München u. a. (K. G. Saur).

(145) Konrad SCHROEDER, Biographisches und bibliographisches Lexikon der Fremdsprachenlehrer des deutschsprachigen Raums. Spätmittelalter bis 1800. Augsburger I & I - Schriften, Bde. 40, 51, 63 und 68, hg von Thomas FINKENSTAEDT und Konrad SCHROEDER, Bd. 1 (Buchstaben A bis C), 1987, 2. verbesserte und erweitere Auflage 1991, XXIV und 348 S., Bd. 2 (Buchstaben D bis H - Erste Nachträge zum Quellenverzeichnis), 1989, XVII und 344 S., Bd. 3 (Buchstaben I bis Q), 1992, XIII und 341 S., Bd. 4 (Buchstaben R bis Z - Zweite Nachträge zum Quellenverzeichnis), 1995, 464 S., Augsburg.

(147) Lexicon Grammaticorum. Who's Who in the History of World Linguistics, hg. von Harro STAMMERJOHANN u. a., XXVII und 1047 S., 1996, Tübingen (Max Niemeyer).

(148) Gunta HAENICKE, Thomas FINKENSTAEDT, Anglistenlexikon 1825 - 1990. Biographische und bibliographische Angaben zu 318 Anglisten. Augsburger I & I - Schriften, Bd. 64, 1992, 389 S., Augsburg (Universität).

(149) Slawistik in Deutschland von den Anfängen bis 1945. Ein biographisches Lexikon, hg. von Ernst EICHLER u. a., 1993, 520 S., Bautzen (Domowina). (Abb.)

(150) Hellmuth HECKER, Lebensbilder deutscher Buddhisten. Ein bio-bibliographisches Handbuch. Bd. I: Die Gründer, Zweite verbesserte Aufl., 1996, XIV u. 214 S., Konstanz. (Abb.)

(151) Elke MUEHLLEITNER, Biographisches Lexikon der Psychoanalyse. Die Mitglieder der Psychologischen Mittwoch-Gesellschaft und der Wiener Psychoanalyytischen Vereinigung 1902 - 1938, 1992, ... S., Tübingen (............).

(152) Dietmar HENZE, Enzyklopädie der Entdecker und Erforscher der Erde, Bd. 1 (A - C), 1978, XIV u. 767 S., Bd. 2 (D - J), 1983, XVI u. 728 S., Bd. 3 (K - Pallas [eigtl. Pallasch] mit Berichtigungen und Nachträgen zum 1., 2. und 3. Bd.), 1993, XIV u. 802 S., 17. Lfg. (Pallegoix - Pike), 1995, XIV u. 116 S., 18. Lfg. (Pike - Polo), 1997, .... S., Graz (Akademische Druck- und Verlagsanstalt).

(153) Harald HAGEMANN, Claus-Dieter KROHN, Die Emigration deutschsprachiger Wirtschaftswissenschaftler nach 1933. Biographische Gesamtübersicht unter Mitarbeit von Hans Ulrich ESSLINGER. Diskussionsbeiträge aus dem Institut für Volkswirtschaftslehre 72. Universität Hohenheim, 2. Aufl., 1992, XVII u. 314 S., Stuttgart (Institut für Volkswirtshaftslehre).

(154) Klemens WITTEBUR, Die deutsche Soziologie im Exil 1933 - 1945. Eine biographische Kartographie. Diss. Münster 1990, zugl. Beiträge zur Geschichte der Soziologie, 1. Bd., 1991, IX u. 374 S., Münster und Hamburg.

(155) Wolfgang BURKHARD, Niederrheinische Unternehmer. 111 Persönlichkeiten und ihr Werk. Biographische Skizzen als Spiegelbild der Vielfalt und Dynamik einer Region und ihrer geschichtlichen Entwicklung, 1990, 272 S., Duisburg (Mercator).

(156) Biographien bedeutender Unternehmer. Eine Sammlung von Biographien, hg. von Gisela BUCHHEIM und Wolf D. HARTMANN, 1991, 256 S., Berlin (Volk und Wissen).

(157) Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch, begründet von Wilhelm KOSCH, 3. völlig neu bearb. Auflage, hg. von Heinz RUPP u. Carl Ludwig LANG, Bd. 13 (Rill - Salzmann), 1991, XIV S. und 768 Sp., Bd. 14 (Salzmesser - Schilling), 1992, XIV S. und 664 Sp., Bern (A. Francke), Bd. 15 (Schilling - Schnydrig), 1993, XIV S. und 708 Sp., Bd. 16 (Schobel - Schwaiger), hg. von Hubert HERKOMMER u. Carl Ludwig LANG, 1996, XIV S. und 743 Sp., Bd. 17 (Schwalb - Siewert), 1997, XIV S. und 676 Sp., Bern (K. G. Saur).

(158) Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache, hg. von Walther KILLY u. a., Bd. 12 [Vasovec - Zwingli], 1922, 544 S., Bd. 15: Register, 1993, 511 S., Gütersloh, München (Bertelsmann).

(159) Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Archiv Bibliographia Judaica, Redaktionelle Leitung Renate HEUER u. a., Bd. 1 (Abeles - Ben-Chorin), 1992, XXXIV und 488 S., Bd. 2 (Bendavid - Binswanger), 1993, XLIII und 474 S., Bd. 3 (Birkenstein - Braunfels), 1995, XLVI und 457 S., Bd. 4 (Brecher - Carlebach), 1996, LII und 452 S., Bd. 5 (Carmoly - Donath), 1997, LVII und 498 S., Bd. 6 (Doren - Feiner), 1998, XLVIII und 562 S., München u. a. (K. G. Saur).

(160) The Dictionary of Art, hg. von Jane TURNER, Bd. 1: A - Anckerman, 1996, XXXV u. 902 S., Bd. 2: Ancona - Azzolino, 1996, XIII u. 913 S., Bd. 3: B - Biard, 1996, XIII u. 928 S., Bd. 4: Biardeau - Brüggemann, 1996, XIII u. 929 S., Bd. 5: Brugghen, ter - Casson, 1996, XIII u. 928 S., Bd. 6: Cassone - China, 1996, XIII u. 928 S., Bd. 7: China - Cossa, 1996, XIV u. 930 S., Bd. 8: Cossiers - Diotti, 1996, XII u. 915 S., Bd. 9: Diploma work - Egypt, ancient, 1996, XIII u. 909 S., Bd. 10: Egypt, ancient - Ferrant, 1996, XIII u. 913 S., Bd. 11. Ferrara to Gainsborough, XII u. 916 S., 1996, Bd. 12: Gairard - Goodhue, 1996, XIII u. 930 S., Bd. 13: Goodnough - Habsburg, 1996, XII u. 925 S., Bd. 14: Habsburg - Hungary, 1996, XIII u. 913 S., Bd. 15: Hungary - Iran, ancient, 1996, XIII u. 925 S., Bd. 16: Iraq - Janousek, 1996, XIII u. 911 S., Bd. 17: Jansen - Ketel, 1996, XIII u. 927 S., Bd. 18: Kettle - Leathart, 1996, XIII u. 910 S., Bd. 19: Leather - Macho, 1996, XII u. 900 S., Bd. 20: Mächtig - Medal, 1996, XIII u. 930 S., Bd. 21: Medallion - Montalbani, 1996, XIII u. 912 S., Bd. 22: Montald - Neufforge, 1996, XIII u. 928 S., Bd. 23: Neuhuys - Pandit Seu, 1996, XIII u. 912 S., Bd. 24: Pandolfini - Pitti, 1996, XIII u. 898 S., Bd. 25: Pittoni - Raphael, 1996, XIII u. 913 S., Bd. 26: Raphon - Rome, ancient, 1996 u. XIII, 928 S., Bd. 27: Rome, ancient - Savot, 1996, XII u. 899 S., Bd. 28: Savoy - Soderini, 1996, XIII u. 930 S., Bd. 29: Södermark - Summerson, 1996, XIII u. 930 S., Bd. 30: Summonte - Tinne, 1996, XIV u. 928 S., Bd. 31: Tinoco - Varna, 1996, XIII u. 914 S., Bd. 32: Varnish - Wavere, 1996, XIII u. 927 S., Bd. 33: Wax to Zyvele. Appendices, 1996, XIII u. 987 S., Bd. 34: Index, 1996, XII u. 1081 S., New York (Grove). (Abb.)

(161) Allgemeines Künstlerlexikon. Die bildenden Künstler aller Zeiten und Völker, erarb., red. und hg. von Günter MEISSNER, Bd. 1: Aa - Alexander, 1983, XLVII u. 1024 S., Bd. 2: Alexander - Andrea di Zanetto, 1986, XXXV u 1024 S., Bd. 3: Andreae - Ardon, 1990, XXXV u. 928 S., Leipzig (Seemann),
Nachdr. der Erstausg. Leipzig: Bd. 1: A - Alanson, 1992, ___ S., Bd. 2: Alanson - Alvarez, 1992, XXXVI u. 743 S., Bd. 3: Alvarez - Angelin, 1992, Bd. 4: Angelin - Ardon, 1992, XXXVI u. 736 S., Bd. 5: Ardos - Avogaro, 1992, XXXVI u. 748 S., Bd. 6: Avogaro - Barbieri, 1992, LVI u. 680 S., Bd. 7: Barbieri - Bayona, 1993, LIX u. 688 S., Bd. 8: Bayonne - Benech, 1994, 680 S., Bd. 9: Benecke - Berrettini, 1994, 680 S., Bd. 10: Berrettini - Bikkers, 1995, XIV u. 680 S., Bd. 10 [a]: Register zu den Bänden 1 - 10 ; Tl. 1: Länder, 1995, VIII u. 682 S., Bd. 10 [b]: Register zu den Bänden 1 - 10 ; Tl. 2: Künstlerische Berufe, 1995, X u. 675 S., Bd. 11: Biklar - Bobrov, 1995, XIV u. 680 S., Bd. 12: Bobrov - Bordacev, 1996, XIV u. 680 S., Bd. 13: Bordalejo - Braun, 1996, XIV u. 690 S., Bd. 14: Braun - Buckett, 1996, XXIV u. 696 S., Bd. 15: Bucki - Campagnari, 1997, XV u. 695 S., Bd. 16: Campagne - Cartellier, 1997, LI u. 636 S., Bd. 17: Carter - Cesaretti, 1997, XIV u. 637 S., München u. a. (K. G. Saur).

(162) Deutsches Theater-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch von Wilhelm KOSCH, fortgeführt von Ingrid BIGLER-MARSCHALL, Bd. 3 (Pallenberg - Singer), 1992, S. 1729-2208, Bern (Francke), Lfg. 24 - 26 (Singer - Tewele), 1993-1996, S. 2209-2534, Bern u. a. (K. G. Saur).

(163) "alle, die zu diser Academie Beruffen". Verzeichnis der Mitglieder der Berliner Akademie der Künste 1696 - 1996, hg. von der Stiftung Archiv der Akademie der Künste, 1996, 368 S., Berlin, München (Akademie der Künste, Prestel).

(164) Akademie der Künste 1979 - 1987. Die Mitglieder und ihr Werk. Redaktion: Die Mitarbeiter der Akademie der Künste und Ernst BUSCHE, Ralf WOLLHEIM und Thomas KIRCHNER, 1987, 438 S., Berlin (Akademie der Künste). (Abb.)

(167) CineGraph. Lexikon zum deutschsprachigen Film, hg. von Hans-Michael BOCK, 1984 ff. [Loseblattsammlung, ca. 6500 S.], München (Ed. Text + Kritik). (Abb.)

(167) Jüdische Frauen im 19. und 20. Jahrhundert. Lexikon zu Leben und Werk, hg. von Jutta DICK und Marina SASSENBERG, 383 S., 1993, Reinbek bei Hamburg (Rowohlt). (Abb.)

(168) Können, Mut und Phantasie. Portraits schöpferischer Frauen aus Mitteldeutschland, hg. von Annemarie HAASE und Harro KIESER. Aus Deutschlands Mitte, Bd. 26, hg. von der Stiftung Mitteldeutscher Kulturrat, 1993, 203 S., Weimar, Köln, Wien (Böhlau). (Abb.)



Anregungen und Ergänzungen zu der obigen Liste sind jederzeit erwünscht.

Bitte senden Sie diese an den eingangs bezeichneten Herausgeber Dr. Heinz-Günther Borck oder an den Autor dieses Berichts Dr. Bernhard Ebneth.

HISTORISCHE KOMMISSION

bei der

BAYERISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN

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Tel.: ++49-89-23031-152
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Letzte Aktualisierung: 17. 2. 1999


Inhaltsverzeichnis

(1) Aufgaben und Ziele der NDB

(2) Weiterführende Literatur

(3) Richtlinien für die Erstellung von Beiträgen für die NDB

(4) Übersicht der bisher erschienenen Bände

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(6) Mitarbeiter(innen) in der Schriftleitung der NDB

(7) Personenregister für den 18. Band der NDB

(8) Autoren und Mitarbeiter am 18. und 19. Band der NDB

(9) Weitere biographische Lexika

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